Mord und Margaritas

Mord und Margaritas

Mord und Margaritas

Mord und Margaritas – Originaltitel: The Matador – Regie: Richard Shepard – Drehbuch:Richard Shepard – Kamera: David Tattersall – Schnitt: Carole Kravetz – Musik: Rolfe Kent – Darsteller: Pierce Brosnan, Greg Kinnear, Hope Davis, Adam Scott, Philip Baker Hall, Israel Tellez, William Raymond u.a. – 2005; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Nach einigem Unglück möchte Danny Wright mit einem Großauftrag beruflich wieder Tritt fassen und fliegt zu Vertragsverhandlungen nach Mexiko Stadt. An der Hotelbar lernt er Julian Noble kennen, der ihn zu einem Stierkampf einlädt und behauptet, ein Profikiller zu sein. Als er Danny zur Mithilfe auffordert, kehrt dieser verärgert ins Hotel zurück – und erfährt dort, dass seine Geschäftspartner von einem einflussreichen Politiker gedrängt werden, den lukrativen Auftrag im Inland zu vergeben ...
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Kritik

Der Plot hat nichts mit der Realität zu tun, aber für eine Satire fehlt "Mord und Margaritas" der Biss. Unterhaltsam ist, wie Pierce Brosnan sein Image selbst auf den Arm nimmt.

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Danny (Greg Kinnear) und Carolyn („Bean“) Wright (Hope Davis) sind seit vierzehn Jahren verheiratet. Sie leben in Denver, Colorado. Vor drei Jahren starb ihr Sohn Henry im Schulbus bei einem Verkehrsunfall. Ein halbes Jahr später verlor Danny nach neun Jahren Betriebszugehörigkeit seinen Job. Über den Tod des einzigen Kindes ist das Ehepaar noch nicht hinweggekommen. Beruflich möchte Danny mit einem mexikanischen Großauftrag wieder Tritt fassen. Bevor er am frühen Morgen zum Flughafen fährt, will Bean noch rasch Sex mit ihm haben, aber dabei werden sie durch einen Baum unterbrochen, der beim Gewitter umstürzt und in ihr Haus kracht.

Während Bean sich um die Beseitigung des Sturmschadens kümmert, fliegt Danny mit seinem Kollegen Phil Garrison (Adam Scott) nach Mexiko.

Am Abend nach der vielversprechend verlaufenen Geschäftsbesprechung trinkt Danny ein paar Margaritas an der Hotelbar. Beschwipst spricht er einen Gast an, der ebenfalls an die Bar kommt und einen Margarita bestellt. Durch seine Rüpelhaftigkeit verprellt Julian Noble (Pierce Brosnan) – so heißt der Andere – ungewollt seinen neuen Bekannten, aber er entschuldigt sich wortreich für sein unsensibles Benehmen.

Weil die mexikanischen Geschäftspartner zögern, den Vertrag zu unterschreiben, bleibt Danny in Mexiko Stadt, während Phil Garrison nach Denver zurückfliegt.

Julian Noble lädt Danny zum Stierkampf ein, und in der Arena gesteht er ihm, dass er sein Geld als „Vermittler von Todesfällen“ verdient, vulgo Profikiller. Weil Danny es ihm nicht glaubt, demonstriert Julian ihm, wie er einen fetten Kerl im Publikum (Guillermo Ruiz), der neben einer sehr viel jüngeren Begleiterin sitzt (Hanny Sáenz), töten würde. Nachdem er Danny auf diese Weise davon überzeugt hat, dass er tatsächlich ein Killer ist, bietet er ihm 50 000 Dollar für seine Mithilfe beim nächsten Auftrag. Danny braucht nur auf der Straße zu stolpern, um die Sicherheitskräfte abzulenken, aber der biedere Geschäftsmann will davon nichts wissen und geht allein ins Hotel zurück.

Dort erfährt er, dass die mexikanischen Geschäftspartner von einem einflussreichen Politiker dazu angehalten werden, den lukrativen Großauftrag an ein einheimisches Unternehmen zu vergeben.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Am Abend klopft Julian bei ihm an der Tür. Wieder einmal möchte er sich entschuldigen. Nach einer Weile bittet Danny ihn herein. Er hat einen Auftrag für den Profikiller.

Während Danny schließlich mit dem Vertrag in der Tasche nach Denver zurückkehrt, erledigt Julian seine Arbeit in Wien, Las Vegas, Moskau und Syndney. In Manila versagt er, weil er statt des Geschäftsmanns (Arturo Echeverria), den er auf einem Marktplatz erstechen soll, sich selbst als Kind (Ramon Valverde) sieht. Er ist ausgebrannt (Burn-out-Syndrom). Deshalb bittet er seinen Agenten, der ihm seit zweiundzwanzig Jahren die Mordaufträge vermittelt, um eine Erholungspause. Mr Randy (Philip Baker Hall) warnt ihn davor, dass Mr Stick (William Raymond) dann jüngere Profikiller anheuern werde und Julian riskiere, ausgebootet zu werden.

