Michael Ende : Jim Knopf und die Wilde 13

Jim Knopf und die Wilde 13
Jim Knopf und die Wilde 13 Originalausgabe: K. Thienemann Verlag, Stuttgart 1962 278 Seiten
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Als das Postschiff die Insel Lummerland bei schlechter Sicht rammt, schlägt Lukas der Lokomotivführer vor, einen Leuchtturm zu errichten, und weil für einen richtigen Turm zu wenig Platz ist, soll der Scheinriese Tur Tur die Funktion übernehmen. Also reisen Lukas und sein Freund Jim Knopf los, um ihn dafür zu gewinnen. Unterwegs lassen sie sich von der Meerjungfrau Sursulapitschi überreden, den defekten Magneten zu inspizieren, der das Meeresleuchten hervorruft ...
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Kritik

Die Geschichte, die Michael Ende in den Kinderbüchern "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" und "Jim Knopf und die Wilde 13" erzählt, ist außergewöhnlich fantasie- und humorvoll.
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Was bisher geschah:
Inhaltsangabe zu „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“

Elf Monate nach der Verlobung von Jim Knopf und Prinzessin Li Si, der Tochter des Kaisers Pung Ging von Mandala, wird Neu-Lummerland bei schlechter Sicht vom Postschiff gerammt. Damit sich so ein Unfall nicht wiederholt, schlägt der mit Jim Knopf befreundet Lokomotivführer Lukas vor, einen Leuchtturm zu errichten. König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte hält das für eine gute Idee. Aber für einen hohen Turm wäre eine entsprechend große Standfläche erforderlich – und in den Vereinigten Staaten von Lummerland und Neu-Lummerland gibt es jetzt schon kaum genügend Platz für den König und seine Untertanen Frau Waas und Herrn Ärmel sowie Lukas den Lokomotivführer und Jim Knopf. Auch daran hat Lukas gedacht. Er will den einsamen Scheinriesen Tur Tur für die Aufgabe gewinnen, den Schiffen nachts mit einer Laterne die Position von Lummerland anzuzeigen. Denn obwohl Tur Tur ein bisschen kleiner als der Lokomotivführer ist und also auch nicht mehr Platz benötigt, wirkt er aus der Ferne riesengroß.

Also richten Lukas und Jim Knopf die Lokomotive Emma für eine neue Seereise her. Die kleine Lokomotive Molly nehmen sie im Schlepptau mit. Der Scheinriese Tur Tur lebt in der Wüste Das Ende der Welt. Um dorthin zu kommen, müssen sie nach dem Meer auch noch das Gebirge Krone der Welt überqueren. Beim letzten Mal benutzten sie dazu das Tal der Dämmerung, aber das vom Echo verstärkte Schnaufen der Lokomotive brachte die Felswände hinter ihnen zum Einsturz. Lukas ist zuversichtlich, dass ihm rechtzeitig etwas einfallen wird, und Jim verlässt sich auf ihn.

Unterwegs begegnen Jim und Lukas der Meerjungfrau Sursulapitschi. Als sie erfährt, dass der Lokomotivführer und sein Freund etwas von Technik verstehen, ruft sie ihren Vater, den Meerkönig Lormoral, denn seit gut einem Jahr funktioniert das Meeresleuchten nicht mehr. Von ihrer Tante Gurgula, die Gurumusch, den ersten Meerkönig, noch gekannt hatte, weiß Prinzessin Sursulapitschi, dass das Meeresleuchten von einem Magneten im Barbarischen Meer erzeugt wird. Obwohl Lukas und Jim nicht viel Zeit haben, erklären sie sich bereit, den defekten Magneten zu inspizieren. Damit sie so schnell wie möglich hinkommen, spannt der Stallmeister Wutschel sechs Walross-Schimmel vor Emma.

Unterwegs erzählt Prinzessin Sursulapitschi, dass sie verlobt ist. Bei ihrem Bräutigam Uschaurischuum handelt es sich um einen Schildnöck, eine Wasserschildkröte mit einem menschlichen Kopf. Bevor sie heiraten dürfen, muss Uschaurischuum eine von König Lormoral gestellte Aufgabe lösen.

