Mr Brooks

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Mr Brooks. Der Mörder in Dir – Originaltitel: Mr Brooks – Regie: Bruce A. Evans – Drehbuch: Bruce A. Evans, Raynold Gideon – Kamera: John Lindley – Schnitt: Miklos Wright – Musik: Ramin Djawadi – Darsteller: Kevin Costner, Demi Moore, Dane Cook, William Hurt, Marg Helgenberger, Ruben Santiago-Hudson, Danielle Panabaker, Aisha Hinds, Lindsay Crouse, Jason Lewis, Reiko Aylesworth, Matt Schulze, Yasmine Delawari, Traci Dinwiddie, Michael Cole u.a. – 2007; 120 Minuten

Inhaltsangabe

Der erfolgreiche Unternehmer Earl Brooks ist im Privatleben ein liebevoller Ehemann und Vater. Niemand ahnt, dass es sich um einen Serienmörder handelt. Er tötet weder aus Hass noch aus Geldgier, sondern ist süchtig nach dem Kick. Weil er seine Verbrechen sorgfältig durchführt, hat die Polizei noch keine Spur von ihm. Aber dann taucht ein Erpresser bei ihm auf, der seinen letzten Doppelmord fotografiert hat. "Smith" verlangt allerdings kein Geld, sondern will beim nächsten Mord dabei sein ...
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Kritik

Die Geschichte, die Bruce A. Evans in dem schrägen, wendungsreichen Psychothriller "Mr Brooks" erzählt, ist zu konstruiert, um überzeugen zu können, andererseits jedoch für eine Persiflage oder Groteske zu wenig selbstironisch bzw. subversiv.
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Earl Brooks (Kevin Costner) besitzt eine gut gehende Kartonagenfabrik, und die Handelskammer wählt ihn zum Unternehmer des Jahres. Im Privatleben ist Earl ein liebevoller Ehemann und Vater. Er und seine attraktive Ehefrau Emma (Marg Helgenberger) haben eine Tochter, die an einem Elite-College in einer anderen Stadt studiert: Jane (Danielle Panabaker).

Nicht einmal Emma ahnt, dass es sich bei Earl um einen Serienmörder handelt. Er tötet weder aus Hass noch aus Geldgier, sondern ist süchtig nach dem Kick. Seine Verbrechen sind penibel geplant, und er führt sie so sorgfältig durch, dass die Polizei noch immer keine verwertbare Spur von ihm hat. Man nennt ihn den Daumenabdruck-Mörder, weil er jedes Mal einen Abdruck eines in Blut getauchten Daumens des Opfers hinterlässt.

Zwei Jahre lang schaffte Earl es, ohne Mord auszukommen. Aber in der Nacht nach der Wahl zum Unternehmer des Jahres überredet ihn sein Alter Ego Marshall (William Hurt), endlich wieder einmal jemanden umzubringen. Er schleicht sich aus dem Haus und dringt in das Schlafzimmer eines kopulierenden jungen Paares ein (Megan Brown, Ross Francis). Eiskalt tötet er die beiden durch präzise Kopfschüsse. Erst dann fällt ihm auf, dass die Vorhänge nicht zugezogen sind und man vom gegenüberliegenden Haus ins Zimmer sehen kann. Bevor er Fingerabdrücke der Leichen auf einen Lampenschirm platziert, zieht er die Vorhänge zu.

Am nächsten Tag taucht unerwartet Jane im Büro ihres Vaters auf und teilt ihm mit, dass sie ihr Studium abgebrochen habe und vorübergehend wieder zu Hause wohnen wolle.

Währenddessen wartet im Vorzimmer ein Unbekannter (Dane Cook) auf Earl. Als er die Geduld verliert, gibt er der Sekretärin Sunday (Yasmine Delawari) ein Kuvert und fordert sie auf, es Earl hineinzubringen. Es enthält Fotos von dem jüngsten Doppelmord. Nachdem Earl seine Tochter weggeschickt hat, empfängt er den mutmaßlichen Erpresser, der sich als „Smith“ vorstellt. Mr Smith beobachtete das Paar, das sich stets bei offenen Vorhängen liebte, schon seit längerer Zeit und besitzt auch eine Fotoserie über die beiden. Den Unternehmer erkannte er, weil er dessen Bild in der Zeitung gesehen hatte. Und aufgrund der Nachrichten weiß er jetzt auch, dass es sich bei Mr Brooks um den Daumenabdruck-Mörder handelt. Smith verlangt jedoch kein Geld, sondern will beim nächsten Mord dabei sein. Earl, der sich eigentlich vorgenommen hat, nicht noch einmal zu morden, bleibt nichts anderes übrig, als sich darauf einzulassen.

