Der Name der Rose

Der Name der Rose

Der Name der Rose

Der Name der Rose - Originaltitel: Nome della rose - Regie: Jean-Jacques Annaud - Drehbuch: Andrew Birkin, Gerard Brach, Howard Franklin und Jean-Jacques Annaud, nach einem Roman von Umberto Eco - Kamera: Tonnino Delli Colli - Musik: James Horner - Darsteller: Sean Connery, Christian Slater, Fred Murray Abraham, Feodor Chaliapin, Helmut Qualtinger, Michael Lonsdale, Ron Perlman, Volker Prechtel, Valentina Vargas u.a. - 1986; 120 Minuten

Inhaltsangabe

Im November 1327 reist der englische Franziskaner William von Baskerville mit einem ihm anvertrauten Novizen zu einer Benediktinerabtei im nördlichen Apennin. In dem Kloster sterben innerhalb weniger Tage fünf Männer. Der Abt bittet den für seinen Scharfsinn bekannten Besucher, die Todesfälle aufzuklären. Assistiert von seinem Schüler, sammelt William von Baskerville Indizien ...
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Kritik

Obwohl der Film "Der Name der Rose" nicht so intellektuell wie das Buch sein kann, ist er sehenswert, nicht zuletzt wegen der spannenden Geschichte, den hervorragenden Schauspielern und den großartigen Bildern.
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Im November 1327 reist der englische Franziskaner William von Baskerville (Sean Connery) mit dem ihm anvertrauten Novizen Adson von Melk (Christian Slater) zu einer Benediktinerabtei im nördlichen Apennin, wo er ein Kolloquium von Vertretern der Kurie und des Franziskaner-Ordens vorbereiten soll. Es geht um die Frage, ob die Kirche besser arm wäre – wie es die Spiritualen verlangen –, oder ob sie mit Macht und Reichtum prunken soll, wie es der in Avignon residierende Papst tut.

In dem Kloster sterben innerhalb weniger Tage der Buch-Illustrator Adelmus von Otranto, der Übersetzer Venantius von Salvemec, der Bibliotheksgehilfe Berengar von Arundel, der Apotheker Severin von St. Emmeram und der Bibliothekar Malachias von Hildesheim (Volker Prechtel). Abbo von Fossanova (Michael Lonsdale) bittet den für seinen Scharfsinn bekannten Besucher, die Todesfälle aufzuklären. Assistiert von Adson sammelt William von Baskerville Indizien. Obwohl oder gerade weil ihnen der Zugang zur Klosterbibliothek verwehrt ist, vermuten sie dort schon bald den Schlüssel für die Lösung des Rätsels.

Eines Nachts trifft Adson auf ein Bauernmädchen (Valentina Vargas) aus dem nahen Dorf, das Lebensmittel aus der Klosterküche stiehlt. Er verliebt sich in die zwar schmutzige, aber schöne junge Frau und lässt sich von ihr auf dem Fußboden in der Küche verführen.

Inzwischen treffen die Disputanten ein, darunter Kardinal Bertrand Poggetto (Lucien Bodard), ein Neffe des Papstes, und der eitle, machtbesessene Inquisitor Bernard Gui (Fred Murray Abraham), der gleich nach seiner Ankunft zwei Häretiker (Helmut Qualtinger, Ron Perlman) und Adsons von ihm als Hexe verdächtigte Geliebte einsperren lässt.

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Durch einen geheimen Zugang dringen William von Baskerville und Adson von Melk in das Labyrinth der geheimnisvollen Bibliothek vor, wo sie von dem blinden Greis Jorge von Burgos (Feodor Chaliapin) erwartet werden. Vor sich hat er einen Folianten liegen, eine Schrift Aristoteles‘ über das Lachen, von der es keine Abschrift gibt. Jorge hält den Inhalt des Buches für gefährlich, weil das Lachen die Furcht tötet und die Stellung der Kirche gefährdet. Um zu verhindern, dass jemand die Lektüre überlebt, hat er die unteren Ecken der Buchseiten mit einem starken Gift getränkt, dem die Mönche zum Opfer gefallen sind. William ahnt bereits die Zusammenhänge und trägt Handschuhe, damit er sich beim Umblättern nicht vergiftet. Als Jorge das merkt, reißt er das Buch an sich, löscht das Licht, stürzt davon, setzt die wertvolle Bibliothek in Brand und stirbt mit dem Folianten in den Armen, während William und Adson dem Feuer mit Mühe entkommen.

Unterdessen hat Bernard Gui die Verbrennung der beiden Ketzer und der angebliche Hexe auf drei Scheiterhaufen vorbereitet. Als plötzlich Flammen aus dem Bibliotheksturm schlagen und eine Panik ausbricht, kann das Mädchen im letzten Augenblick gerettet werden. Der Inquisitor versucht zu fliehen, aber seine Kutsche stürzt um und er kommt ums Leben.

Das Kloster brennt nieder. William von Baskerville und Adson reiten los. Am Weg wird Adson von dem Mädchen erwartet. Doch er entscheidet sich für ein Leben als Mönch.

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Mit einem gewaltigen Aufwand verfilmte Jean-Jacques Annaud den Bestseller „Der Name der Rose“ von Umberto Eco. Einige der Innenaufnahmen entstanden im Kloster Eberbach im Rheingau. Für Außenaufnahmen ließ der Regisseur in Cinecittà von Dante Ferretti Kulissen einer mittelalterlichen Abtei mit einem 30 m hohen Bibliotheksturm errichten. Andere Szenen wurden in dem 50 km von Rom entfernten Kloster Prima Porta gedreht. Frisuren und Kleidungsstücke, Requisiten und Gebäude entsprechen bis ins Detail historischen Beschreibungen. Sieben Historiker berieten das Filmteam.

Bei der Konzipierung des Bibliothek-Labyrinths hielt sich Jean-Jacques Annaud allerdings weder an die Beschreibung Umberto Ecos noch an historische Vorlagen, sondern er ließ sich von den Ideen des iederländischen Grafikers Maurits Cornelis Escher inspirieren. Auch an einigen anderen Stellen – besonders am Schluss – weicht der Film von der literarischen Vorlage ab.

Der Roman stellt ein intellektuell faszinierendes komplexes Geflecht dar, dem selbst ein noch so raffiniert aufgebauter Film nicht entsprechen kann. Auch die Fülle von Zitaten, die langatmigen Erläuterungen und ausführlichen Beschreibungen, mit denen Umberto Eco einen getragenen Rhythmus erzeugte, lassen sich filmisch ebenso wenig wiedergeben wie die doppelt verschachtelte Rahmenhandlung, mit der er den Eindruck von Authentizität erzeugte. Obwohl der Film nicht so intellektuell wie das Buch sein kann, ist er sehenswert, nicht zuletzt wegen der spannenden Geschichte, den hervorragenden Schauspielern und den großartigen Bildern.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002

Umberto Eco: Der Name der Rose

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