Salman Rushdie : Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte

Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte
Originalausgabe: Two years eight months and twenty-eight nights Random House, New York 2015 Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte Übersetzung: Sigrid Ruschmeier C. Bertelsmann Verlag, München 2015 ISBN: 978-3-570-10274-9, 384 Seiten ISBN: 978-3-641-17490-3 (eBook)
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wird eine Dschinn-Prinzessin in Gestalt eines schönen 16-jährigen Mädchens die Geliebte des maurischen Philosophen Ibn Ruschd und bringt zahlreiche Kinder zur Welt, deren Nachfahren ihr mehr als 800 Jahre später im Kampf gegen die dunklen Dschinn beistehen, die im Auftrag von Ibn Ruschds Kontrahenten, des bigotten Persers Ghazali, einen internationalen Terror entfesseln und ein weltweites Sultanat gründen ...
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Kritik

Mit überbordender orientalischer Fabulierlaune erzählt Salman Rushdie in "Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte" die Geschichte vom Kampf zwischen Gut und Böse neu. Der Plot ist eher simpel, aber es wimmelt von Einfällen, Pointen, Aphorismen, Anspielungen und Verweisen.
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Der maurische Philosoph Ibn Ruschd – im Westen auch als Averroës berühmt – gerät 1195 in Verruf. Er war Richter in Sevilla und zuletzt Leibarzt des Kalifen Abu Jusuf Jakub in Córdoba. Weil sein Denken im Gegensatz zu den Ansichten seines seit 85 Jahren toten persischen Kontrahenten Ghazali von Tus auf Vernunft, Logik und Wissenschaften basiert, setzen fanatische Berber durch, dass er nach Lucena, 80 Kilometer südlich von Córdoba, verbannt wird.

[…] in ein Dorf voller Juden, die nicht mehr sagen durften, dass sie Juden waren, weil die vorherige Herrscherdynastie von al-Andalus, die der Almoraviden, sie gezwungen hatte, zum Islam überzutreten.

Dort richtet Ibn Ruschd eine Arztpraxis ein und investiert sein verbliebenes Vermögen in die Herstellung großer Tonkrüge, in denen die Dorfbewohner Wein und Olivenöl aufbewahren. Außerdem steigt er in den Pferdehandel ein, obwohl er dem in diesem Metier herrschenden Lug und Trug überhaupt nicht gewachsen ist.

Ibn Ruschd lebt noch nicht lange im Exil, als eines Tages ein schätzungsweise 16 Jahre altes fremdes Mädchen bei ihm in der Tür steht.

Dann erzählte sie ihm, sie sei seit Kurzem elternlos, habe keinerlei Einkommen, wolle aber nicht in einem Hurenhaus arbeiten. Es heiße Dunia, was nicht wie ein jüdischer Name klang, aber den durfte sie ohnehin nicht sagen, und weil sie des Lesens und Schreibens unkundig war, konnte sie ihn auch nicht aufschreiben. Dunia berichtete weiter, ein Angehöriger des fahrenden Volkes habe ihr den Namen vorgeschlagen, gesagt, er komme aus dem Griechischen und bedeute „die Welt“, und diese Vorstellung habe ihr gefallen.

Tatsächlich handelt es sich bei Dunia um die Tochter und Thronerbin des im Traumland Peristan herrschenden Königs Schahpal von Qâf, die in ihrer außerirdischen Heimat unter den Namen Aasmaan Peri (Himmelsfee) und Blitzprinzessin bekannt ist. Dieser weibliche Geist, diese Dschinnya, die eigentlich wie Rauch aussieht, hat nun die Gestalt eines schönen Mädchens angenommen.

Ibn Ruschd stellt sie als Haushälterin ein und nimmt sie als Geliebte.

In den folgenden zwei Jahren, acht Monaten und achtundzwanzig Tagen und Nächten wurde sie drei Mal schwanger und gebar jedes Mal eine Vielzahl von Kindern, wenigstens sieben, hatte es den Anschein, und einmal elf oder möglicherweise sogar neunzehn.

Trotz der vielen Kinder heiratet Ibn Ruschd seine Geliebte nicht. Und er verweigert den Sprösslingen seinen Namen. Würden sie Ruschdi heißen, trügen sie ein Mal auf der Stirn, erklärt er Dunia. „Es ist besser, wenn sie die Duniazat sind.“

Während die Geschichten der Erzählerin aus „Tausendundeine Nacht“ ihr Leben retten, haben die Schriften Ibn Ruschds den Autor in Lebensgefahr gebracht. Aber die Zeiten ändern sich: Der Ibn Ruschd wohlgesonnene Kalif Abu Jusuf Jakub besiegt im Juli 1195 Alfonso VIII., den christlichen König von Kastilien, in der Schlacht bei Alarcos. Mit neuem Machtbewusstsein emanzipiert sich der Kalif in den Folgejahren von der Vorherrschaft der orthodoxen Fanatiker, rehabilitiert Ibn Ruschd und ruft ihn zurück an den Hof der Almohaden in Córdoba.

