Rififi

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Rififi

Rififi - Originaltitel: Du rififi chez les hommes - Regie: Jules Dassin - Drehbuch: Jules Dassin, René Wheeler und Auguste le Breton, nach einem Roman von Auguste le Breton - Kamera: Philippe Agostini - Schnitt: Roger Dwyre - Musik: Georges Auric, Song "Rififi" von M. Philippe-Gérard - Darsteller: Jean Servais, Carl Möhner, Robert Manuel, Jules Dassin, Marie Sabouret, Janine Darcey, Claude Sylvain, Marcel Lupovici, Pierre Grasset, Robert Hossein, Magali Noël, Dominique Maurin u.a. - 1955; 105 Minuten

Inhaltsangabe

Jo und Mario überreden ihren gerade aus dem Gefängnis entlassenen Freund Tony zu einem Einbruch in ein Juweliergeschäft in Paris. Zusammen mit dem aus Mailand angereisten Tresorknacker César planen sie den Coup und führen ihn erfolgreich durch. Aber nicht nur die Polizei, sondern auch der Gangster Pierre sucht nach ihnen und ihrer Beute 
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Kritik

Seinen spannenden Gaunerfilm "Rififi" hat Jules Dassin sorgfältig inszeniert. Als Meilenstein in der Filmgeschichte gilt eine 18 Minuten dauernde Szene, in der nur die Einbruchsgeräusche zu hören sind.
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Tony le Stéphanois (Jean Servais) wird wegen guter Führung nach fünf Jahren vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Sein Freund Jo le Suedois (Carl Möhner) bedankt sich dafür, dass Tony ihn während der Verhöre und des Gerichtsverfahrens nicht verriet, sondern stattdessen alles auf sich nahm. Jo und Mario Farrati (Robert Manuel) wollen ihn zu einem Einbruch in das Pariser Juweliergeschäft „Mappin & Webb“ überreden, aber Tony hält sich für zu alt dafür und lehnt ab.

Gleich am ersten Abend besucht er das Nachtlokal „L’Age d’Or“, in dem er seine frühere Geliebte Mado (Marie Sabouret) vermutet. Er schickt den Gast fort, den sie gerade zur Bestellung einer zweiten Flasche Champagner animiert, und zwingt sie, mit ihm in ihre Wohnung zu gehen. Dort fordert er sie auf, ihren Schmuck abzulegen und sich auszuziehen. Dann verprügelt er sie mit seinem Hosengürtel, weil sie einen Monat nach seiner Verhaftung die Geliebte von Pierre Grutter (Marcel Lupovici) geworden war. Pierre, der von seinen beiden Brüdern Louis (Pierre Grasset) und Remi (Robert Hossein) wie von Leibwächtern beschützt wird, betreibt das „L’Age d’Or“, aber er gilt auch als gefährlicher Verbrecher.

Schließlich ist Tony doch bereit, sich an dem Einbruch bei „Mappin & Webb“ zu beteiligen, aber er will nicht nur das Schaufenster, sondern den Tresor ausrauben und besteht darauf, dass keine Schusswaffen mitgenommen werden. Begeistert ruft Mario seinen Freund Cesar (Jules Dassin unter dem Pseudonym Perlo Vita) in Mailand an und bittet den exzellenten Tresorknacker, sofort nach Paris zu kommen.

Sorgfältig planen Tony, Jo, Mario und Cesar den Juwelenraub.

Endlich ist es so weit: Mit einem Nachschlüssel dringen sie in das Nachbarhaus ein und fesseln die Concierge und deren Mann. In mühsamer Arbeit stemmen sie ein Loch in die Decke des Raums, in dem der Tresor der Juweliere steht. Es gelingt ihnen, die Alarmanlage auszuschalten, die Rückwand des Tresors aufzufräsen und ein Säckchen mit Juwelen zu rauben. Bevor sie damit verschwinden, nimmt Cesar heimlich noch einen Ring mit einem Diamanten aus einem kleinen Schubfach mit. Auf der Platte des Esstisches in der Wohnung von Mario und seiner Frau Ida (Claude Sylvain) leeren sie das Säckchen aus und erzählen sich, welche Träume sie sich mit dem Erlös der Beute erfüllen wollen. Nur Tony weiß noch nicht, was er mit seinem Anteil anfangen soll. Aus der Zeitung erfahren sie, dass der Wert der erbeuteten Juwelen 240 Millionen Francs beträgt.

