Die Bucht

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Die Bucht – Originaltitel: The Cove – Regie: Louie Psihoyos – Drehbuch: Mark Monroe – Kamera: Brook Aitken – Schnitt: Geoffrey Richman – Musik: J. Ralph – Darsteller: Richard O'Barry, Louie Psihoyos, Mandy-Rae Cruikshank, Simon Hutchins u.a. – 2009; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Alljährlich von September bis März werden in dem japanischen Fischerort Taiji vorbeiziehende Delfin-Schwärme in eine Bucht getrieben. Dort suchen die Fischer die prächtigsten Tümmler für Delfinarien, Delfin-Shows und Delfin-Therapien aus und transportieren sie ab. Die verbliebenen Delfine schleppen sie zum Abschlachten in eine andere, durch Felsen, Stacheldraht und Wachmänner vor den Blicken Unbeteiligter geschützte Bucht ...
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Kritik

Der Dokumentarfilm "Die Bucht" erspart den Zuschauern die grausamsten Bilder. Stattdessen werden die Vorbereitungen für die verbotenen Aufnahmen und die Schwierigkeiten bei der Durchführung des Vorhabens ausführlich geschildert.

Ric O’Barry (* 1941) trainierte die fünf Delfine, die sich in den Filmen „Flipper“ (1963) und „Flippers neue Abenteuer“ (1964) in der Hauptrolle abwechselten. Als Cathy, einer der fünf Tümmler 1970 starb – Ric O’Barry behauptet, das Tier habe in seinen Armen Selbstmord begangen, indem es zu atmen aufhörte –, mutierte der Delfin-Trainer zum Tierschutz-Aktivisten und sagte dem Milliardengeschäft der Delfinarien und Delfin-Shows den Kampf an.

Originaltitel: Flipper – Regie: James B. Clark – Drehbuch: Arthur Weiss, nach einer Geschichte von Ricou Browning und Jack Cowden – Kamera: Lamar Boren, Joseph Brun – Schnitt: Warren Adams – Musik: Henry Vars – Darsteller: Chuck Connors, Luke Halpin, Connie Scott, Jane Rose, Joe Higgins, Robertson White, George Applewhite, Kathleen Maguire u.a. – 1963; 90 Minuten

Flippers neue Abenteuer – Originaltitel: Flipper’s New Adventure – Regie: Leon Benson – Drehbuch: Art Arthur, nach einer Geschichte von Ivan Tors, Ricou Browning und Jack Cowden– Kamera: Lamar Boren – Schnitt: Warren Adams, Charles Craft – Musik: Henry Vars – Darsteller: Luke Halpin, Pamela Franklin, Helen Cherry, Tom Helmore, Francesca Annis, Brian Kelly, Joe Higgins, Lloyd Battista u.a. – 1964; 95 Minuten

2002 beobachtete Ric O’Barry zum ersten Mal das alljährliche Delfin-Schlachten im Fischerort Taiji in der Präfektur Wakayama auf der japanischen Hauptinsel Honshu. Jeweils von September bis März werden dort vorbeiziehende Delfin-Schulen von Booten eingekreist und wie bei einer Treibjagd auf Kaninchen mit Lärm in eine Bucht getrieben. Dort suchen die Fischer die prächtigsten Tümmler für Delfinarien, Delfin-Shows und Delfin-Therapien aus und transportieren sie ab. Für so ein Tier bezahlen Delfinarien 150 000 Dollar.

Nach dieser Selektion schleppen die Fischer die verbliebenen Delfine in eine andere, durch Felsen, Stacheldraht und Wachmänner vor den Blicken Unbeteiligter geschützte Bucht. Dort stechen sie so lange mit Lanzen auf die Delfine ein, bis sie alle tot sind. Das Wasser färbt sich dabei blutrot.

Laut Ric O’Barry werden auf diese Weise jedes Jahr 23 000 Delfine in Japan getötet. Auch wenn das Fleisch ein Vielfaches des maximal zulässigen Quecksilbergehalts aufweist, gelangt es portioniert in die Läden. Um die großen Mengen verkaufen zu können, obwohl selbst in Japan kaum jemand Delfin-Fleisch isst, werde die Ware vielfach in hochwertiges Walfleisch umdeklariert, heißt es in „Die Bucht“.

Im Oktober 2006 wurden darüber hinaus 150 Kilogramm Delfin-Fleisch als kostenloses Schulessen in Taiji angeboten.

Um das Abschlachten der Delfine in Taiji filmisch dokumentieren zu können, rekrutierte Regisseur Louie Psihoyos verschiedene Spezialisten. Obwohl das Team 2007 in Taiji von den Behörden, der Polizei und den Fischern beschattet und behindert wurde, gelang es den Filmemachern – darunter die kanadische Apnoe-Taucherin Mandy-Rae Cruikshank (* 1974) –, Unterwassermikrofrone, Nachtsichtgeräte, Wärmebildkameras und in künstlichen Felsen versteckte Videokameras zu installieren.

Der Dokumentarfilm „Die Bucht“ erspart den Zuschauern die grausamsten Bilder. Stattdessen werden die Vorbereitungen für die verbotenen Aufnahmen und die Schwierigkeiten bei der Durchführung des Vorhabens ausführlich geschildert. Das geschieht mit zahlreichen Einschüben und Abschweifungen. Louie Psihoyos bezieht mit „Die Bucht“ klar Stellung: Der Film soll die Öffentlichkeit aufrütteln und Druck auf die Japaner erzeugen, um das angeprangerte massenweise Abschlachten der Delfine zu beenden.

In der Kategorie Bester Dokumentarfilm wurde „Die Bucht“ 2010 mit einem „Oscar“ ausgezeichnet.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2010

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