Lonesome Jim

Lonesome Jim

Lonesome Jim

Originaltitel: Lonesome Jim – Regie: Steve Buscemi – Drehbuch: James C. Strouse – Kamera: Phil Parmet – Schnitt: Plummy Tucker – Musik: Evan Lurie – Darsteller: Casey Affleck, Liv Tyler, Kevin Corrigan, Mary Kay Place, Mark Boone Junior, Seymour Cassel, Jack Rovello, Rachel Strouse, Sarah Strouse u.a. – 2005; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Jim, der vergeblich versuchte, sich in New York als Schriftsteller zu etablieren, kehrt als 27-Jähriger mittellos und deprimiert in sein Elternhaus in Goshen, Indiana, zurück. Dort lebt auch sein 5 Jahre älterer, geschiedener Bruder Tim mit seinen beiden kleinen Töchtern. Als Jim ihm vor Augen führt, dass er ebenfalls ein Versager ist, versucht Tim sich umzubringen. Während Tim im Krankenhaus liegt, springt Jim für ihn ein – und gerät an einen Drogendealer ...
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Kritik

"Lonesome Jim" ist eine Tragikomödie von Steve Buscemi. In dem unspektakulären Film über einen deprimierten Versager kommt es vor allem auf Zwischentöne an.

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Jim (Casey Affleck) versuchte, in New York Schriftsteller zu werden. Weil er damit nichts verdiente, führte er Hunde aus und jobbte halbtags bei Applebee’s. Mittellos und deprimiert kehrt er als Siebenundzwanzigjähriger in sein Elternhaus in Goshen, Indiana, zurück. Eine andere Möglichkeit sieht er nicht.

Während seine Mutter Sally (Mary Kay Place) sich über den unerwarteten Besuch sichtlich freut, fragt sein fünf Jahre älterer Bruder Tim (Kevin Corrigan) als Erstes, wie lang er zu bleiben vorhabe, und sein Vater Donald (Seymour Cassel) verbirgt nicht, dass er Jim für einen Versager hält und ihn verachtet.

In einer Kneipe lernt Jim nach kurzer Zeit die attraktive Krankenschwester Anika (Liv Tyler) kennen, die ihn gleich mit in die Klinik nimmt und ihm zeigt, wie gut sich Krankenhausbetten für einen Beischlaf eignen. Sie gibt ihm ihre Telefonnummer, aber Jim wirft sie weg, weil er sich nicht vorstellen kann, dass eine Frau eine Beziehung mit ihm eingehen würde.

Tim ist geschieden und wohnt mit seinen beiden kleinen Töchtern Rachel und Sarah (Rachel Strouse, Sarah Strouse) wieder bei den Eltern. Als Jim ihm vor Augen hält, dass er genauso ein Versager ist wie er, steigt Tim ins Auto und fährt absichtlich gegen einen Baum. Er überlebt den Selbstmordversuch, liegt aber einige Zeit im Koma.

Weil Jim sich schuldig fühlt, übernimmt er von Tim das Training des erfolglosen Basketball-Teams, dem auch Rachel und Sarah angehören. In der Fabrik seiner Eltern hilft er erst aus, als sein Vater ein Machtwort spricht.

In der Fabrik findet er rasch heraus, dass sein ebenfalls dort beschäftigter Onkel Evil (Mark Boone jr.) mit Drogen handelt. Er lässt sich von dem Kleinganoven überreden, mit 4000 Dollar, die dieser ihm in bar anvertraut, ein Konto auf seinen Namen zu eröffnen, damit Evil Schecks ausstellen kann.

Zufällig trifft Jim bei einem Besuch seines Bruders im Krankenhaus Anika wieder. Sie beschwert sich darüber, dass er sie nicht anrief, und er verabredet sich mit ihr. Als er sie abholt, öffnet ihm ihr kleiner Sohn Benjamin (Jack Rovello), von dem er bislang nichts wusste. Anika lebt getrennt vom Vater des Jungen.

Als die Polizei Drogen in einigen aus der Fabrik verschickten Päckchen entdeckt, wird Sally festgenommen, weil sie die Auftragszettel unterschrieb. Jim will die Wahrheit aufdecken, aber Evil warnt ihn: Die Polizei würde rasch herausfinden, dass er kürzlich 4000 Dollar auf ein Konto einzahlte und nach der Herkunft des Geldes fragen. Dadurch käme er in Schwierigkeiten.

Obwohl Donald nicht bereit ist, eine Kaution für seine Frau zu bezahlen, kommt sie bis zur Gerichtsverhandlung frei, weil eine gemeinnützige Vereinigung den Betrag übernimmt.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Jim hält es nicht länger mit seinem autoritären und unzugänglichen Vater und seiner überfürsorglichen, alles gut findenden Mutter aus. Er fragt Anika, ob sie bereit sei, mit ihm und Ben aus Goshen fortzuziehen. Sie fragt, wohin, aber darüber hat er noch nicht nachgedacht. Anika träumt von New Orleans oder Las Vegas, aber sie zögert, ihre Stellung und ihre Wohnung aufzugeben.

Nach einem verlorenen Spiel der Basketballmannschaft und einem Streit mit Anika beschließt Jim, allein nach New Orleans zu fahren. Am Busbahnhof überraschen ihn Anika und Ben: Sie wollen sich von ihm verabschieden. Kurz nachdem der Bus losgefahren ist, lässt Jim ihn noch einmal anhalten, steigt aus und rennt hinter Anikas Auto her. Ob er mitfahren dürfe, fragt er. „Sicher“, meint Anika.


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„Lonesome Jim“ ist eine Tragikomödie von Steve Buscemi. Sie handelt von einem depressiven Versager, der erst nach längerer Zeit begreift, dass er sich aufraffen muss, auch wenn nicht garantiert ist, dass er größere Erfolge erzielen wird. In dem unspektakulären Film kommt es vor allem auf Zwischentöne an.

Tims Töchter werden von Rachel Strouse und Sarah Strouse gespielt, zwei Nichten des Drehbuchautors James C. Strouse.

Gedreht wurde „Lonesome Jim“ in 18 Tagen in Indiana (Cromwell, Goshen und Ligonier). Die Produktionskosten sollen gerade einmal eine halbe Million Dollar betragen haben. „Lonesome Jim“ wurde allerdings in den USA nur von sechzehn Kinos ins Programm genommen. Auch in Deutschland war der Film nur selten im Kino zu sehen. Es gibt ihn jedoch auf DVD (1. April 2009), und Arte zeigte ihn am 9. Juli 2009 erstmals im Fernsehen.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2009

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