Ibn Ruschd verlässt seine Geliebte und die Kinder, ohne sich zu verabschieden.

Die schreienden Bälger waren nur Ballast, den er abwarf.

Während Dunia nach Peristan zurückkehrt, wachsen ihre menschlichen Kinder heran.

Ibn Ruschd stirbt kaum ein Jahr nach seiner Rehabilitierung.

800 Jahre später geht die Geschichte in New York weiter. Nach einem Unwetter stellt Mr Geronimo fest, dass seine Füße den Boden nicht mehr berühren und er keine Fußabdrücke mehr hinterlässt: Er schwebt. Damit beginnt eine Zeit der Seltsamkeiten, die zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Tage dauern wird.

Mr Geronimo heißt eigentlich Raphael Hieronymus Manezes. Er wurde in Bandra, einem Vorort Bombays, von Pater P. Jeremiah („Jerry“) D’Niza mit Magda Manezes gezeugt. Weil die Eltern unverheiratet waren, erhielt das Kind den Familiennamen der Mutter. Als Magda Manezes an Kinderlähmung starb, schickte Pater Jerry seinen unehelichen Sohn zu seinem homosexuellen Bruder Charles Duniza nach New York, und der bot dem Neffen, aus dessen Namen Hieronymus die Amerikaner rasch Geronimo machten, eine Lehre in seinem Architekturbüro an. Nach einigen Jahren entschloss sich Geronimo, nicht Architekt, sondern Gärtner zu werden und ließ sich in Kyoto von dem Gartenkünstler Ryonosuke Shimura ausbilden. Fast zur gleichen Zeit gab der Onkel das Architekturbüro auf, und Geronimo eröffnete in den Räumlichkeiten einen Betrieb für Gartenbau und Landschaftsgestaltung.

Er heiratete Ella, die 14 Jahre jüngere Tochter des mit Onkel Charles befreundeten steinreichen Immobilieninvestors Bento V. Elfenbein. An ihre Mutter konnte Ella sich nicht erinnern, denn sie war erst zwei Jahre alt gewesen, als Rakel Elfenbein einem Krebsleiden erlegen war. 28 Jahre nach dem Tod seiner Frau wurde Bento Elfenbein vom Blitz erschlagen. Da stellte sich heraus, dass ein gigantischer Anlegerbetrug die Grundlage seines Wohlstands war. Das Finanzimperium brach wie ein Kartenhaus zusammen; für die Erbin blieben nur demütigende Pfändungen und Zwangsvollstreckungen.

Der inzwischen über 60 Jahre alte Geronimo Manezes, der plötzlich einige Millimeter über dem Boden schwebt, fährt in einem grünen Pritschenwagen mit der Aufschrift „Mr Geronimo Gardener“ durch vom Sturm zugemüllte Straßen nach La Incoerenza, zum vom Schlamm des über die Ufer getretenen Hudson verheerten Anwesen der philosophierenden Futtermittelerbin Alexandra Bliss Fariña, der Tochter des Tierfutterkönigs Sanford Bliss und seiner letzten, deutlich jüngeren sibirischen Ehefrau.

Sanford Bliss hielt es für eine unamerikanische Idee, dass Werte sich ändern können und die Realität ebenfalls kein Absolutum darstellt.

Eine Welt, die nicht kohärent war, in der es keine Wahrheit gab, sondern in der sich einander bekriegende Versionen der Wahrheit gegenseitig zu dominieren oder sogar auszulöschen versuchten, erfüllte Sanford Bliss mit kaltem Entsetzen und dem Vorsatz, dass man das ändern müsse, weil es schlecht fürs Geschäft sei. Er nannte sein Haus La Incoerenza, was auf Italienisch Inkohärenz bedeutet, denn er wollte täglich daran erinnert werden, was er in Italien gelernt hatte, und gab einen beträchtlichen Teil seines Reichtums aus, um Politiker zu fördern, die gemeinhin aus echten oder unechten religiösen Überzeugungen der Auffassung waren, dass die ewigen Gewissheiten geschützt werden müssten und dass Monopole auf Güter, Informationen und Ideen der Bewahrung der Freiheit Amerikas nicht nur dienten, sondern deren unabdingbare Voraussetzung seien.

