Napoleon in Berlin


Nach der Schlacht von Austerlitz arrangierte Preußen sich zunächst mit Frankreich, aber am 9. August 1806 ließ König Friedrich Wilhelm III. mobilmachen, und zwei Monate später erklärte er Frankreich den Krieg. Sachsen, Braunschweig und Sachsen-Weimar traten an Preußens Seite. Napoleon stieß eilends nach Thüringen vor und schlug die beiden preußisch-sächsischen Armeen am 14. Oktober bei Auerstedt und Jena. Preußen brach zusammen. „Jetzt ist Ruhe die erste Bürgerpflicht“, hieß es in Berlin. Der preußische Hof wich nach Königsberg aus. Kampflos zog Napoleon am 27. Oktober 1806 in Berlin ein, wo er am 21. November ein kontinentaleuropäisches Handelsembargo gegen Großbritannien verhängte (Kontinentalsperre).

Am 2. Januar 1807 traf Napoleon in Warschau ein. Die Polen hofften, dass er die drei Teilungen ihres Landes rückgängig machen würde, aber er gründete lediglich das Großherzogtum Warschau und kreierte damit einen weiteren Satellitenstaat an der Nordostflanke der Habsburger. Als Fürsten in Warschau setzte er den gerade erst von ihm zum König erhobenen sächsischen Herrscher ein.

Nach zwei russisch-französischen Schlachten unterzeichneten Frankreich, Russland und Preußen Anfang Juli 1807 in Tilsit einen Friedensvertrag. Königin Luise (1776 – 1810), die seit Weihnachten 1793 mit Friedrich Wilhelm III. von Preußen (1770 – 1840) verheiratete Tochter des Herzogs Karl von Mecklenburg-Strelitz,

hatte es gewagt, Napoleon in Tilsit gegenüberzutreten und ihn um gnädige Friedensbedingungen für Preußen zu bitten. Napoleon war zwar nicht darauf eingegangen, aber er hatte Luises würdevolles Auftreten respektiert. Dem Zaren war es dann gelungen, Napoleon zu überreden, den Hohenzollern-Staat nicht völlig von der Landkarte zu fegen, sondern als Torso bestehen zu lassen. Aus westlichen Teilen Preußens und anderen Territorien bildete Napoleon das Königreich Westfalen, dessen Krone er seinem Bruder Jérôme Bonaparte übertrug. Napoleons Imperium erstreckte sich jetzt vom Atlantik bis an die Elbe, von der Ostsee bis zur Adria.

© Dieter Wunderlich 2006

Das Zeitalter Napoleons

Napoleon Bonaparte (Kurzbiografie)

Evelyn Waugh - Eine Handvoll Staub
"Eine Handvoll Staub" ist eine amü­sante, tragikomische Gesell­schafts­satire des englischen Schrift­stellers Evelyn Waugh. Ein honoriger Großbürger wird mit einer städtischen Gesellschaft kon­fron­tiert, in der es nicht mehr auf Ehre und Tradition ankommt.
Eine Handvoll Staub