Kebab mit Alles

Kebab mit Alles

Kebab mit Alles

Originaltitel: Kebab mit Alles – Regie: Wolfgang Murnberger – Drehbuch: Tac Romey, Don Schubert, Wolfgang Murnberger – Kamera: Markus Selikovsky – Schnitt: Bettina Mazakarini – Musik: Matthias Weber – Darsteller: Andreas Vitásek, Franziska Sztavjanik, Sascha Laura Soydan, Tim Seyfi, Thomas Mraz, Tayfun Bademsoy, Michael Fuith, Seyneb Öztürk, Karl Fischer, Michael Ostrowski, Murali Perumal, Michael Schönborn u.a. – 2011; 85 Minuten

Inhaltsangabe

Während die meisten Ladenbesitzer in der Brunnengasse in Wien aufgegeben haben, behaupten sich Johann und Sofie Stanzerl mit ihrem traditionsreichen Café "Prinz Eugen" gegen die Türken. Sie wollen sogar vergrößern und bezahlen dem vornehmen Hausbesitzer viel Geld dafür. Aber der Graf verkauft das ganze Gebäude Mustafa und Sabrie Öztürk, bevor er sich ins Ausland absetzt, und die neuen Eigentümer wollen anstelle des Cafés ein türkisches Restaurant eröffnen ...
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Kritik

"Kebab mit Alles" ist eine lustige Komödie, die Wolfgang Murnberger für das österreichische Fernsehen inszenierte. Man darf das alles nur nicht zu ernst nehmen.

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In der Brunnengasse in Wien betreiben Johann und Sofie Stanzerl (Andreas Vitásek, Franziska Sztavjanik) das traditionsreiche Café „Prinz Eugen“, das angeblich seit 1868 an dieser Stelle existiert. Während die meisten anderen Geschäftslokale im Viertel längst von Ausländern übernommen worden sind, ist Johann Stanzerl entschlossen, die Stellung zu halten. Als der Wiener Schneider nebenan aufgibt, will Johann das Café sogar um einen Raucherraum vergrößern. Gegen einen beträchtlichen Betrag in bar erhält er von dem überaus höflichen Hausbesitzer Graf von Wildmannsdorf (Michael Schönborn) einen Pachtvertrag, und er beauftragt drei polnische Schwarzarbeiter, die Wand zwischen dem Café und dem leer stehenden Ladenlokal einzureißen.

Aber da beginnt bereits jemand von der anderen Seite her, die Wand mit einem Vorschlaghammer zu zertrümmern. Zuerst glaubt Johann, es handele sich um einen Arbeiter, aber dann stellt sich heraus, dass es sich bei dem Mann um den neuen Hausbesitzer Mustafa Öztürk (Tim Seyfi) handelt, der einen entsprechenden Kaufvertrag mit der Unterschrift des Grafen vorweisen kann. Mustafa Öztürk, ein Türke mit deutschem Pass, ist bereits mit seiner Ehefrau Sabrie (Sascha Laura Soydan), der halbwüchsigen Tochter Seyneb (Isabella Campestrini) und dem kleinen Sohn Kemal (Roland Kagan Sommer) eingezogen. Die Familie beabsichtigt, die Wand zwischen der früheren Schneiderwerkstatt und dem Café einzureißen und ein türkisches Restaurant zu eröffnen.

Johann rennt aufgebracht zu Graf von Wildmannsdorf, und Mustafa folgt ihm. Aber die Sekretärin (Doris Hindinger) des Aristokraten behauptet, ihr Arbeitgeber habe sie um drei Monatsgehälter betrogen und sei bereits nach Indonesien abgereist. (Tatsächlich wird er erst kurz darauf mit ihr gemeinsam das Land verlassen.)

Statt sich geschlagen zu geben, beschließt Johann, zu kämpfen. Beistand erhält er von Prinz Eugen (Michael Ostrowski). Der Feldherr, der im Krieg gegen die Osmanen die österreichische Vorherrschaft in Südosteuropa gesichert hatte, steigt nachts aus dem im Café aufgehängten Gemälde und erteilt Johann Ratschläge für die Auseinandersetzung mit den Türken, die inzwischen bis nach Wien vorgedrungen sind.

Ein Jura-Student im 17. Semester (Oguz Galeli) lässt sich den Fall erklären, ist aber ratlos.

Christoph Selcher (Thomas Mraz), ein mit Johann befreundeter Stammgast des Cafés, erreicht durch Beziehungen, dass Magister Kurt Rauscher (Karl Fischer) vom Bauamt einschreitet, aber als Johann im Originalplan des Gebäudes herumzeichnet, also ein amtliches Dokument fälscht, kann er nichts mehr für den Kaffeehaus-Besitzer tun.

Johann schreckt vor keiner Gemeinheit zurück, um sich gegen Mustafa zu behaupten. „Manchmal mag i mi selber net“, sagt er zu Sofie.

Als Johann herausfindet, wo Mustafa die Einrichtung des Restaurants gelagert hat, überredet er seinen Freund Fredi Oseschnig (Michael Fuith), dessen Schwager eine Spedition besitzt, ihm einen Lieferwagen zu beschaffen, holt die Möbel unter falschem Namen ab und lagert sie in der Spedition ein. In seiner Not wendet Mustafa sich an Hikmet Cetim (Tayfun Bademsoy), der unter den Türken im Viertel das Sagen hat. Von ihm hat Mustafa auch das Geld für den Hauskauf geliehen. Bei den Tischen und Stühlen, die Hikmet herbeischafft, handelt es sich zum Entsetzen Sabries allerdings um billige Plastikteile. Dabei stellte sie sich keine Dönerbude vor, sondern ein feines Restaurant.

Während Johann und Mustafa sich bekriegen, kommen Sofie und Sabrie sich näher.

Als eines Nachts in unmittelbarer Nähe des Cafés „Prinz Eugen“ eine fahrbare Imbissbude mit der Aufschrift „China Wok“ aufgestellt wird, tun die beiden Männer sich gegen den gemeinsamen Feind zusammen und ziehen sie weg. Aber sobald das geschafft ist, streiten sie weiter.

Am Ende arrangieren sich die beiden Männer. Aber nun geraten sich die beiden Frauen in die Haare.

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„Kebab mit Alles“ ist eine lustige Komödie, die Wolfgang Murnberger für das österreichische Fernsehen inszenierte. Man darf das alles nur nicht zu ernst nehmen. Sonst müsste man die Klischees in dem eher harmlosen Fernsehfilm kritisieren.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2012

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