Alexandras Eltern kamen beim Absturz ihres Privathubschraubers ums Leben. Ein Oberschichtentod. Die 19 Jahre alte Alleinerbin verkaufte das Unternehmen Bliss an die landwirtschaftliche Genossenschaft von Minnesota, Land O’Lakes, und wurde dadurch zur jüngsten Milliardärin der USA. Sie schloss ihr Sprachenstudium in Harvard ab und eignete sich einen Mann an, den bettelarmen argentinischen Polospieler Manuel Fariña. Von ihm ließ sie sich nach kurzer Zeit scheiden, zog sich nach La Incoerenza zurück und begann dort über die Unmöglichkeit menschlichen Glücks zu philosophieren. Ihr britischer Verwalter Oliver Oldcastle empfahl ihr den Gärtner Mr Geronimo. Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Tage nach dessen Arbeitsbeginn in La Incoerenza – sieben Jahre nach dem Tod ihres Vaters – wurde auch Ella Manezes vom Blitz erschlagen. Seither sind zehn Jahre vergangen.

Unvermittelt fordert Alexandra Bliss Fariña ihren Gärtner zum Beischlaf auf. Sie geht voraus, und er folgt der Spur ihrer abgelegten Kleidungsstücke. Die Vereinigung erweist sich als ein wenig schwierig, weil sein Körper über dem ihren schwebt.

Beim Verlassen des Schlafgemachs traf er Oldcastle, in dessen Augen es mordlustig funkelte. „Bilde dir nicht ein, du wärst der Erste“, sagte der Verwalter zu Mr. Geronimo.

Ein Jahr nach dem Beginn der Levitation schwebt Mr Geronimo bereits neun Zentimeter hoch über dem Boden, und es wird immer schlimmer. Er verweist die Kunden an andere Gärtner und lebt von seinen Ersparnissen. Wegen der Anomalie befürchtet er, dass ihn Sister C. C. Allbee, die Verwalterin des Mietshauses The Bagdad, aus seiner Souterrainwohnung vertreiben könnte. Aber Blue Yasmeen, eine im Dachgeschoss wohnende, am ganzen Körper tätowierte intersexuelle Künstlerin (Performances, Installationen, Graffiti), setzt sich für ihn ein.

Er fragt sich, was bei seinem Tod passieren würde.

Wenn er starb, bevor sich sein Zustand besserte, konnte man ihn dann überhaupt begraben, oder würde sich seine Leiche dem Grab verweigern, die Erde von sich schieben und langsam nach oben drängen, durch die Erdoberfläche brechen und über seinem letzten Fleckchen Erde schweben, während er verweste?

Im Büro der erst kürzlich gewählten Bürgermeisterin von New York, Rosa Fast, liegt ein in die indische Nationalflagge gewickeltes, schätzungsweise vier Monate altes Mädchen. Niemand weiß, woher das Findelkind kommt, das wahrscheinlich zur Zeit des großen Sturms geboren wurde und deshalb den Namen Storm Doe erhält. Die Adoptiveltern, die Storm Doe im Fernsehen vermarkten, schicken das Mädchen nach kurzer Zeit ins Rathaus zurück, denn sie nehmen aufgrund ihrer von Geschwüren entstellten Gesichter an, dass Storm Doe sie mit einer unbekannten Krankheit infizierte. Die 53-jährige, kinderlose und geschiedene Bürgermeisterin begreift rasch, dass es sich bei Storm Doe um ein Wunderkind handelt, das bei korrupten Menschen körperliche Symptome des moralischen Verfalls hervorruft. Sogleich führt sie mit Storm Does Hilfe eine Lustration in der Stadtverwaltung durch.

Storm Doe gehört wie beispielsweise auch Mr Geronimo, Jinendra („Jimmy“) Kapoor, Hugo Casterbridge und Teresa Saca zu den Nachfahren von Dunia und Ibn Ruschd. Ohne zunächst etwas davon zu ahnen, sind sie halb Mensch, halb Dschinn.

Der dunkelhäutige Junge Jimmy Kapoor träumt davon, später einmal Graphic Novels über einen Superhelden namens Natraj Hero zu verfassen. Als er von einem Wurmloch angesaugt und dann zurück in sein Zimmer geschleudert wird, trifft er auf eine wunderschöne junge Frau und muss seine Blöße mit den Händen bedecken, weil ihm Luftwirbel den Schlafanzug vom Körper gerissen haben. Die überraschende Besucherin nennt sich Dunia und behauptet, seine Urururururururgroßmutter zu sein, wobei sie darauf hinweist, dass sie möglicherweise ein, zwei Urs ausgelassen hat.

