The Happening

The Happening

The Happening

The Happening – Originaltitel: The Happening – Regie: M. Night Shyamalan – Drehbuch: M. Night Shyamalan – Kamera: Tak Fujimoto – Schnitt: Conrad Buff IV – Musik: James Newton Howard – Darsteller: Mark Wahlberg, Zooey Deschanel, John Leguizamo, Ashlyn Sanchez, Betty Buckley, Spencer Breslin, Robert Bailey jr, Frank Collison, Victoria Clark, Jeremy Strong u.a. – 2008; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Als im Central Park in New York eine Selbstmordwelle beginnt und sich dann weiter ausbreitet, gehen die Behörden von einem terroristischen Nervengasanschlag aus. Es ist jedoch die Vegetation, die sich gegen die Zerstörung der Natur durch die Menschheit wehrt. Der Biologielehrer Elliot und seine Frau Alma flüchten mit der verwaisten Tochter eines Freundes aufs Land, aber auch in abgelegenen Gegenden werden sie mit apokalyptischen Szenen konfrontiert ...
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Kritik

Die Handlung des Ökothrillers und Katastrophenfilms "The Happening" von M. Night Shyamalan ist dünn, und es fehlt an einfallsreichen Wendungen.

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Zwei Mädchen (Alison Folland, Kristen Connolly) sitzen im Central Park in New York auf einer Bank und lesen. Plötzlich ist der Schrei einer Frau zu hören. Die Passanten erstarren. Eines der Mädchen wirkt verwirrt. Langsam zieht es eine Haarnadel heraus und rammt sich diese in den Hals.

Zur gleichen Zeit springen Bauarbeiter von einem hohen Gerüst in den Tod.

Der Biologielehrer Elliot Moore (Mark Wahlberg) versucht die Klasse dafür zu interessieren, warum die Bienen überall in den USA verschwinden. Aber der Unterricht wird abgebrochen: Aufgrund der Meldungen über einen möglichen Terrorangriff mit einem Nervengas wird die Schule vorsorglich evakuiert und geschlossen.

Die Behörden rufen die Bevölkerung auf, New York zu verlassen. Elliot Moore trifft sich mit seiner Ehefrau Alma (Zooey Deschanel), dem Kollegen Julian (John Leguizamo) und dessen achtjähriger Tochter Jess (Ashlyn Sanchez) am Grand Central Terminal. Sie wollen aufs Land. Jess‘ Mutter will nachkommen.

Im Fernsehen werden Bilder von Philadelphia gezeigt: In einer Straße staut sich der Verkehr, die Passanten bleiben stehen. Ein Polizist erschießt sich mit seiner Dienstwaffe. Daraufhin steigt ein Autofahrer aus, hebt die Pistole auf und tötet sich. Eine Fußgängerin löst sich aus ihrer Erstarrung und folgt dem Beispiel.

Der Zug, mit dem Elliot, Alma, Julian und Jess unterwegs sind, bleibt in Filbert/Pennsylvania stehen.

Jemand zeigt auf seinem Handy ein von einem Bekannten aufgenommenes Video von einem Tierwärter, der sich im Zoo von Raubkatzen zerfleischen lässt.

Während Julian sich von einem Autofahrer nach Princeton/New Jersey mitnehmen lässt, wohin seine Frau inzwischen mit einem Bus gefahren ist, steigen Elliot, Alma und Jess zu einem Gärtnerehepaar (Frank Collison, Victoria Clark) ins Auto. Der Gärtner vermutet, dass die Selbstmordwellen nicht von einem Terroranschlagen, sondern von Pflanzen ausgelöst werden, die sich gegen die Zerstörung der Natur durch die Menschheit wehren.

In Princeton hängen reihenweise Selbstmörder an den Bäumen, und der Fahrer des Wagens, mit dem Julian unterwegs ist, lenkt das Auto absichtlich gegen einen Baum.

Der Gärtner wendet den Wagen, als er in einiger Entfernung Tote auf der Straße liegen sieht. Von der anderen Seite nähert sich ein Militärjeep. Ein Soldat (Jeremy Strong) springt heraus, kommt auf das Auto des Gärtners zugerannt und berichtet aufgeregt, dass sich seine Kameraden auf dem Stützpunkt in selbstmörderischer Absicht in die Umzäunung gestürzt haben.

Weitere Flüchtlinge treffen ein und bleiben mit ihren Fahrzeugen stehen. Eine Mutter telefoniert mit ihrer Tochter Stacy in Princeton. Das Mädchen befindet sich in der Wohnung und sieht durchs Fenster nur Tote. Während des Telefongesprächs beginnt Stacy wirres Zeug zu stammeln, und dann stürzt sie sich aus dem Fenster.

Weil der Soldat glaubt, dass die Angriffe vor allem auf Straßen erfolgen, fliehen die Menschen zu Fuß über die Felder weiter. Dabei bilden sich zwei Gruppen. Der Soldat bleibt unvermittelt stehen und erschießt sich. Auch die anderen Flüchtlinge in seiner Nähe töten sich mit seiner Waffe.

Elliot folgert aus den Beobachtungen, dass vor allem größere Menschenansammlungen gefährdet sind. Deshalb sorgt er dafür, dass sich die Gruppe weiter aufteilt. Mit Alma, Jess und zwei Jungen namens Josh (Spencer Breslin) und Jared (Robert Bailey jr) läuft er weiter.

Alma gesteht reumütig, dass sie Elliot kürzlich anlog, als sie vortäuschte, länger arbeiten zu müssen. Tatsächlich ging sie mit einem Kollegen namens Joey zum Essen. Der rief sie danach ständig an, obwohl sie ihm klarzumachen versuchte, dass sie sich nicht auf eine Affäre mit ihm einlassen werde.