Die Ermittlungen gegen den Serienmörder werden von Detective Tracy Atwood (Demi Moore) und ihrem Assistenten Hawkins (Ruben Santiago-Hudson) geleitet.

Tracy hat von ihrem Vater ein riesiges Vermögen geerbt. Weil er über die Geburt einer Tochter enttäuscht war und ihr von Anfang an nichts zutraute, machte sie ohne seine Hilfe Karriere bei der Polizei, um sich zu beweisen. Sie und ihr zweiter Ehemann Jesse Vialo (Jason Lewis) wollen sich gerade scheiden lassen. Jesses Anwältin Sheila (Reiko Aylesworth) verlangt jedoch mehrere Millionen Dollar von Tracy und verhandelt mit deren Anwälten (Aisha Hinds, Michael Cole).

Bei der Befragung der Bewohner, die gegenüber dem ermordeten Paar wohnen, stößt Tracy auf Mr Bafford. (Es handelt sich um Earls Erpresser.) Er behauptet, in der Mordnacht nichts gesehen zu haben, was der Polizei weiterhelfen könnte. Später gibt er Earl die Karte, die er von Tracy Atwood bekam, und so erfährt dieser, wer die Ermittlungen gegen ihn leitet.

Auf der Straße wird Tracy von dem ausgebrochenen Häftling Thorton Meeks (Matt Schulze) und dessen Freundin Sarah Leaves (Traci Dinwiddie) überfallen und in einem Lieferwagen entführt. Aber sie wehrt sich, bis Sarah die Kontrolle über das Fahrzeug verliert und einen Unfall verursacht. Auf diese Weise entkommt Tracy, die dafür gesorgt hatte, dass Meeks verurteilt worden war.

Inzwischen haben Earl Brooks und Mr Smith sich vorgenommen, den Fahrer (Kanin Howell) eines Pick-ups zu töten, der sie auf der Straße überholte und ausbremste. Um die Tat vorzubereiten zu können, handeln sie jedoch nicht sofort, sondern verabreden sich für den nächsten Abend. Als Earl dann zufällig Thorton Meeks entdeckt, ändert er den Plan.

Zu Hause gesteht Jane ihren Eltern, dass sie schwanger sei und abtreiben wolle. Earl bleibt ruhig, rät seiner Tochter, das Kind auszutragen und verspricht ihr, dass Emma und er ihr beistehen werden.

Die Detectives Smolny und Carfagno (Kit Gwin, Marcus Hester) klingeln bei Brooks und möchten mit Jane sprechen, denn kurz bevor die Studentin ihren Studienort verließ, war dort ein Mann mit einer Axt erschlagen worden.

Earl befürchtete schon lange, dass Jane seine Sucht geerbt haben und zur Serienmörderin werden könnte. Als er nun erfährt, was geschah, geht er davon aus, dass seine Tochter den Mann ermordete. Um den Verdacht von ihr abzulenken, fliegt er verkleidet und unter falschem Namen hin, erschlägt jemanden mit einer Axt und kehrt nach Hause zurück. Da Jane nachweisbar nicht am zweiten Tatort war, kann sie zumindest den zweiten Mord nicht begangen haben. Die Polizei lässt also von ihr ab und sucht nach einem Serienmörder.

Weil Earl befürchtet, dass er sich nicht von der Mordsucht befreien kann, bereitet er seinen eigenen Tod vor. Als Erstes schreibt er Emma und Jane einen Abschiedsbrief, in dem es heißt, er sei unheilbar krank, werde sich zum Sterben verkriechen und man solle nicht nach ihm suchen. Dann dringt er mit Smith zusammen in Jesse Vialos Haus ein. Tracys Ex-Mann kriegt gerade Besuch von seiner Anwältin Sheila, die auch seine Geliebte ist. Vor Aufregung uriniert Smith in die Hose. Als Jesse und Sheila mit dem Liebesspiel auf der Couch beginnen, erschießt Earl die beiden.

Earl hat längst Maschinenöl gerochen und weiß deshalb, dass Smith vorhat, ihn zu töten. Er ist nicht überrascht, als Smith im Auto die Waffe auf ihn richtet. Er gibt allerdings Gas und warnt ihn, bei diesem Tempo zu schießen, denn das sei auch für den Beifahrer lebensgefährlich. Stattdessen soll Smith ihn auf einem Friedhof töten, und zwar so, dass Earl in ein offenes Grab fällt. Wenn Smith dann etwas Erde über die Leiche schaufelt, wird man am nächsten Morgen einen Sarg darauf absenken und Earl Brooks für immer verschwunden sein.