„Wow“, rief er fassungslos. „Ein Typ mit brauner Haut in Amerika zu sein ist offenbar nicht schlimm genug. Jetzt erzählst du mir, dass ich auch noch halb ein Scheißkobold bin.“

Der aus einer Immigrantenfamilie iberischer Juden stammende britische Komponist mit dem angenommenen Namen Hugo Casterbridge ruft in einem Artikel in The New York Times zur Bildung einer Intellektuellengruppe auf, die versuchen soll, die radikalen Veränderungen der allgemeinen Weltlage zu verstehen. In dem Beitrag schreibt er unter anderem:

An dem Tag, an dem Adam und Eva Gott erfanden, […] verloren sie sofort die Kontrolle über ihn. Das ist der Anfang der geheimen Geschichte der Welt. Mann und Frau erfanden Gott, der sich sofort ihrem Begreifen entzog und nicht nur mächtiger als seine Schöpfer wurde, sondern auch bösartiger.

Zur gleichen Zeit wird ruchbar, dass sich der verheiratete Hedgefonds-Manager und selbsternannte „Aktienaktivist“ Seth Oldville auf eine Affäre mit Teresa Saca Cuartos eingelassen hat.

An das Mädchen war seit Jahren keiner mehr rangegangen, nicht mehr, seit sie sich AdVenture Capitals kultigen Boss Elián Cuartos geschnappt hatte. Der war da schon betagter, wollte AVC eigentlich nur noch seinen Protegés überlassen und sich selbst endlich mal ein bisschen amüsieren, aber sie dockte an ihn an, kriegte den Ring, bekam dank des Wunders der In-vitro-Befruchtung ein Kind von ihm und wartete sein Ende ab. Jetzt hatte er das Zeitliche gesegnet und sie sein Geld, wenn auch den damit einhergehenden schlechten Ruf.

Als Seth Oldville die Affäre nach sechs Wochen beendet, bringt Teresa ihn um. Dabei sterben auch zwei Wachmänner, die ihr den Zutritt zu seiner Villa verwehren wollten. Die Leichen weisen weder Schuss- noch Stichverletzungen auf, aber es riecht nach verbranntem Fleisch, und die Witwe Cindy Oldville sagt aus, sie habe Blitze aus Teresas Fingerspitzen zucken sehen.

Ibn Ruschd in der Familiengruft in Córdoba und sein in einem bescheidenen Grab am Rande der Stadt Tus in der persischen Provinz Chorasan liegender Kontrahent Ghazali disputieren noch immer, obwohl ihre Gebeine längst zu Staub zerfallen sind. Ghazali vertritt die Auffassung,

dass Vernunft und Wissenschaft die eigentlichen Jugendwerke des menschlichen Geistes sind. Der Glaube ist ein Geschenk Gottes an uns und die Vernunft unsere pubertäre Rebellion dagegen. Wenn wir erwachsen sind, wenden wir uns ganz dem Glauben zu, denn dazu sind wir schließlich geboren.

Ibn Ruschd entgegnet:

Du wirst schon sehen, dass im Lauf der Zeit letztendlich die Religion selbst die Menschen dazu veranlasst, sich von Gott abzuwenden. […] Die Frommen sind Gottes schlechteste Sachwalter. Mag sein, dass es eintausendundein Jahre dauert, doch am Ende wird die Religion verdorren, und erst dann werden wir beginnen, in Gottes Wahrheit zu leben.

Zu seinen Lebzeiten fand Ghazali in seiner Heimatstadt Tus eine blaue Flasche. Als er sie entkorkte, entwich der große Ifrit Zumurrud Schah. Für die Befreiung schuldet der mächtige Dschinn dem seit Jahrhunderten toten Philosophen noch immer die Erfüllung von drei Wünschen, denn damals sagte Ghazali zu ihm:

Begreife, Dschinni, dass ich ein Mann mit geringen persönlichen Bedürfnissen bin. Ich brauche weder grenzenlosen Reichtum noch ein größeres Geschlechtsorgan noch unbegrenzte Macht. Doch die Zeit mag kommen, da ich einen großen Dienst von dir erbitte. Ich sage dir früh genug Bescheid. Bis dahin, troll dich. Du kannst gehen.

Aber jetzt hält Ghazali in seinem Grab die Zeit für gekommen, von dem Dschinn eine Gegenleistung einzufordern und verlangt von Zumurrud Schah, den Menschen Furcht einzujagen.

Nur Furcht bringt sündige Menschen zu Gott. Furcht ist ein Teil Gottes.