„Aber die Aufgabe ist so furchtbar schwer, dass ich fürchte, es gibt auf der ganzen Welt überhaupt niemanden, der sie lösen kann. Mein Bräutigam hat beim Abschied zu mir gesagt, so in zweihundert oder dreihundert Jahren würde er spätestens wiederkommen, aber nun ist er schon vierhundert Jahre weg.“ (Seite 48)

Uschaurischuums Aufgabe besteht darin, Kristall der Ewigkeit herzustellen. Er kennt bereits das Geheimnis der Erzeugung, aber ein Wasserwesen wie er kann es nur zusammen mit einem Feuerwesen produzieren, und dummerweise sind die Wasser- und die Feuerwesen seit einiger Zeit verfeindet.

Am Großen Gurumusch-Magnetfelsen steigen Lukas und Jim in einen tiefen Schacht hinunter. Es dauert nicht lang, bis sie die Ursache der Störung entdecken: Jemand hat das Verbindungsstück zwischen den Wurzeln der beiden Magnetpole herausgenommen. Sobald sie die in der Nähe liegende Kristallwalze mit einem Eisenkern einsetzen, wird die Riesenhöhle vom Sankt-Elms-Feuer beleuchtet. Aber nun lässt sich der Werkzeugkasten nicht mehr hochheben, und Lukas kann seine Füße in den mit Nägeln beschlagenen Stiefel nicht mehr bewegen. Der gewaltige Magnet zieht alles Eiserne an. Lukas und Jim müssen ihn erst einmal wieder abstellen. Anders könnten sie die Insel mit den Lokomotiven nicht wieder verlassen. Aber wer soll ihn danach wieder einschalten?

Bevor sie eine Lösung für das Problem gefunden haben, entdeckt Lukas eine Möglichkeit, die magnetische Kraft als Antrieb der Lokomotive zu nutzen und erfindet das Perpetumobil: Er bringt auf Emma einen Mast an, der auf einem Kugelgelenk in alle Richtungen gedreht werden kann. An der Spitze befestigt er je einen Brocken der beiden Magnetpole. Sobald er sie mit einem Schürhaken verbindet, entfaltet der Magnet seine Kraft und zieht die Lokomotive in die Richtung, in die Lukas die Mastspitze dreht – auch nach oben in die Luft. Das Perpetumobil kann fliegen! Jetzt weiß Lukas auch, wie sie die Krone der Welt überqueren können.

Weil sie Molly beim Fliegen nicht anhängen können, lassen sie die kleine Lokomotive auf der Magnetinsel zurück. Zugleich signalisieren sie damit Prinzessin Sursulapitschi, die unterwegs ist, um jemanden zu finden, der den Magneten aus- und einschalten kann, dass sie zurückkommen werden.

Es fällt Jim und Lukas nicht schwer, den aus der Ferne groß aussehenden Scheinriesen Tur Tur in der Wüste Das Ende der Welt zu finden. Er wagt sich allerdings nicht mehr in seine Oase. Ein Unhold habe sein Haus besetzt, klagt er. Lukas und Jim sehen nach und finden den Halbdrachen Nepomuk in dem Haus. Den kennen sie seit ihrer Reise nach Kummerland. Tatsächlich versteckte er sich aus Furcht vor dem Scheinriesen, den er nur von Weitem sah, im Haus, ohne zu ahnen, wer hier wohnt. Lukas und Jim versichern sowohl Nepomuk als auch Tur Tur, dass sie keine Angst voreinander zu haben brauchen und machen sie miteinander bekannt.

Nepomuk floh aus dem Land der tausend Vulkane, als die Drachen herausfanden, dass er den Befreiern der Kinder und Entführer von Frau Mahlzahn geholfen hatte. Nun ist er heimatlos. Als er hört, dass Tur Tur als Leuchtturm auf Lummerland fungieren soll, möchte er mitkommen. Aber Lukas hat eine bessere Idee: Nepomuk soll den Großen Gurumusch-Magnetfelsen ein- und ausschalten, damit das Meer wieder leuchtet und dennoch keine Schiffe durch die magnetische Kraft zu Schaden kommen.