Während Earl und Smith zum Friedhof fahren, dringt Tracy in Mr Baffords Wohnung ein, denn ein gerade von einer Dienstreise zurückgekehrter Flugbegleiter (Jon Paul Burkhart), der eine Etage höher wohnt, berichtete ihr, das ermordete Paar habe sich stets bei offenen Vorhängen geliebt. In der Mordnacht fiel ihm auf, dass die Vorhänge plötzlich geschlossen waren, und er sah Kamerablitze dahinter. Weil Tracy von ihm auch erfuhr, dass Mr Bafford das Paar des Öfteren beim Geschlechtsverkehr fotografierte, vermutet sie, dass dieser doch etwas über den Mord weiß oder selbst der Täter ist. Baffords Wohnung steht jedoch leer: Er ist ausgezogen.

Hawkins kommt herein, allerdings nicht, um ihr bei der Durchsuchung der Wohnung zu helfen, sondern mit dem Auftrag, Tracy festzunehmen. Sie wird verdächtigt, ihren Ex-Mann und dessen Anwältin erschossen und dabei den Daumenabdruck-Mörder nachgeahmt zu haben. Tracy schlägt ihn nieder und entkommt.


Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.


Auf dem Flur vor Baffords neuer Wohnung – die Adresse fand sie auf einem zerknüllten Zettel des Umzugunternehmens – stößt sie unerwartet auf Thorton Meeks und Sarah Leaves. Bei dem Schusswechsel kommen die beiden Kriminellen ums Leben.

Inzwischen stehen Earl und Smith vor einem offenen Grab. Aber als Smith mit seiner Pistole auf Earls Stirn zielt und abdrückt, versagt die Waffe. Earl weist ihn ruhig darauf hin, dass er vor der Verabredung in seiner Wohnung war und den Schlagbolzen verbog. Er habe wirklich sterben wollen, beteuert er, sich aber für einen möglichen Meinungswechsel vorbereitet. Und der sei jetzt eingetreten, weil er an seine schwangere Tochter dachte, die seine Hilfe benötigt. Deshalb werde er Smith nicht seine eigene Pistole übergeben, wie er es eigentlich vorgehabt habe. Stattdessen schlägt er Smith mit einer vom Boden aufgehobenen Eisenstange tot und wirft die Leiche ins Grab.

Weil die DNA des Toten mit der des Urins in Jesse Vialos‘ Haus übereinstimmt, geht die Polizei davon aus, dass es sich bei Bafford um den Daumenabdruck-Mörder handelt. Der Fall scheint gelöst zu sein.

Earl Brooks nimmt sich fest vor, keine weiteren Morde zu begehen.

Nachts schreckt er neben Emma aus einem Albtraum hoch, in dem seine Tochter ihn ermordete.

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„Mr Brooks. Der Mörder in Dir“ ist ein schräger, wendungsreicher Psychothriller über einen ungewöhnlichen Serienmörder. Die Geschichte ist zu konstruiert, um überzeugen zu können, andererseits jedoch für eine Persiflage oder Groteske zu wenig selbstironisch bzw. subversiv. Weil Bruce A. Evans und Raynold Gideon die Opfer kaum vorstellen, kommt auch kein Mitgefühl mit ihnen auf. Außerdem ist „Mr Brooks. Der Mörder in Dir“ überfrachtet: Es geht nicht nur um den Serienmörder, sondern auch noch um dessen Tochter Jane sowie um eine Frau names Tracy Atwood, die als Polizistin arbeitet, obwohl sie ein riesiges Vermögen geerbt hat, weil sie sich beweisen will.

Die innere Zerrissenheit des Protagonisten Earl Brooks wird durch ein Alter Ego veranschaulicht, mit dem er diskutiert, wenn er Entscheidungen treffen muss. Dennoch ist er nicht schizophren, denn mit anderen Personen interagiert immer nur Earl Brooks, niemals sein zweites Ich Marshall.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2012

Bent Ohle - Aller toten Dinge sind drei
"Aller toten Dinge sind drei" ist kein rasanter Thriller, sondern eher gemütlich amüsant als atemraubend spannend – und passt damit zu der vermeintlichen Idylle des Landlebens. Weil der Plot einfach ist und die Entwicklung der Handlung gemächlich verläuft, erfordert die Lektüre keine besondere Konzentration. "Aller toten Dinge sind drei" ist deshalb recht gut als entspannende Urlaubslektüre geeignet.
Aller toten Dinge sind drei