Einsatz in Hamburg. Bei Liebe Mord

Einsatz in Hamburg. Bei Liebe Mord

Einsatz in Hamburg. Bei Liebe Mord

Originaltitel: Einsatz in Hamburg. Bei Liebe Mord - Regie: Lars Becker - Drehbuch: Dirk Salomon und Thomas Wesskamp - Kamera: Wedigo von Schultzendorff - Schnitt: Oliver Gieth - Musik: Frank Wulff, Stefan Wulff und Hinrich Dageför - Darsteller: Aglaia Szyszkowitz, Rainer Strecker, Hannes Hellmann, Thomas Kügel, Martin Brambach, Hanno Koffler, Victoria von Trauttmansdorff, Oscar Ortega Sanchez u.a. - 2004; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Kurz nachdem in einem Hamburger Bordell eine Edelprostituierte tot aufgefunden wurde, erschießen zwei Zivilfahnder einen vorbestraften Mann, der das Mädchen ermordet haben soll. Die Gerichtsmedizinerin stellt fest, dass der angebliche Täter aufgrund einer schmerzhaften Erkrankung bestimmt keinen Sex haben wollte. Was suchte er dann aber bei einer Prostituierten? Kommissarin Jenny Berlin ermittelt ...
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Kritik

Die Folge "Bei Liebe Mord" der Fernsehserie "Einsatz in Hamburg" wurde von Lars Becker gedreht. Es handelt sich um einen spannenden Film mit pointierten Dialogen, guten Bildern, guten Darstellern – und einer dann allerdings recht abstrusen Auflösung.
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In einem zweitklassigen Bordell in Hamburg wird die Leiche der ermordeten Edelprostituierten Miriam gefunden. Eine Zivilstreife – Karl-Heinz Scholz (Martin Brambach) und sein junger Kollege Mario Willut (Hanno Koffler) – stellt kurz darauf einen Mann namens Jörg Harmsen, der wegen eines Drogendelikts eine Haftstrafe verbüßt hat und für die Tatzeit kein Alibi vorweisen kann, weil er seinen Hund ausführte. Willut verlangt seine Papiere, doch als Harmsen in die Brusttasche greift, schreit Scholz: „Waffe weg!“, erschießt Harmsen und drückt ihm dann eine Pistole in die Hand, die er vor einiger Zeit einem Ganoven abgenommen hatte.

Obwohl der Fall klar zu sein scheint – Harmsen ermordete Miriam, zog bei der Verhaftung eine Waffe und wurde daraufhin erschossen –, führt Kommissarin Jenny Berlin (Aglaia Szyszkowitz) Ermittlungen durch. Die Gerichtsmedizinerin stellt fest, dass Harmsen an einer schmerzhaften Nebenhodenentzündung litt und daher bestimmt keinen Sex haben wollte. Warum ging er dann aber zu einer Prostituierten? Seltsam ist auch, dass er seinen Hund dabei gehabt haben soll. Und der Aussage eines Zeugen zufolge wäre Miriam ohne Sagrotanflasche niemals freiwillig in so ein schäbiges Bordell gegangen.

Die gerichtsmedizinischen Untersuchungen des Opfers ergeben, dass Miriam an einem Genickbruch starb und eine Woche vor ihrem Tod hatte abtreiben lassen.

Miriam hatte früher für den „Kiezkönig“ Drago (Hilmi Sözer) gearbeitet. Kürzlich verließ sie ihn und schloss sich einem neuen Callgirl-Ring an, der von dem Rechtsanwalt Dobler beraten wird.

Jenny Berlin beschließt, den Besitzer des Bordells vorzuladen, in dem Miriams Leiche entdeckt worden war. Der wird jedoch noch vor dem Termin erschossen. Hat Drago ihn ermordet? Jenny Berlin leitet eine Fahndung nach ihm ein. Als sie nach Hause kommt und ihre Tür aufsperren will, taucht plötzlich Drago auf und zwingt sie mit vorgehaltener Pistole, ihn einzulassen. In dem Gespräch (von dem wir nichts hören) kann er Jenny Berlin offenbar davon überzeugen, dass er kein Mörder ist, denn sie arbeitet von nun an bei der Aufklärung des Falls heimlich mit ihm zusammen.

