Romeo is Bleeding

Romeo is Bleeding

Romeo is Bleeding

Originaltitel: Romeo is Bleeding - Regie: Peter Medak - Drehbuch: Hilary Henkin - Kamera: Dariusz Wolski - Schnitt: Walter Murch - Musik: Mark Isham - Darsteller: Gary Oldman, Lena Olin, Annabella Sciorra, Juliette Lewis, Roy Scheider, Michael Wincott, Paul Butler, David Proval, Gene Canfield, James Cromwell, Ron Perlman u.a. - 1993; 100 Minuten

Inhaltsangabe

Ein korrupter Polizeibeamter lässt sich von einem Mafia-Paten dafür bezahlen, dass er Tipps gibt, wo Zeugen ermordet werden können, deren Aussagen der Don verhindern will. Als er einer ebenso verführerischen wie raffinierten Profikillerin verfällt und ihr zur Flucht verhilft, gerät er zwischen alle Fronten ...
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Kritik

Bei "Romeo is Bleeding" handelt es sich um eine stilvoll inszenierte abstruse schwarze Komödie mit Spitzenschauspielern wie Gary Oldman, Lena Olin, Annabella Sciorra, Juliette Lewis und Roy Scheider.
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Jack Grimaldi (Gary Oldman) arbeitet bei einer New Yorker Polizeieinheit, deren Aufgabe es ist, aussagewillige und deshalb gefährdete Zeugen zu beschützen. Wenn es sich um jemand handelt, dessen Aussage der Mafiaboss Falcone (Roy Scheider) verhindern will, bezahlt er Jack für Hinweise auf das Versteck des Zeugen. Die Geldbündel sammelt Jack in einem Schacht in seinem Garten. Seine liebenswerte, sensible Ehefrau Natalie (Annabella Sciorra) weiß davon ebenso wenig wie von der Serviererin Sheri (Juliette Lewis), mit der ihr Mann seit längerer Zeit ein Verhältnis hat, aber sie ahnt, dass er korrupt ist und sie betrügt.

Das Doppelspiel Jacks funktioniert, bis er Don Falcone die russische Profikillerin Mona Demarkov (Lena Olin) ans Messer liefern soll. Als er mit ihr allein in dem Hotelzimmer ist, das als Versteck dient, geilt sie ihn auf, bis er nur noch daran denkt, wie er mit ihr Sex haben kann. Nach kurzer Zeit gelingt es ihr, zu fliehen. Jack bringt dem Don das Geld zurück und will nichts mit der Ermordung der erregenden Frau zu tun haben, aber der Mafiapate stellt klar, dass er ihn nicht aussteigen lässt.

Mona ruft Jack an und trifft sich mit ihm. Sie bietet ihm das Fünffache dessen, was Falcone ihm zahlte, wenn er ihr hilft, ihren eigenen Tod vorzutäuschen und sich unter einer anderen Identität ins Ausland abzusetzen. Eine Hälfte des Geldes erhält Jack sofort.

Der Don, der ahnt, dass Jack ihn hereinlegen will, lässt ihm zur Warnung einen Zeh brechen und droht damit, Natalie zu verunstalten. Aufgeschreckt eilt Jack nach Hause, drückt seiner Frau einen Plastiksack voll Geld in die Hand und drängt sie, sofort nach Texas zu fahren. Im „Holiday Diner“ in Phoenix soll sie am 1. Mai auf ihn warten. Für den Fall, dass er dann noch nicht nachkommen kann, fleht er sie an, jeweils am 1. Mai und am 1. November in den „Holiday Diner“ zu kommen.

Zur gleichen Zeit wird Jack von Sheri verlassen.

Humpelnd erscheint er zur nächsten Verabredung mit Mona. Sie zeigt ihm eine Tasche voll Geld – den zweiten Teil des Honorars – und er übergibt ihr die gefälschten Papiere. Dann versucht sie, ihn mit einer Drahtschlinge zu erwürgen. Es kommt zu einem Handgemenge; er befreit sich und schießt auf sie. Mona stellt sich tot, doch als er sich vorsichtig nähert, packt sie plötzlich seinen verletzten Fuß; er schreit vor Schmerz auf, schlägt sie nieder und zerrt die Bewusstlose auf den Rücksitz ihres Wagens. Während der Fahrt kommt Mona wieder zu sich und umschlingt mit ihren Beinen seinen Hals. Jack ringt um Luft, verliert die Kontrolle über das Auto, kracht gegen eine Straßenlaterne und verliert das Bewusstsein. Mona flieht mit dem Geld und den Papieren.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

In einer leer stehenden Wohnung stößt Jack auf Sheris Leiche. Ausgerechnet seine Geliebte hat Mona sich ausgesucht, um mit Hilfe eines bestochenen Gerichtsmediziners ihren eigenen Tod vorzutäuschen. Verzweifelt taumelt Jack ins Freie. Dort wird er von drei Mafiosi zusammengeschlagen und in einen Kofferraum geworfen.

Mit Handschellen an ein Bett gefesselt, kommt er wieder zu sich. Mona steht in aufreizender schwarzer Lederkleidung vor ihm. Sie befreit ihn, aber nur, damit sie ihn mit vorgehaltener Pistole zwingen kann, auf einem menschenleeren Gelände ein Grab zu schaufeln für Don Falcone, der gefesselt, mit verklebtem Mund und vor Angst aufgerissenen Augen im Kofferraum ihres Autos liegt.

Kurz darauf wird Jack von seinen Kollegen verhaftet. Als vier Beamte ihn durchs Gerichtsgebäude führen, begegnet ihnen Mona. Sie verspottet Jack als sexuellen Versager und geht laut lachend weiter. Da reißt Jack einem Kollegen die Pistole aus dem Holster und schießt noch auf Mona, als sie bereits tot am Boden liegt. Dann hält er sich den Lauf in den Mund – aber das Magazin ist leer.

Die Kollegen sagen aus, Jack habe in Notwehr geschossen.

Er zieht nach Phoenix, kauft den „Holiday Diner“, blättert am Tresen in einem Fotoalbum, das er mitgebracht hat und wartet auf Natalie. Einmal schreckt er auf, weil er glaubt, Mona stehe in der Tür. Dann sieht er in einem Tagtraum Natalie hereinkommen. Wieder einmal vergeht ein 1. Mai ohne Natalie. Aber Jack gibt die Hoffnung nicht auf.

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Bei „Romeo is Bleeding“ handelt es sich um eine stilvoll inszenierte abstruse schwarze Komödie mit Spitzenschauspielern wie Gary Oldman, Lena Olin, Annabella Sciorra, Juliette Lewis und Roy Scheider. Wenn man meint, Peter Medak müsse auch so etwas wie eine Botschaft haben, dann ist es wohl die Warnung vor der Gier nach Geld und Sex, die mit einem Werteverfall und allgemeiner Orientierungslosigkeit einhergeht.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2004

Jürg Federspiel - Paratuga kehrt zurück
Vielleicht handelt es sich bei Paratuga um ein Alter Ego des Schweizer Schriftstellers Jürg Federspiel, aber wir wissen es nicht. Überhaupt gelingt es wohl kaum, den Text zu enträtseln. Da ist wahrscheinlich auch gar nichts, was sich entschlüsseln ließe. Das sind wir nicht gewohnt, aber wer sich darauf einlässt, wird mit einer vergnüglichen Lektüre belohnt. "Paratuga kehrt zurück" funkelt mit ausgefallenen Ideen, ist skurril und surreal, grotesk und urkomisch.
Paratuga kehrt zurück