Heinrich Hoffmann


Heinrich Hoffmann wurde am 12. September 1885 in Fürth als einziges Kind des Fotografen Robert Hoffmann und dessen Ehefrau Maria geboren.

Eigentlich wollte er (wie Adolf Hitler) Kunst studieren und Maler werden, aber das ließ sein Vater nicht zu. Von 1901 bis 1906 lernte Heinrich Hoffmann bei verschiedenen Fotografen, darunter Emil Otto Hoppé (1878 – 1972) in London. Dann zog er nach München und übernahm dort die Leitung von zwei Fotostudios. Sein eigenes Atelier eröffnete er 1909 in Schwabing. Zwei Jahre später heiratete er Therese („Nelly“) Baumann. Sie gebar zwei Kinder: Henriette (1913 – 1992) und Heinrich (* 1916).

Im April 1920 trat Heinrich Hoffmann in die NSDAP ein und übernahm den Alleinvertrieb der von seinem Freund Dietrich Eckart (1868 – 1923) herausgegebenen antisemitischen Wochenschrift „Auf gut deutsch“. Er begann Parteigrößen wie Hermann Göring und Rudolf Heß zu fotografieren.

Nach dem Tod seiner Ehefrau Therese im Jahr 1928 heiratete er Erna Gröbke.

Durch ihn lernte die 17-jährige Eva Braun, die 1929 in seinem Fotoatelier eine Lehre machte, Adolf Hitler kennen, dessen Leibfotograf er inzwischen war.

In seinem Verlag für nationalsozialistische Bilder beschäftigte Heinrich Hoffmann bis zu 300 Mitarbeiter. Nachdem er im August 1937 bei der Beschlagnahmung von „entarteten“ Kunstwerken in Hamburg beteiligt gewesen war und die Exponate für die Große Deutsche Kunstausstellung im Haus der Kunst in München ausgewählt hatte, ernannte Hitler ihn am 16. Juli 1938 zum „Professor“ und machte ihn zum Mitglied der Kommission zur „Verwertung der beschlagnahmten Werke entarteter Kunst“.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Heinrich Hoffmann von US-Militärs in Oberwössen bei Traunstein festgenommen. Die Amerikaner brachten ihn im Oktober 1945 ins Gefängnis des Internationalen Militärgerichtshofs in Nürnberg und veranlassten ihn, sein Bilderarchiv so zu ordnen, dass es bei den Nürnberger Prozessen verwendet werden konnte.

Das Entnazifizierungsverfahren gegen Heinrich Hoffmann begann im Januar 1946 in München. Am Ende wurde er zu vier Jahren Haft verurteilt.

1950 aus dem Gefängnis entlassen, zog Heinrich Hoffmann in das Dorf Epfach bei Landsberg am Lech. Bis 1956 kämpfte er gegen die verhängte Konfiszierung seines Vermögens und erreichte schließlich, dass er die früher von ihm besessenen Kunstwerke aus der Bayerischen Staatsgemäldesammlung zurückbekam, ohne dass deren Wert oder Provenienz geprüft wurde.

Heinrich Hoffmann starb am 16. Dezember 1957 in München.

In dem von Matti Geschonnek nach Motiven des Buches „Das Zeugenhaus“ von Christiane Kohl gedrehten Film ist Heinrich Hoffmann eine der Hauptfiguren und wird von Udo Samel dargestellt: „Das Zeugenhaus“.

© Dieter Wunderlich 2014

Matti Geschonneck: Das Zeugenhaus

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