Auf dem Magnetfelsen wartet Prinzessin Sursulapitschi auf sie. Inzwischen hat sie ihren Bräutigam wiedergefunden. Uschaurischuum ist bei ihr. Mit dem Feuerwesen Nepomuk zusammen wird es ihm nun auch gelingen, Kristall der Ewigkeit herzustellen.

Alles scheint sich zum Besten gewendet zu haben. Da bemerkt Jim Knopf, dass Molly nicht mehr da ist. Fiel sie ins Wasser? Um nach ihr zu suchen, steigen Lukas, Jim und Tur Tur in die abgedichtete Lokomotive Emma und lassen sich mit eingeschalteten Scheinwerfern unter Wasser von Sursulapitschi und Uschaurischuum mit einer Wolke Seepferdchen um die Insel herumziehen. Sie finden keine Spur von Molly. Als sie aufgrund des Sauerstoffmangels einschlafen, versuchen die Seepferdchen vergeblich, mit der schweren Lokomotive aufzutauchen. Weil sie dafür zu schwach sind, steuern sie eine Insel mit flach ansteigendem Strand an und ziehen Emma dort hinauf.

Nachdem Uschaurischuum den Ohnmächtigen eine belebende Medizin eingeflößt hat, kommen sie wieder zu sich – und Lukas und Jim wundern sich, denn sie liegen am Strand von Lummerland. Sie werden herzlich begrüßt von König Alfons dem Viertel-vor-Zwölften, Frau Waas, Herrn Ärmel und Prinzessin Li Si, die hier ihre Sommerferien verbringt. Natürlich müssen sie von ihren neuen Abenteuern erzählen. Li Si lässt sich den Großen Gurumusch-Magnetfelsen beschreiben und findet ihren Verdacht bestätigt, dass sie dort von der Wilden 13 an Frau Mahlzahn übergeben wurde. Der Drache muss das Verbindungsstück zwischen den Wurzeln des Magneten herausgenommen haben, denn sonst hätte das Schiff der Seeräuber nicht dort anlegen können. (Hier ist Michael Ende eine Unachtsamkeit unterlaufen: Li Si wurde vor zwei Jahren entführt. Das Meeresleuchten müsste also vor zwei Jahren aufgehört haben, nicht vor einem Jahr, wie es auf Seite 42 heißt.) Offenbar hat die Wilde 13 auch Molly entführt.

In den Nächten stellte sich Herr Tur Tur, wie vorgesehen, auf den Gipfel des Berges und hielt eine Laterne in der Hand. Schiffe kamen zwar vorläufig noch keine vorüber, aber der Scheinriese wollte sich gern in seinem neuen Beruf einüben. (Seite 157)

Kurz nach der Rückkehr von Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer ruft Kaiser Pung Ging über die inzwischen zwischen Mandala und Lummerland installierte Telefonleitung König Alfons den Viertel-vor-Zwölften an. Der Drache werde in den nächsten Tagen erwachen, teilt er mit, und er habe deshalb bereits sein Staatsschiff losgeschickt, um Lukas und Jim zu holen. Weil die Ferien bald zu Ende sind, soll auch Li Si wieder nach Mandala kommen.

Der Goldene Drache der Weisheit, in den Frau Mahlzahn sich inzwischen verwandelt hat, wendet sich mit wunderlichen Sprüchen an die Besucher. Lukas versteht nur die Hälfte davon, und Jim nur ein Viertel. Immerhin begreifen sie, dass sie das kaiserliche Schiff mit Kanonen und Waffen ausrüsten lassen und sich auf die Suche nach der Wilden 13 machen sollen. Der kindliche Oberbonze Ping Pong besteht darauf, mitzukommen. Und Prinzessin Li Si versteckt sich heimlich an Bord.