Furcht war stärker als die Moral, stärker als jedes Urteilsvermögen, stärker als Verantwortungsgefühl, stärker als die Zivilisation.

Ghazali dachte an Ibn Ruschd. „Mein Widerpart im Denken“, erzählte er Zumurrud Schah, „ist ein armer Narr, der überzeugt ist, dass sich die Menschen im Lauf der Zeit trotz aller Unzulänglichkeiten des vernunftbegabten Verstandes vom Glauben ab- und der Vernunft zuwenden. Ich bin selbstverständlich anderer Auffassung.“

Zumurrud, der die Theologie für noch öder als die Philosophie hält, wundert sich darüber, dass Ghazali selbst im Tod ein essigsaurer Moralist geblieben ist, aber er wird den Auftrag ausführen.

Als Erstes bringt er den Finanzhai Daniel („Mac“) Aroni dazu, im Wall Street Journal eine angebliche globale Verschwörung zu gestehen. Außer ihm seien die Weltbank, der Weltwährungsfonds, die US-Notenbank und das US-Finanz­ministerium darin verstrickt, behauptet er. Außerdem treibt Zumurrud die USA und Israel in einen Krieg gegen China und Russland.

Es war amüsant, diese mickrigen kleinen Dinger eine Weile lang aufzumischen – was waren sie aufgeblasen! So wichtigtuerisch! Derart unwillig anzuerkennen, wie unerheblich sie für das Universum waren!

Im Überschwang zeigt sich Zumurrud der Große in seiner schrecklichen Gestalt auf der Lincoln Center Plaza in New York und verkündet grölend, dass die Menschen seine Sklaven seien. Aber die Passanten glauben, es handele sich um eine Werbung für eine neue Oper an der Met.

Dunia entdeckt nach mehr als acht Jahrhunderten in New York einen Mann, der ihrem Geliebten Ibn Ruschd aufs Haar gleicht: Geronimo Manezes. Die Dschinnya-Prinzessin, die ihre Gestalt wie ein Kleidungsstück wechseln kann, zeigt sich ihm als junge Frau – und der Witwer sieht ein Ebenbild seiner verstorbene Ehefrau Ella vor sich. Weil es sich bei Geronimo um einen Urururur- und mehr Urs-Enkel handelt, ist eine intime Beziehung zwischen ihnen inzestuös, aber er weiß nichts davon, und eine Dschinnya kennt kein Inzestverbot. Als Dunia sich auf ihn legt, spürt er unter Kopf und Rücken verwundert Kissen und Bettlaken: Er schwebt nicht mehr!

An seiner Stelle beginnen andere zu schweben, darunter Sister C. C. Allbee.

Auch ihre Lieblingsmieterin Blue Yasmeen hatte abgehoben, und sie traf sie, volle fünf Zentimeter über dem Boden schwebend, hemmungslos schluchzend im Flur. „Ich habe ihn immer verteidigt“, jammerte sie. „Immer wenn du was gegen ihn gesagt hast, bin ich für diesen Typen eingetreten, bloß weil er ein älterer Herr mit grauen Schläfen war und mich an meinen Vater erinnert hat. Dann taucht hier eine Frau auf einem fliegenden Läufer auf, und ich denk, ey, dreh ich jetzt durch, und jetzt auch noch das. Ich hab mich für diesen Idioten eingesetzt. Wie konnte ich wissen, dass er mich mit dieser Scheißkrankheit anstecken würde?“

Mit ihrem Generalschlüssel dringt Sister C. C. Allbee in Geronimos Wohnung ein, zielt mit einem Gewehr auf ihn und brüllt: „Raus hier!“

Dunia nimmt Geronimo mit nach Peristan, wo er sie nicht mehr als Avatar seiner verstorbenen Frau sieht, sondern als Prinzessin von Qâf. Sie erklärt ihm:

Deine Welt ist in Gefahr, und weil meine Kinder überall sind, beschütze ich ihre Welt. Ich bringe sie nun alle zusammen, und gemeinsam schlagen wir zurück.
Ich bin kein Kämpfer, sagte er. Und auch kein Held. Ich bin Gärtner.

Kurz darauf meldet Omar der Ayyar, der Chefspion des königlichen Haushalts, der Prinzessin, dass ihr Vater, der mächtige König Schahpal, vergiftet worden sei und übergibt ihr die chinesische Schachtel mit dem Gift: Es sind Worte.

