Hotel Very Welcome

Hotel Very Welcome

Hotel Very Welcome

Originaltitel: Hotel Very Welcome – Regie: Sonja Heiss – Drehbuch: Sonja Heiss, Nikolai von Graevenitz – Kamera: Nikolai von Graevenitz – Schnitt: Natali Barrey, Vincent Pluss, Partick Lambertz – Musik: Christian Garcia – Darsteller: Ricky Champ, Gareth Llewelyn, Eva Löbau, Chris O'Dowd, Svenja Steinfelder u.a. – 2007; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Fünf Rucksack-Touristen aus ver­schie­de­nen westlichen Ländern reisen nach Thailand bzw. Indien, weil sie sich in Asien neue Erlebnisse und Abenteuer erhoffen, aber auch Antworten auf Fragen, die mit Sinnsuche und Selbst­erkenntnis zu tun haben. Die Wege sind allerdings steiniger als erwartet und desillusionierend ...
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Kritik

In "Hotel Very Welcome" entwickeln Sonja Heiss und Nikolai von Graevenitz vier kleine Geschichten parallel. In der unaufgeregten Inszenierung sind Tiefgang, Nach­denk­lich­keit und unter­schwellige (Tragi-)Komik ausbalanciert.
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Josh und Adam

Die miteinander befreundeten jungen Engländer Josh (Ricky Champ) und Adam (Gareth Llewelyn) aus Liverpool fliegen nach Thailand, um auf Strandparties und beim Full Moon Rave in den Touristen-Hochburgen das Leben zu genießen.

Nachdem Adam an einem Geldautomaten festgestellt hat, dass sein Konto leer ist, bittet er seinen Freund, ihm etwas zu leihen. Josh nutzt Adams Abhängigkeit, um ihn zu demütigen und seine Überlegenheit auf kleinkarierte Weise zu demonstrieren.

Svenja

Svenja (Svenja Steinfelder) flog von Washington, D. C., nach Bangkok und hat dort ihren Anschlussflug nach Shanghai verpasst. Sie sitzt in einem Hotel fest und telefoniert herum, um einen für sie bezahlbaren Flug zu bekommen.

Der thailändische Mitarbeiter eines Callcenters, mit dem sie spricht, versteht kaum ein Wort Englisch und ist schon deshalb nicht in der Lage, ihr zu helfen. Aber Svenja ruft ihn immer wieder an und plappert auf infantile Weise mit ihm. Als sie endlich einen Flug gebucht hat, verabschieden sie sich am Telefon voneinander und bedauern beide das Ende ihrer bizarren virtuellen Beziehung.

Marion

Die junge Deutsche Marion (Eva Löbau) erklärte ihrem Freund Thomas, dass sie eine Auszeit brauche, um über sich und ihr Verhältnis zu ihm nachzudenken. Ohne noch an eine Zukunft dieser Beziehung zu glauben, flog sie allein nach Indien. Dort besucht sie einen Ashram. Am Pool ihres Hotels erzählt sie einem anderen Touristen aus Deutschland von ihren Schwierigkeiten.

Liam

Der Ire Liam (Chris O’Dowd) ist ebenfalls nach Indien gereist. Dem Kameltreiber (Jinde Khan), der ihn durch die Wüste führt, erzählt er, dass er im Alkoholrausch ein Mädchen geschwängert habe, das er in keiner Weise attraktiv finde. Auch gelegentlicher Drogenkonsum in Indien löscht die Erinnerung an das Problem nicht aus, das er spätestens nach seiner Rückkehr lösen muss.

Weil Liam das Taxi zu spät bestellt hat und überdies in einem Verkehrsstau stecken bleibt, versäumt er seinen Rückflug.

In einem Schnellrestaurant serviert der Kellner die Cola, die er bestellt hat, versehentlich Marion, die am Nachbartisch sitzt. So lernen Liam und Marion sich kennen …

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In „Hotel Very Welcome“ entwickeln Sonja Heiss und Nikolai von Graevenitz vier kleine Geschichten parallel. Zwei davon spielen in Thailand, die anderen beiden in Indien. Sie drehen sich um fünf Touristen aus westlichen Ländern (USA, Irland, England, Deutschland), die sich in Asien neue Erlebnisse und Abenteuer erhoffen, aber auch Antworten auf Fragen, die mit Sinnsuche und Selbsterkenntnis zu tun haben. Die Wege sind allerdings steiniger als erwartet und desillusionierend.

Das Filmteam reiste für „Hotel Very Welcome“ monatelang durch Indien und Thailand. Dabei drehten Sonja Heiss und Nikolai von Graevenitz in zum Teil ungestellten Situationen. Die Dialoge Marions mit einem Landsmann am Pool und Svenjas Telefongespräche wirken improvisiert. Dadurch entsteht trotz Fiktion der Eindruck von Authentizität. Verstärkt wird dieser noch, weil Sonja Heiss den Film unaufgeregt, ohne Effekthascherei und scheinbar mit leichter Hand inszeniert hat. Dabei ist es ihr auch gelungen, Tiefgang, Nachdenklichkeit und unterschwellige (Tragi-)Komik auszubalancieren.

Bei „Hotel Very Welcome“ handelt es sich um Sonja Heiss‘ Abschlussfilm an der Hochschule für Fernsehen und Film München.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2017

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