Gerade als die Besatzung des Staatsschiffes in der Ferne den Dreimaster der Seeräuber an den blutroten Segeln erkennt, kommt Li Si vor Angst weinend an Deck und bringt alles durcheinander. Eigentlich wollte der mandalanische Kapitän die Wilde 13 überraschend angreifen, aber das wird durch die Störung vereitelt. Bevor eine Kanone abgefeuert werden kann, bemerken die Piraten das mandalanische Schiff. In einer heftigen Seeschlacht versenken sie es. Molly fällt ins Wasser und geht unter. Schiffbrüchige klammern sich an herumschwimmende Gegenstände aus Holz. Der Kapitän, Prinzessin Li Si, Lukas und ein Dutzend Matrosen werden von der Wilden 13 gefangen genommen. Jim gelingt es, unbemerkt auf das Schiff der Seeräuber zu kommen und sich dort zu verstecken.

Die Burg der Piraten befindet sich auf einem Berg in der Nähe des Südpols, der genau im Auge eines Hurrikans liegt. Nur die Wilde 13 ist in der Lage, ein Schiff durch den Wirbelsturm zu steuern.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Jim belauscht die Wilde 13. Die Männer können sich selbst nicht voneinander unterscheiden, weil sie wie Zwillinge oder Drillinge geboren wurden. Prinzessin Li Si soll ihnen von jetzt an den Haushalt führen. Mit den übrigen Gefangenen wollen die Seeräuber am nächsten Morgen die Haie füttern. Jim hört, wie sie von einem kleinen schwarzen Jungen reden, den sie vor einem Jahr in einem geteerten Binsenkörbchen aus dem Meer fischten und Frau Mahlzahn per Post schickten. Auf diese Weise erfährt Jim Knopf, wie er in das irrtümlicherweise nach Lummerland geschickte Paket kam.

Schließlich nehmen die Piraten die Hüte ab. Es gelingt Jim, die Nadel mit dem roten, fünfzackigen Stern vom Hut des Hauptmanns abzumachen. Als der Hauptmann einige Zeit später wieder Befehle erteilen will, glauben ihm die anderen nicht, dass er ihr Anführer ist. Er zweifelt auch selbst daran, als er feststellt, dass an seinem Hut kein Stern steckt. Es kommt zu einer Prügelei, und am Ende liegen alle Seeräuber bewusstlos am Boden. Jim fesselt sie, bevor er die Gefangenen aus dem Kerker befreit.

Er findet das von der Wilden 13 erwähnte Binsenkörbchen. Darin liegen eine Krone mit zwölf Zacken, ein Reichsapfel und ein aufschraubbares Zepter, in dem ein Pergament steckt, aus dem hervorgeht, dass es sich bei dem Findelkind um Prinz Myrrhen handelt, einen Nachfahren des Dreikönigs Kaspar.

Weil Prinz Myrrhen alias Jim Knopf die Wilde 13 bezwungen hat, darf er entscheiden, was mit den Seeräubern geschieht. Für die Matrosen ist klar, dass sie den Tod verdient haben, aber Jim schenkt ihnen das Leben. Eine kluge Entscheidung, nicht zuletzt, weil ohne die Wilde 13 niemand aus dem Auge des Hurrikans wieder herauskäme. Die Piraten erkennen ihre Niederlage an und versichern, die Seeräuberei einzustellen und keine Kinder mehr zu entführen. Daraufhin werden ihnen die Fesseln abgenommen.

Nachdem sie alle wohlbehalten in Mandala eingetroffen sind, stehen sie vor dem Goldenen Drachen der Weisheit. Der fordert Prinzessin Li Si auf, die ehemaligen Seeräuber zu zählen. Dabei stellt sich heraus, dass es nur zwölf sind. Die Wilde 13 hat es nie gegeben! Es waren immer nur zwölf.

Prinz Myrrhen alias Jim Knopf gibt jedem der zwölf ehemaligen Piraten einen Namen und macht sie zu seiner Leibwache.

