Eine Frau außer sich

Eine Frau außer sich

Eine Frau außer sich

Eine Frau außer sich - Originaltitel: Une femme d'extérieur - Regie: Christophe Blanc - Drehbuch: Christophe Blanc, Roger Bohbot und Ève Deboise - Kamera: Pascal Poucet - Schnitt: Agnès Bruckert - Musik: Martin Wheeler - Darsteller: Agnès Jaoui, Serge Riaboukine, Bernadette Lambert, Alain Borla, Camille Richaud, Marine Richaud, Maïté Maillé, Mario Badajoz, Léna Breban, Emmanuel Fayat, Pierre-Yves Montalon, Sarah Haxaire u.a. -  Minuten

Inhaltsangabe

Als Françoise ihren Mann Jacques mit einer anderen Frau ertappt, trennt sie sich von ihm. Da empfindet sie plötzlich auch ihre drei Kinder und ihre Aufgaben als Krankenschwester als Last. Sie lässt sich krankschreiben, zieht durch Diskotheken, tanzt, trinkt, raucht und lässt sich auf einen One Night Stand mit einem schwarzen Boxer ein ...
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Kritik

"Eine Frau außer sich" ist das Porträt einer fünfunddreißigjährigen Frau, die unvermittelt vor den Trümmern ihres bisher wohl geordneten Lebens steht und fassungslos nach neuen Erfahrungen sucht. Moralische Wertungen vermeidet Christoph Blanc.
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Nach fünfzehn Jahren Ehe merkt Françoise (Agnès Jaoui) zufällig auf einer Party, dass ihr Mann Jacques (Serge Riaboukine) sie mit seiner Sekretärin Sandrine (Léna Breban) betrügt. Die Fünfunddreißigjährige ohrfeigt das Mädchen und verlässt sofort mit ihren beiden kleinen Töchtern das Fest. Ihr pubertierender Sohn Richard (Emmanuel Fayat) hat die Gelegenheit genutzt und ein Dutzend Freunde eingeladen, statt wie versprochen, einen Schulaufsatz zu schreiben. Verärgert wirft Françoise die jungen Leute aus dem Haus.

Jacques versichert seiner Frau, Sandrine nicht zu lieben: „Die Liebe kotzt mich an.“ Aber Françoise trennt sich von ihm. Solange er noch keine eigene Wohnung gefunden hat, schläft er im gemeinsamen Haus auf einer Couch. Immer wieder versucht er, sich Françoise zu nähern, aber sie hält ihn auf Distanz.

Als Jacques fort ist, fordert Françoise ihren Sohn am Abend unvermittelt auf, sich um seine beiden Schwestern zu kümmern und fährt in die Stadt. Die Kinder und ihre Aufgaben als Krankenschwester empfindet sie plötzlich als schwere Last. Sie lässt sich krankschreiben, schließt sich ihrer vergnügungssüchtigen Kollegin Béa (Sarah Haxaire) an, treibt sich ziellos in Kneipen und Diskotheken herum, besucht einen Boxkampf, schläft mit einem schwarzen Boxer und kommt erst um 8 Uhr morgens nach Hause, als die Kinder bereits zur Schule müssen. Tagelang geht das so. Richard rebelliert, beginnt, mit seiner Freundin Karine (Hélène Fonfrede) eigene Wege zu gehen und zieht schließlich zu seinem Vater. Die vernachlässigten Mädchen fallen aufgrund ihres Schlafmangels im Unterricht auf.

Françoise nimmt zwei Russen – Igor (Philippe Pollet-Villard) und Serge (Richard Morgiève) – in ihrem Haus auf. Sie passen während ihrer Abwesenheit auf die Kinder auf, spülen das Geschirr und arbeiten im Garten.

Auf der Hochzeitsfeier seiner Schwester Catherine (Maïté Maillé) beobachtet Jacques, der über das Verhalten seiner früheren Frau besorgt ist, wie sie ausgelassen trinkt und tanzt. Dass sie mit anderen Männern flirtet, macht ihn eifersüchtig. Auf dem Rückweg rammt Françoise mit ihrem Auto ein Verkehrsschild und wird völlig erschöpft ins Krankenhaus eingeliefert.

So oft er kann sitzt Jacques am Bett der unaufhörlich schlafenden Patientin. Endlich erholt sich Françoise. Als sie entlassen wird, kommt Jacques mit den beiden Mädchen, um sie abzuholen, aber draußen warten bereits Igor und Serge auf sie, denn sie wollen sich von ihr bei einem Essen in einer Brasserie verabschieden, bevor sie am nächsten Tag zu einer finnischen Bohrinsel aufbrechen. Enttäuscht bleibt Jacques zurück. Soll das so weitergehen?

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„Eine Frau außer sich“ ist der Debütfilm des französischen Regisseurs Christophe Blanc (*1966). Es handelt sich um ein unaufdringlich erzähltes Psychodrama über eine fünfunddreißigjährige Ehefrau und Mutter, die unvermittelt vor den Trümmern ihres bisher wohl geordneten Lebens steht und fassungslos nach neuen Erfahrungen sucht. Moralische Wertungen vermeidet Christoph Blanc in diesem Porträt einer aus der Bahn geworfenen Frau, die von Agnès Jaoui sensibel und eindringlich verkörpert wird.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2004

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"Sanssouci" ist ein grotesker Roman. Im ersten, vorwiegend aus indirekter Rede bestehenden Teil ist Andreas Maier ein fantastischer Figurenreigen gelungen.
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