Aasmaan Peri, die Blitzprinzessin, folgt ihrem Vater auf den Thron. Für sie geht es nun nicht mehr nur um die Rettung der Menschenwelt, sondern vor allem um Rache für ihren Vater. Sie weiß, dass Zumurrud und Zabardast sowohl die Mörder als auch die Anstifter des großen Krieges auf der Erde sind. Als Kinder spielten sie zusammen und waren befreundet. Jetzt sind die beiden dunklen Dschinn ihre Feinde, ebenso wie Ra’im Bluttrinker und Glänzender Rubin, die mit ihnen gemeinsame Sache machen.

Als Dunia und Geronimo nach einem Tag in Peristan bzw. eineinhalb Jahren auf der Erde in die niedrige Welt zurückkehren, stellt der Gärtner fest, dass er über ungeahnte Kräfte verfügt: Als er von einer Straßengang angegriffen wird, quetscht er die Mündungen der auf ihn gerichteten Pistolen zusammen, als wären sie Spielzeug aus Knetgummi. Dann verwandelt er die Waffen in Karotten und Salatgurken.

Mit seinen Zauberkräften stellt er La Incoerenza in alter Pracht wieder her.

[Alexandra Bliss Fariña] rannte auf ihn zu, umarmte ihn, und Oliver Oldcastle, der ihn einmal mit dem Tode bedroht hatte, stand jetzt, den Hut in der Hand, mit dankbar gesenktem Haupt vor ihm und protestierte kein bisschen, als die Philosophin Mr. Geronimos Gesicht mit Küssen bedeckte. Verbindlichsten Dank, murmelte Oldcastle. Keinen blassen Dunst, wie Sie das gemacht haben, aber egal. Allerverbindlichsten Dank.

Geronimo und Alexandra verbringen von nun an viel Zeit miteinander im Bett.

Zumurrud strebt ein weltumspannendes Dschinn-Sultanat an. Mit einer Orgie von Enthauptungen, Kreuzigungen und Steinigungen löst er eine Welle von Hass aus. Ghazali muss posthum zur Kenntnis nehmen, dass es zwischen gelehrter Theorie und blutiger Praxis einen gehörigen Unterschied gibt. Als er Zumurrud jedoch kritisiert und meint, dieser sei in einem gewissen Sinne vielleicht ein wenig zu weit gegangen, erklärt der Dschinn, er habe seine Pflicht gegenüber dem Philosophen mehr als erfüllt, schulde ihm nun nichts mehr und werde ihn wieder der Stille des Grabes überlassen.

Das neue, globale Sultanat teilen Zumurrud, Zabardast, Ra’im Bluttrinker und Glänzender Rubin zwar unter sich auf, aber Ra’im Bluttrinker und Glänzender Rubin sind mit Afrika und Südamerika unzufrieden, und Zumurrud ist entschlossen, über kurz oder lang alles zu übernehmen.

Nachdem Dunia Glänzender Rubin vernichtet hat, bringen weibliche Lustschreie sie auf die Spur von Ra’im Bluttrinker: Im Badehaus erfreut der Metamorph die Damen abwechselnd als Drache, Einhorn oder in anderer Gestalt. Als Dunia ihn unter Wasser am Gemächt packt, verwandelt er sich immer schneller – Hai, Schlange, Seetang, Wal, Stachelrochen … – aber sie lässt ihn nicht los.

Und als er sich endlich verausgabt hatte und seine letzten Atemzüge tat, stieg sie aus dem Wasser, erhitzte es mit ihren elektrischen Händen, und er war gefangen: gewendet, gesotten, fertig.

Zabardast wird von Dunia in Lucena aufgespürt, dort, wo sie 800 Jahre zuvor mit Ibn Ruschd zusammengelebt hatte. Um sie zu provozieren, verschlingt er den zuvor entführten britischen Komponisten Hugo Casterbridge und brüstet sich mit der Ermordung ihres Vaters. Dunia verbrennt das Monster in einem Feuerball. Damit ist von den Anführern der dunklen Dschinn nur noch der große Ifrit Zumurrud Schah übrig.

Es war eine Sache, Teile der Erde zu erobern und ein Königreich auszurufen. Eine vollkommen andere, es zu regieren. Die dunklen Dschinn, zänkisch, schlampig, eitel und grausam, wie sie waren, gefürchtet, aber auch gehasst, stellten nach kurzer Zeit fest – sogar schon, bevor der tausendste Tag anbrach –, dass ihre Vision von der Kolonisierung der Erde und der Versklavung ihrer Menschen eine halbgare Angelegenheit war und dass sie weder tüchtig genug noch als Köche qualifiziert genug waren, sie fertig zu garen. Das einzige Talent zum Machtausüben, das sie besaßen, war Gewalt. Und das war nicht genug.