Der Goldene Drache der Weisheit erklärt Prinz Myrrhen alias Jim Knopf, sein Reich heiße Jamballa. Als er noch ein böser Drache war, versenkte er es im Meer. Nur mit Hilfe der zwölf ehemaligen Piraten kann Jim es wiederfinden, denn es versank, als sich deren Burg aus dem Meer erhob. Wenn die zwölf kupfernen Türen des Burgverlieses geöffnet werden, strömt Wasser ein, der Berg geht unter, und Jamballa taucht wieder auf. Die Türen lassen sich allerdings nur gleichzeitig öffnen. Dafür sind also zwölf Personen erforderlich.

Nach dem Versinken des Burgberges steuern die zwölf Leibwächter mit Jim und Lukas an Bord ihres Segelschiffes Lummerland an. Obwohl sie sicher sind, dass sie den richtigen Kurs genommen haben, gelangen sie zu einer großen Insel, die Jim und Lukas nicht kennen. Erst nach einer Weile merken sie, dass es sich bei dem höchsten Teil der Insel um Lummerland handelt. Lummerland ist ein Teil von Jamballa. Jim benennt die Insel allerdings sogleich in Jimballa um.

Anlässlich der Hochzeit von Prinz Myrrhen und Prinzessin Li Si reist Kaiser Pung Ging mit seinem Gefolge aus Mandala an. König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte reißt sich vor Begeisterung die Krone vom Kopf, schwenkt sie in der Luft und ruft „Vivat“. Auch die Meerleute kommen zur Feier. Und sie bringen Molly mit.

Inzwischen haben Uschaurischuum und Nepomuk Kristall der Ewigkeit produziert.

Li Si lernte bei Frau Waas kochen und den Haushalt führen und ging mit Jim jeden Tag zu Herrn Ärmel in die Schule nach Lummerland. Im Übrigen regierten sie zusammen ihr Reich. (Seite 271)

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Michael Ende schrieb eigentlich eine einzige fantasie- und humorvolle Geschichte über Jim Knopf und Lukas den Lokomotivführer, aber dem Verlag machte zwei Bücher daraus: „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ (1960) und „Jim Knopf und die Wilde 13“ (1962). Die Illustrationen der Originalausgaben stammen von Franz Josef Tripp (1915 – 1978). Reinhard Michl (* 1948) schuf 1983 neue Zeichnungen.

2009 wies Julia Voss darauf hin, dass Michael Ende mit dem Namen eines der beiden Protagonisten auf Jemmy Button (um 1815 – 1864) anspielt, ein Kind aus Feuerland, das Robert FitzRoy (1826 – 1830) angeblich den Eltern für einen Knopf abkaufte und auf dem Forschungsschiff „Beagle“ nach England verschleppte. Mit an Bord war Charles Darwin. (Angeblich gehörte Jemmy Button später zu den Mördern, die am 6. November 1859 in Wulaia auf der Insel Navarino acht Besucher eines anglikanischen Gottesdienstes erschlugen.) Julia Voss vermutet, dass Michael Ende mit „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ und „Jim Knopf und die Wilde 13“ den Darwinismus nach dem Missbrauch durch den Nationalsozialismus von Gewalt und Rassismus distanzieren wollte.

Die „Augsburger Puppenkiste“ verfilmte beide Bücher je einmal in Schwarz-Weiß (1961 / 1962) und in Farbe (1977 / 1978). Emil Moser und Jörg Schneider machten aus der literarischen Vorlage ein Musical in Schweizerdeutsch, das im November 1970 im Zürcher Opernhaus uraufgeführt wurde. Eine weitere Musical-Version stammt von Christian Berg (Libretto) und Konstantin Wecker (Musik). „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer. Das Musical“ wurde am 1. Juli 1999 im Schlossgarten in Cuxhaven uraufgeführt, „Jim Knopf und die Wilde 13. Das Musical“ am 29. Juni 2000 am selben Ort.

 

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2010
Textauszüge: © K. Thienemann Verlag

Michael Ende (Kurzbiografie / Bibliografie)

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