Nach einem Geschäftstreffen mit einem ausländischen Gast beobachtet Jenny Berlins Freund und Kollege Volker Brehm (Rainer Strecker) zufällig, wie zwei Callgirls mit einem zivilen Polizeiauto zum Hotel gebracht werden. Als Jenny Berlin daraufhin die Fahrtenbücher kontrollieren will, gesteht Scholz ihr, dass einige der schlecht bezahlten Polizisten ihr Gehalt ein wenig aufbessern, indem sie die Prostituierten des neuen Callgirl-Rings zu ihren Freiern fahren. Auf diese Weise, behauptet er, könnten sie zugleich für mehr Sicherheit sorgen und auch diesen Teil des Nachtlebens besser kontrollieren.

Mit Hilfe der Prostituierten Nelly (Cosma Shiva Hagen), die inzwischen auch von dem Callgirl-Ring angeworben wurde, gelangt Drago in die Kanzlei Doblers. Er bedroht den Anwalt mit seiner Waffe und erzwingt sich Einblick in die Kundenkartei. Dabei stellt er fest, dass Senator Ohlsen Miriams letzter Kunde war. Mario Willut holte sie von dort ab.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Inzwischen hat Jenny Berlin sich zusammengereimt, was passiert ist: Mario Willut war Miriams Geliebter und der Vater ihres ungeborenen Kindes. Als er sie von Senator Ohlsen abholte, beschwerte er sich über die von ihm nicht gewollte Abtreibung und geriet mit ihr in Streit. Sie machte ihm klar, dass ihre Beziehung keine Chance hatte und stieg aus. Aufgebracht stieß er sie, und dabei stürzte sie so unglücklich, dass sie sich an der Bordkante das Genick brach. Danach schafften er und Scholz die Leiche in das Bordell und sorgten für einen toten Tatverdächtigen.

Jenny Berlin fährt mit Mario Willut zu der Stelle, an der Miriam umgekommen ist, und der junge Kollege gibt schließlich alles zu. Da taucht Scholz auf und hebt seine Pistole. Bevor er jedoch abdrücken kann, presst ihm Drago den Lauf seiner Waffe an den Hals. Drago will Scholz erschießen, aber Jenny Berlin richtet nun ihre Pistole auf Drago und hält ihn davon ab, denn sie will Scholz vor Gericht bringen. Frustriert lässt Drago sie mit den beiden kriminellen Polizeibeamten allein. Scholz, der von Drago entwaffnet wurde, bringt zwar Willut dazu, der Kommissarin die Pistole abzunehmen, aber als Jenny Berlin ihm erklärt, dass Miriam wegen des Geschäfts von Scholz zur Abtreibung gezwungen worden war, lässt er zu, dass sie Scholz und ihn verhaftet.

Bei dem Drahtzieher und Manager des neuen Callgirl-Rings handelt es sich um Jenny Berlins Vorgesetzten Peter Gercke (Thomas Kügel) – der es gar nicht glauben kann, als er von ihr festgenommen wird.

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„Einsatz in Hamburg“ ist der neue Titel der ZDF-Serie, die früher „Jenny Berlin“ hieß.

Jenny Berlin hatte Jura studiert, bevor sie zur Polizei kam und Kommissarin bei einer Mordkommission in Hamburg wurde. Hauptkommissar Hannes Wolfer (Hannes Hellmann) ist der unmittelbare Vorgesetzte von Jenny Berlin und ihrem Kollegen Volker Brehm (Rainer Strecker). Jenny Berlin ist klug und charmant, ehrgeizig, engagiert, nicht korrumpierbar und ungebunden. Auch in ihrer Freizeit kommt sie nicht davon los, sich mit der Aufklärung von Verbrechen zu beschäftigen. Zumindest im Dienst verbirgt Jenny Berlin ihre Warmherzigkeit hinter einer harten Schale. Aglaia Szyszkowitz stellt das in der Fernsehserie „Einsatz in Hamburg“ recht überzeugend dar. (In „Bei Liebe Mord“ spielt sie die Rolle zum fünften Mal.)

Die Folge „Bei Liebe Mord“ wurde von Lars Becker gedreht. (Von ihm stammte auch bereits die 2002 gesendete Folge „Rückkehr des Teufels“.) Es handelt sich um einen spannenden Film mit pointierten Dialogen, guten Bildern, guten Darstellern – und einer dann allerdings recht abstrusen Auflösung.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2004

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