Tony versteckt die Juwelen bei Mario im abschraubbaren Fuß einer Tischlampe. Er ahnt nichts von dem Ring, den Cesar eingesteckt hat und auch nicht, dass der italienische Weiberheld ihn ausgerechnet der Sängerin Viviane (Magali Noël) schenkt, die im „L’Age d’Or“ unter anderem mit dem Song „Rififi“ auftritt.

Die Kriminalpolizei bietet Pierre Grutter 10 Millionen Francs Belohnung für den Fall, dass er die Diebe und ihre Beute findet.

Pierre entdeckt die Striemen auf Mados Rücken, ahnt, wer sie geschlagen hat und beauftragt seinen drogensüchtigen Bruder Remi, Tony zu ermorden. Als ihm jedoch Viviane den vermeintlich wertlosen Ring zeigt, den Cesar ihr geschenkt hat und er erfährt, dass Cesar zusammen mit Tony gesehen wurde, ahnt er den Zusammenhang mit dem spektakulären Juwelenraub und ändert seine Absichten. Bevor die Gebrüder Grutter Cesar töten, zwingen sie ihn, zu verraten, dass sich die Juwelen in Marios Wohnung befinden. Als die Gangster dort auftauchen, behauptet Mario, nur Tony wisse, wo die Beute versteckt sei, aber er weigert sich, seinen Freund anzurufen. Um ihren Mann vor der Folter zu bewahren, wählt Ida Tonys Nummer. Zuerst versucht sie, ihn herzulocken, dann warnt sie ihn. Im nächsten Augenblick werden sie und ihr Mann umgebracht. Später holt Tony die Juwelen unbeobachtet aus dem Lampenfuß.

Von einem aus London angereisten Hehler erhält Tony einen Koffer mit 120 Millionen Francs. Den deponiert er bei Jo.

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Die Gangster überwältigen Louise le Suedois (Janine Darcey) und entführen ihren kleinen Sohn, um seinen Vater Jo zu erpressen, ihnen die Beute zu überlassen. Als Mado davon erfährt, hilft sie Tony bei dem Versuch, das Kind zu befreien. Um herauszufinden, wo die Grutters den Jungen versteckt haben, sucht sie Remis Drogenhändler auf und behauptet, der Süchtige habe sie geschickt, denn er benötige dringend Stoff. Tony folgt dem Dealer und entdeckt so die Hütte, in der Remi und Louis den Sohn seines Freundes bewachen. Er erschießt die beiden und fährt mit dem Jungen im Wagen los.

Inzwischen hat Pierre mehrmals bei Jo angerufen und ihm mit der Ermordung seines Sohnes gedroht. Schließlich hält Jo es nicht mehr aus und verabredet sich mit dem Gangster zur Geldübergabe. Als Tony durch einen Anruf bei Louise erfährt, dass ihr Mann unterwegs ist, ahnt er, was Jo vorhat, vertraut den Jungen dem Wirt einer Bar an und fährt zurück.

Pierre, der in der Hütte seine beiden toten Brüder vorfand, lockt Jo mit dem Koffer herein.

Als Tony eintrifft, hört er die Schüsse, mit denen Jo von Pierre getötet wird. Pierre feuert auch auf Tony und verletzt ihn, doch als er mit dem Geldkoffer zu seinem Wagen läuft, erschießt Tony ihn.

Trotz des Blutverlusts gelingt es Tony, mit dem Jungen und dem Geldkoffer im Auto zu Louise zu fahren. Kurz vor dem Haus bricht er am Steuer zusammen. Louise, die auf dem Balkon stand, läuft sofort hinunter und schließt ihren Sohn in die Arme. Zwei Streifenpolizisten nähern sich. Der Geldkoffer liegt noch auf dem Rücksitz.

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Seinen spannenden Gaunerfilm „Rififi“ hat Jules Dassin – der unter dem Pseudonym Perlo Vita einen der Juwelenräuber spielt – sorgfältig inszeniert und dabei auf plausible Zusammenhänge und gut vorbereitete Szenen geachtet. Als Höhepunkt gilt eine achtundzwanzig Minuten dauernde Szene ohne Dialoge und Musik, in der nur die Einbruchsgeräusche zu hören sind.

„Rififi“ gilt als Meilenstein in der Filmgeschichte und Vorbild für mehrere Filmregisseure.

1964 drehte Jules Dassin selbst eine Parodie: „Topkapi“.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2004

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