Jeffrey Wigand


Jeffrey S. Wigand wurde am 17. Dezember 1942 in New York geboren.

Nach seinem Einsatz im Vietnam-Krieg studierte er an der State University of Buffalo, School of Medicine and Biomedical Sciences, und promovierte an der University of Louisville, Kentucky.

Er arbeitete für Pfizer und Johnson & Johnson, war für Union Carbide in Japan und fing im Dezember 1988 bei Brown & Williamson in Louisville an, einem Unternehmen der British American Tobacco. Dort war Jeffrey Wigand als Vize-Präsident der Abteilung für Forschung und Entwicklung tätig, bis er am 24. März 1993 fristlos entlassen wurde.

Von 1993 bis 1997 unterrichtete Jeffrey Wigand an der DuPont Manual High School in Louisville Chemie und Japanisch.

Am 4. Februar 1996 gab Jeffrey Wigand dem Journalisten Mike Wallace in der von Lowell Bergman (* 1945) produzierten CBS-Nachrichtensendung „60 Minutes“ ein Interview, das jedoch erst drei Jahre später ausgestrahlt wurde. Er berichtete über Experimente der Tabakindustrie mit Beimischungen wie zum Beispiel Cumarin und behauptete, dass die Tabakindustrie nicht nur das Ausmaß der Gesundheitsgefährdung durch das Rauchen verharmlose, sondern es durch Zusatzstoffe erhöhe.

Wigand: Part of the reason I’m here is I felt that their representation clearly, at least within Brown & Williamson’s representation, clearly misstated what they commonly knew as language within the company. That we’re a nicotine delivery business.
Wallace: And that’s what cigarettes are for?
Wigand: Most certainly. It’s a delivery device for nicotine.
Wallace: A delivery device for nicotine? Put it in your mouth, light it up, and you’re gonna get your fix?
Wigand: You’ll get your fix.
Wallace: Dr. Wigand says that Brown & Williamson manipulates and adjusts that nicotine fix, not by artificially adding nicotine, but by enhancing the effect of the nicotine through reuse of chemical additives like ammonia, whose process is known in the tobacco industry as „impact boosting.“
Wigand: While not spiking nicotine. They clearly manipulate it.
Wallace: The process is described in Brown & Williamson’s leaf blender’s manual and in other B&W documents.
Wigand: There’s extensive use of this technology which is called ammonia chemistry that allows for nicotine to be more rapidly absorbed in the lung and therefore affect the brain and central nervous system. (Quelle: www.jeffreywigand.com)

Wegen seiner Enthüllungen erhielt Jeffrey Wigand anonyme Morddrohungen. Seine Frau verließ ihn mit den beiden Töchtern und reichte die Scheidung ein. Brown & Williamson musste allerdings die Klage gegen Jeffrey Wigand am 20. Juni 1997 im Rahmen eines Vergleichs zwischen den Generalstaatsanwälten von vierzig Bundesstaaten und der US-Tabakindustrie zurückziehen.

Inzwischen lebt Jeffrey Wigand mit seiner dritten Ehefrau in Mount Pleasant, Michigan, und engagiert sich in der von ihm gegründeten Non-Profit-Organisation „Smoke-Free Kids“.

Michael Mann drehte über Jeffrey Wigand und Lowell Bergman den Kinofilm „Insider“.

© Dieter Wunderlich 2009

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