Notgedrungen übernimmt Julian also den nächsten Auftrag. Aber als er in Budapest auf die Zielperson anlegt, verschwimmt ihm das Bild vor den Augen und er versagt erneut. Daraufhin befiehlt Mr Stick, den unzuverlässig gewordenen Profikiller zu eliminieren.

Ein halbes Jahr nach dem letzten Kontakt in Mexiko Stadt taucht Julian mitten in der Nacht unerwartet bei Danny und Bean auf. Ob sie ihn für eine Nacht aufnehmen würden, fragt er. Danny, der inzwischen einen Schnauzbart wie Julian trägt, erzählte seiner Frau nach der Rückkehr aus Mexiko von dem Profikiller. Nur ein Detail verschwieg er: Sie weiß nicht, dass er Julian den erfolgreichen Geschäftsabschluss verdankt.

Noch vor Sonnenaufgang weckt Julian seinen Freund, erzählt ihm von seinen Problemen und behauptet, Mr Stick habe ihm aufgrund der Fürsprache Mr Randys einen neuen Auftrag zur Bewährung gegeben. Weil er dabei auf keinen Fall versagen dürfe, benötige er Dannys Hilfe. Zunächst sträubt Danny sich, zumal er an diesem Tag, an dem Henrys Tod sich zum vierten Mal jährt, mit seiner Frau zum Friedhof gehen möchte. Aber Julian erinnert ihn daran, dass er ihm noch etwas schuldig sei.

Mit der ersten Maschine fliegen sie nach Tucson, Arizona. Die Zielperson wird sich unter den Zuschauern bei einem Pferderennen befinden.

Durch das Aufdrücken eines Notausgangs löst Danny auf der Pferderennbahn Alarm aus, um die Wachen abzulenken. Während er das angebliche Missgeschick erklärt, klemmt Julian in einem Schaltkasten der Alarmanlage Drähte ab. Dann begibt er sich mit einem bereits eingeschmuggelten Präzisionsgewehr zu einer Stelle unter dem Dach, von der aus er die Zielperson ins Visier nehmen kann. Nur der Kopf des Bodyguards der Zielperson ist noch in der Schusslinie. Aber damit hat Julian gerechnet und Danny deshalb gebeten, Kaffee auf den Leibwächter zu kippen, damit dieser aufspringt. Das funktioniert, wie vorgesehen, doch es fällt kein Schuss.

Danny sieht nach. Julian kauert in einer Ecke und weint. Er ist völlig fertig mit den Nerven, denn er hat wieder nicht abdrücken können. Aber Danny lässt nicht zu, dass er aufgibt. Er will nicht, dass sein Freund von seinem bisherigen Auftraggeber getötet wird und redet so lange auf Julian ein, bis dieser bereit ist, es noch einmal zu versuchen. Und diesmal bleibt Danny bei ihm, während Julian die Zielperson erneut ins Visier nimmt und abdrückt.

Auf dem Rückflug gesteht Julian, er habe gar keinen Auftrag gehabt, sondern Mr Stick eliminiert.

Am Nachmittag sind sie wieder in Denver. Danny und Bean gehen zum Grab ihres Sohnes. Julian blickt ihnen nach, schiebt Tickets für einen Griechenlandurlaub unter die Scheibenwischer ihres Wagens und verschwindet.

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„Mord und Margaritas“ – Originaltitel: „The Matador“ – ist eine Filmkomödie von Richard Shepard. Grundlage des Humors ist der Gegensatz zwischen dem biederen Geschäftsmann und dem Profikiller bzw. die Erkenntnis, dass der Manager und der Mörder eine Menge gemeinsam haben. Das Aufeinandertreffen eines Biedermanns und eines Auftragsmörders kennen wir allerdings schon aus „Keine halben Sachen“. Der Plot hat nichts mit der Realität zu tun, aber für eine Satire fehlt „Mord und Margaritas“ der Biss. Wie Bruce Willis in „Der Tod steht ihr gut“, Robert De Niro in „Reine Nervensache“ und George Clooney in „Burn after Reading“ nimmt Pierce Brosnan sein Image in „Mord und Margaritas“ selbst auf den Arm. Das ist durchaus unterhaltsam.

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Inhaltsangabe und Filmkritik: © Dieter Wunderlich 2009

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