Election

Election

Election

Election – Originaltitel: Election – Regie: Alexander Payne – Drehbuch: Alexander Payne und Jim Taylor, nach dem Roman "Election" von Tom Perrotta – Kamera: James Glennon – Schnitt: Kevin Tent – Musik: Rolfe Kent – Darsteller: Matthew Broderick, Reese Witherspoon, Chris Klein, Jessica Campbell, Phil Reeves, Molly Hagan, Colleen Camp u.a. – 1999; 95 Minuten

Inhaltsangabe

Tracy Flick, eine überaus strebsame Schülerin der Carver Highschool in Omaha, Nebraska, gilt als Einzelgängerin. Wegen eines Liebesverhältnisses mit ihr wird ein Lehrer der Schule entlassen. Das kann auch dessen Freund und Kollege Jim McAllister nicht verhindern. Als Tracy jedoch für das Amt der Präsidentin der Schülermitverwaltung kandidiert, versucht McAllister mit allen Mitteln, ihre Wahl zu vereiteln ...
mehr erfahren

Kritik

Sowohl der Roman "Election" von Tom Perrotta als auch dessen Verfilmung unter der Regie von Alexander Payne sind als Satire auf den "amerikanischen Traum" zu verstehen. Eine Highschool stellt hier den Mikrokosmos dar, in dem sich die Gesellschaft spiegelt.
mehr erfahren

Tracy Flick (Reese Witherspoon) besucht die Carver Highschool in Omaha, Nebraska. Ihre allein erziehende Mutter Judith (Colleen Camp) arbeitete früher als Flugbegleiterin und ist inzwischen als Sekretärin in einer Anwaltskanzlei beschäftigt. Die überaus strebsame Schülerin hätte zwar gern Freundinnen oder Freunde, aber sie glaubt, dafür keine Zeit erübrigen zu können. Erst als ihr der Lehrer Dave Novotny (Mark Harelik) Komplimente macht, lässt sie sich von ihm zu einem heimlichen Verhältnis überreden. Eines Tages fängt Judith Flick einen Liebesbrief des verheirateten Lehrers ab. Daraufhin beschwert sie sich bei der Schulleitung, und Dave Novotny wird auf der Stelle entlassen. Das kann auch sein Freund Jim McAllister (Matthew Broderick) nicht verhindern, obwohl er an der Carver Highschool als Vertrauenslehrer tätig ist.

Als Tracy für das Amt der Präsidentin der Schülermitverwaltung kandidiert, unterstützt McAllister sie scheinbar. Doch in Wirklichkeit versucht er mit allen Mitteln, einen Wahlerfolg der ehrgeizigen Schülerin, die seinen Freund zu Fall brachte, zu verhindern und überredet Paul Metzler (Chris Klein), gegen sie zu kandidieren. Der ausgezeichnete Football-Spieler leidet darunter, dass er sich ein Bein gebrochen hat und keinen Sport machen kann. Aus dieser Niedergeschlagenheit hilft ihm McAllister durch seinen Vorschlag heraus: Paul stürzt sich in den Wahlkampf.

Dass seine Adoptivschwester Tammy (Jessica Campbell) lesbisch ist, ahnt Paul nicht, und er verliebt sich ausgerechnet in Lisa Flanagan (Frankie Ingrassia), die Tammys Annäherungsversuche zurückwies. Um sich zu rächen, meldet auch Tammy ihre Kandidatur für die Präsidentschaft in der Schülermitverwaltung der Carver Highschool an.

An einem Wochenende bemerkt Tracy, dass eines ihrer Wahlplakate schief hängt. Beim Versuch, es gerade zu rücken, reißt sie es ab. Zornig zerstört sie nun auch die Wahlplakate ihrer Gegner. McAllister hält Tracy zwar für die Vandalin, aber Tammy nimmt die Schuld auf sich – und wird deshalb von der Wahl ausgeschlossen.

Inzwischen hat McAllister mit Dave Novotnys Ehefrau Linda (Delaney Driscoll), die sich von ihrem Mann wegen dessen Affäre mit Tracy trennte, eine Liebschaft angefangen. Nach einiger Zeit wird Linda von Gewissensbissen dazu getrieben, sich mit Diane McAllister (Molly Hagan) zu treffen und ihr alles zu gestehen. Daraufhin reicht Diane die Scheidung ein.

Bei der Sichtung der abgegebenen Wahlzettel stellt sich heraus, dass Tracy eine einzige Stimme mehr als Paul bekommen hat. Ein zur Wahlkommission gehörender Mitschüler signalisiert Tracy den für sie erfreulichen Ausgang. Um so entsetzter ist sie, als das offizielle Ergebnis bekannt gegeben wird: Paul gewinnt mit einer Stimme Mehrheit.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Kurze Zeit später werden in einem Papierkorb zwei für Tracy abgegebene Stimmzettel gefunden, und es stellt sich heraus, dass McAllister die Wahl fälschte. Nur durch seine eigene Kündigung kann der Lehrer eine strafrechtliche Verfolgung wegen des Betrugs verhindern.

Dave Novotny arbeitet inzwischen als Hilfskraft in einem Supermarkt. Jim McAllister zieht nach New York und wird dort Museumsführer. Einige Jahre später beobachtet er zufällig, wie Tracy zu einem hochrangigen Politiker in die Stretchlimousine steigt.

nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)

„Election“ ist als Satire auf den „amerikanischen Traum“ und Anspielung auf die Präsidentschafts-Wahlen zu verstehen. Der Film von Alexander Payne basiert auf dem gleichnamigen, 1998 von Tom Perrotta (* 1961) veröffentlichten Roman. Allerdings wurde die Handlung von New Jersey nach Nebraska verlegt. Es geht um Ehrgeiz und Eitelkeit, Untreue, Verrat und die Skrupellosigkeit, mit der Regeln gebrochen werden, um Erfolg zu haben bzw. eigene Vorstellungen durchzusetzen. Eine fiktive, nach dem Botaniker George Washington Carver (1864 – 1943) benannte Highschool stellt in „Election“ den Mikrokosmos dar, in dem sich die Gesellschaft spiegelt. McAllister ist dabei ein Fanatiker, der sich so verrennt, dass er damit Ehe und Karriere zerstört. Tracy steht für eine ehrgeizige, von Versagensängsten geplagte junge Frau, die für ihre Erfolge mit Einsamkeit bezahlt. Erzählt wird die Handlung abwechselnd aus der Sicht der beiden Kontrahenden Tracy Flick und Jim McAllister.

„Election“ ist durchaus unterhaltsam und witzig, aber mit „About Schmidt“ steigerte sich Alexander Payne erheblich.

Die Dreharbeiten für „Election“ fanden in der La Vista Senior High School in Papillion, Nebraska, statt.

nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)

Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2008

Alexander Payne: About Schmidt
Alexander Payne: Sideways
Alexander Payne: The Descendants. Familie und andere Angelegenheiten
Alexander Payne: Nebraska

Filme und Romane über Schule, Schüler, Lehrer

Toni Morrison - Heimkehr
Toni Morrison entwickelt die mit Grausamkeiten gespickte Geschichte in "Heimkehr" nicht chronologisch, sondern im Wechsel zwischen einer auktorialen Erzählerstimme und den Erinnerungen bzw. Albträumen des Protagonisten.
Heimkehr