Zumurrud zieht sich in eine seiner Schatzhöhlen zurück, um über das weitere Vorgehen nachzudenken. Die Höhle liegt in einem Gebirge des Landes A., dessen König während eines Aufenthalts in Italien gestürzt worden war. Der Usurpator konnte sich nicht lange an der Macht halten. Es kam zu Stammeskriegen, und Fremde marschierten in A. ein.

Nach der erfolgreichen Abwehr mehrerer Invasionen kam etwas noch Schlimmeres, eine mörderische Bande Dummköpfe, die sich „die Streber“ nannten, als verleihe schon das Wort allein ihnen den Status von Studierten. Intensiv studiert hatten sie aber nur die Kunst des Verbietens und nach sehr kurzer Zeit Malerei, Bildhauerei, Musik, Theater, Film, Journalismus, Haschisch, Wählen, Wahlen, Individualismus, abweichende Meinungen, Vergnügen, Glück, Poolbillard, sauber rasierte Kinne (bei Männern), Frauengesichter, Frauenkörper, Frauenbildung, Frauensport, Frauenrechte verboten. Sie hätten die Frauen gern ganz verboten, sahen aber ein, dass das nicht praktikabel war, und begnügten sich damit, ihnen das Leben so unangenehm wie möglich zu machen. Als Zumurrud in den Anfangstagen des Krieges der Welten das Land A. besuchte, sah er sofort, dass es ein idealer Stützpunkt war.

Als Zumurrud in der Schatzhöhle die kleine blaue Flasche wiederfindet, aus der Ghazali ihn vor Jahrhunderten befreite, kommt er auf die Idee, Aasmaan Peri in diesem Gefäß wegzusperren. Nach alter Sitte fordert er sie zum Duell heraus, und zwar in La Incoerenza.

Zur festgesetzten Zeit taucht er dort mit einem halben Dutzend Sekundanten auf. Dunia hat Omar den Spion, Teresa Saca (Kampfname: Mutter), Alexandra Bliss Fariña und deren Liebhaber Geronimo Manezes, den Verwalter Oliver Oldcastle, die Bürgermeisterin Rosa Fast und deren Sicherheitschef Jimmy Kapoor alias Natraj Hero auf ihrer Seite.

Nach langem heftigen Kampf zieht Zumurrud seine Feindin mit einem mächtigen Zauberspruch über das Gras auf die geöffnete Flasche zu. Aber bevor Dunia darin eingeschlossen werden kann, bricht sie den Bann mit einem gellenden Schrei, der die Zuschauer umwirft. Zumurrud presst sich die Ohren zu und taumelt rückwärts. Die kleine blaue Flasche wirbelt durch die Luft und landet in Dunias Hand. Mühsam erhebt sie sich und dreht den Zauber um. Damit überfordert sie ihre Kräfte: Erschöpft bricht sie vor Zumurrud zusammen. Aber die sprachbegabte Alexandra Bliss Fariña hat sich den Zauberspruch eingeprägt, und nun wiederholt sie ihn. Nachdem sie Zumurrud in die kleine blaue Flasche gezwungen hat, verkorkt sie diese sorgfältig.

Dunia erwacht aus der Ohnmacht. Sie nimmt die Flasche mit dem gefangenen dunklen Dschinn an sich.

Solche Flaschen haben einen ganz eigenen Zauber, sagte sie. Du kannst sie verstecken, doch sie entscheiden selbst, wann sie wieder auftauchen. Diese Flasche darf nicht noch einmal auf der Erde auftauchen, deshalb werde ich sie an einer unerreichbaren Stelle verstecken.

1000 Jahre nach dem Krieg zwischen Dunia und den dunklen Dschinn schreiben mehrere Autoren eine Chronik darüber. Dabei ist ihnen bewusst, dass vieles vom Tatsachenbericht zur Legende, zu Spekulation und Fiktion geworden ist.

Die Furcht hat die Menschen am Ende doch nicht zu Gott getrieben.

Stattdessen ist sie überwunden worden, und mit diesem Sieg konnten die Männer und Frauen Gott ad acta legen, so wie Jungen und Mädchen die Spielsachen aus ihrer Kindheit weglegen.

Die Welt, wie sie nun ist, widerlegt Ghazali, denn sie wird von Vernunft, Toleranz, Edelmut, Wissen und Selbstbeschränkung regiert.

Die Unterschiede zwischen uns, die der Rasse, des Ortes, der Zunge und der Sitten und Gebräuche, diese Unterschiede trennen uns nicht mehr. Sie interessieren uns und fesseln uns. Wir sind eins.

