Gerrit Jan Heijn


Gerrit Jan Heijn (1931 – 1987), dessen Großvater die niederländische Supermarktkette Albert Heijn gegründet hatte und der selbst als Topmanager beim Konzern Koninklijke Ahold NV tätig war, wurde am 9. September 1987 in der Nähe seiner Villa in Bloemendaal von Ferdi Elsas entführt und nach wenigen Stunden erschossen.

Ferdi Elsas (1942 – 2009) hatte an der Technischen Universität in Delft Luft- und Raumfahrt studiert. Der zur Tatzeit arbeitslose und verschuldete Ingenieur war mit der Künstlerin Hupkes Els verheiratet.

Die Ermordung Gerrit Jan Heijns erfolgte nicht in einer Kurzschlusshandlung, sondern Ferdi Elsas hatte sich überlegt, dass es schwierig wäre, ein Entführungsopfer versteckt zu halten. Der Mörder schickte den Angehörigen des Opfers dessen Brille und einen abgetrennten kleinen Finger. Er täuschte vor, Gerrit Jan Heijn sei noch am Leben, um von der Familie Lösegeld fordern zu können.

Vor der Übergabe des Lösegelds wurden die Seriennummern der Banknoten aufgelistet. Dadurch kam die Polizei später dem Täter auf die Spur. Nach seiner Festnahme am 6. April 1988 in einem Getränkeladen gestand Ferdi Elsas, dass er die Leiche Gerrit Jan Heijns in den Wäldern bei Renkum verscharrt hatte. Sie wurde am 9. April 1988 in Driehuis eingeäschert.

Ferdi Elsas wurde im Dezember 1988 zu 20 Jahren Haft verurteilt, kam jedoch im August 2001 vorzeitig frei. Unter dem Namen Paul Elsas wohnte er dann mit seiner Frau in einem Bauernhaus in Ruurlo.

Ferdi Elsas starb am 3. August 2009 in Zupthen im Krankenhaus, nachdem er als Radfahrer einen Bagger übersehen hatte und damit auf einer Straßenkreuzung in Vorden kollidiert war.

In Anlehnung an den Entführungs- und Mordfall Gerrit Jan Heijn drehte Pieter Jan Brugge den Kinofilm „Anatomie einer Entführung“.

© Dieter Wunderlich 2013

Pieter Jan Brugge: Anatomie einer Entführung

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