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In seinem Roman „Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte“ erzählt Salman Rushdie von einem globalen Krieg um das Jahr 2015, den Terroristen auslösen, die ein weltumspannendes Sultanat gründen wollen. Dabei berufen sie sich auf den persischen Philosophen al-Ghazali (1058 – 1111). Der Anführer hält ihn zwar für einen essigsauren Moralisten, weiß aber zugleich, wie nützlich er für sie ist:

„Wir sind erfolgreich dabei, eine Herrschaft des Terrors auf Erden zu errichten, und für diese Barbaren gibt es nur ein Wort, das Terror rechtfertigt: das Wort dieses oder jenes Gottes. Im Namen eines göttlichen Wesens können wir machen, was zum Henker wir wollen, und die meisten Idioten […] schlucken es wie eine bittere Pille.“

Besiegt werden die Terroristen schließlich von einer Dschinnya, die am Ende des 12. Jahrhunderts als Geliebte von Ghazalis philosophischem Gegner Ibn Ruschd bzw. Averroës (1126 – 1198) Dutzende von Kindern gebar, deren Nachfahren ihr 800 Jahre später im Krieg gegen die Fanatiker beistehen.

Unverkennbar identifiziert Salman Rushdie die Bösen in diesem Krieg mit Terroristen, die den Islam als Legitimation für ihre Verbrechen missbrauchen. Aber er meint in „Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte“ nicht nur die aktuelle Situation mit Al-Qaida und dem sogenannten Islamischen Staat, sondern auch den zeitlosen Konflikt zwischen Vernunft und Irrationalität, Aufklärung und Religion, Gut und Böse.

Diese vom Manichäismus geprägte Vorstellung verpackt Salman Rushdie mit überbordender Fabulierlaune in eine fulminante Mischung aus Heldenepos und Märchen, Fantasy, Mythologie, Science Fiction, Graphic Novel, Katastrophenfilm und Computerspiel mit einem klassischen Showdown.

Er macht das große Fass auf und schreibt nichts weniger als eine philosophische Abhandlung über den Ursprung von Gut und Böse. Nur eben verpackt als funkelnde, lustige, surreale und mit allem von Homer über Henry James bis Hogwarts vollgepfropfte Story.
(Anne Haeming, Der Spiegel, 21. September 2015)

Der Vergleich mit Film und Computerspiel ist ein wenig schief, denn Salman Rushdie setzt in „Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte“ nur wenig in Szene; das meiste erzählt er, und zwar mit orientalischer Weitschweifigkeit. Der Plot ist eher simpel, aber es wimmelt in „Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte“ von Einfällen, Pointen, Aphorismen, Anspielungen und Verweisen.

Die Handlung von „Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte“ spielt auf drei Zeitebenen. Sie beginnt gegen Ende des 12. Jahrhunderts im maurischen Spanien. Die eigentliche Auseinandersetzung findet um 2015 herum statt. Und erzählt wird die Geschichte weitere 1000 Jahre später von einem Autorenkollektiv, über das wir kaum etwas erfahren. Wir hören lediglich, dass die Kontrolle über das Genom so weit fortgeschritten ist, dass jeder Einzelne nicht nur die Hautfarbe beliebig wählen, sondern auch das Geschlecht problemlos wechseln kann.

Stehen wir kurz vor einem Wutausbruch, drücken wir nach Bedarf auf die in unseren Unterarmen implantierten Touchpads, passen unseren Serotininspiegel an und sind wieder bester Dinge.

In „Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte“ spielt Salman Rushdie auch auf die am 14. Februar 1989 von Khomeini gegen ihn verhängte Fatwa an. Dass wir den Namen Ibn Rushd mit seinem assoziieren, ist kein Zufall. Sein Vater, ein wohlhabender indisch-muslimischer Jurist und Geschäftsmann in Mumbai, hieß eigentlich Khwaja Muhammad Din Khaliqi Dehlavi, gab sich aber zu Ehren des arabischen Philosophen Ibn Ruschd (Aberroës) den Namen Anis Rushdie.

„Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte“, das sind tausendundeine Nacht. Während Scheherazade durch das Erzählen von Geschichten ihr Leben rettet, hat sich Salman Rushdie dadurch in Schwierigkeiten gebracht – ebenso wie Ibn Rushd 800 Jahre vor ihm.

Den Roman „Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte“ von Salman Rushdie gibt es auch als Hörbuch, gelesen von Simon Jäger (Regie: Kati Schaefer, ISBN 978-3-8445-2005-7).

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2015
Textauszüge: © C. Bertelsmann Verlag

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