In einem Haus spricht Elliot beruhigend auf eine Zimmerpflanze ein, bis er merkt, dass sie künstlich ist. Auch die Bücher, das Fernsehgerät und die mit Wein gefüllten Gläser sind nur Attrappen. Es handelt sich um ein Musterhaus.

Elliot beobachtet, wie ein Mann einen großen Motorrasenmäher anwirft, sich davor ins Gras legt und sich zerfetzen lässt.

Kurz darauf nähern sich Elliot und seine Begleiter einem Haus, das bewohnt ist, obwohl die Fensterläden geschlossen sind. Die Stimme eines Mannes ist zu hören, der sie auffordert, das Grundstück zu verlassen. Die Bitte um etwas Essen für ein kleines Mädchen stimmt ihn nicht um. Entrüstet über so viel Egoismus, tritt Josh gegen die Tür. Der Lauf eines Gewehrs taucht in einem Türspalt auf, und Josh wird erschossen. Gleich darauf stürzt auch Jared tödlich getroffen zu Boden. Elliot, Alma und Jess laufen weiter.


Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.


Auf der Veranda eines abgelegenen Hauses sitzt eine Frau. Mrs Jones (Betty Buckley) lebt hier ganz allein und fordert die Besucher auf, mit ihr zu essen, aber sie will nicht wissen, was sich außerhalb des Hauses abspielt. Aus diesem Grund hat sie weder Zeitung, noch Radio oder Fernsehen. Obwohl die halb verrückte Frau den Besuchern misstraut und für den Fall, dass es sich um Diebe und Mörder handelt, eine Puppe in ihr Bett legt, lässt sie die drei im Haus übernachten.

Am anderen Morgen beobachtet Elliot durch ein Fenster, wie Mrs Jones rückwärts durch den Garten geht. Offenbar hat das Gift bei ihr zu wirken begonnen. Er schließt Fenster und Türen. Mrs Jones taucht an einem der Fenster auf. Blut rinnt ihr aus der Nase. Mit ihrem Kopf zertrümmert sie die Fensterscheiben, bis sie zusammenbricht und stirbt.

Alma ist mit Jess ins Brunnenhaus geflüchtet. Weil es durch ein Rohr mit dem Haupthaus verbunden ist, können Elliot und Alma miteinander reden. Schließlich ertragen sie die Situation nicht länger: Sie wollen nicht getrennt voneinander sterben. Ungeachtet der Gefahr verlässt Elliot das Haus, und Alma kommt ihm mit Jess entgegen. Nichts passiert. Offenbar ist der 24-stündige Angriff vorbei.

Drei Monate später: Elliot und Alma haben die verwaiste Jess bei sich aufgenommen. Jess steigt in den Schulbus. Alma stellt durch einen Test fest, dass sie schwanger ist. Sie und Elliot freuen sich auf das Kind.

Im Fernsehen meint ein Experte, der auf die Nordostküste der USA beschränkte Angriff der Pflanzen sei nur eine Warnung gewesen. Es drohe die Vernichtung der Menschheit durch die Vegetation.

Zwei Studenten schlendern durch den Jardin des Tuileries in Paris. Plötzlich ist der Schrei einer Frau zu hören. Einer der beiden jungen Männer wiederholt dreimal, was er soeben gesagt hat und wirkt verwirrt. Die Menschen im Park erstarren …

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„The Happening“ ist Ökothriller und Katastrophenfilm zugleich. Die Vegetation wehrt sich mit einem Nervengift gegen die Zerstörung durch die Menschheit. Anders als bei den meisten anderen apokalyptischen Filmen kann das vernichtende Agens in „The Happening“ nicht wahrgenommen werden. Die Betroffenen mutieren auch nicht zu Bestien, sondern töten sich selbst und verwenden dabei Erzeugnisse der Zivilisation.

Während die Menschen bei Alfred Hitchcock von Vögeln angegriffen wurden („Die Vögel“), stellt M. Night Shyamalan den von Pflanzen ausgelösten Untergang der Menschheit dar. Ein sich liebendes Paar und das verwaiste Kind, um das sich die beiden kümmern, überleben die erste, 24-stündige Angriffswelle. Damit propagiert M. Night Shyamalan Liebe und Familie als Werte.

„The Happening“ ist keine Satire auf andere Weltuntergangsfilme, sondern M. Night Shyamalan meint es ernst und schreckt auch nicht davor zurück, Menschen gruppenweise vom Dach eines Hauses in den Tod springen zu lassen. Das Aufklatschen der Körper auf dem Boden ist deutlich zu hören. Vor allem für Amerikaner, die sich an die Bilder vom World Trade Center am 11. September 2001 erinnern, ist das wohl schwer erträglich. Aber gerade für einen pathetischen Ökothriller ist die Handlung viel zu dünn, und es fehlt an einfallsreichen Wendungen. Die Dialoge sind nicht besser. Und die schauspielerischen Leistungen überzeugen ebenso wenig.

Die dominante Musikuntermalung wurde von James Newton Howard komponiert und vom Hollywood Studio Symphony Orchester unter Leitung von Pete Anthony eingespielt.

Nach dem Misserfolg seines Films „Das Mädchen aus dem Wasser“ fiel es M. Night Shyamalan schwer, einen Produzenten für sein Drehbuch „The Green Effect“ zu finden. Schließlich teilten sich 20th Century Fox und der indische Medienkonzern UTV die Kosten, und am 6. August 2007 begannen die Dreharbeiten. Ins Kino kam der Film mit dem Titel „The Happening“. Aber damit verschlimmerte M. Night Shyamalan seine Lage, denn „The Happing“ wurde in mehreren Kategorien für die „Goldene Himbeere“ nominiert (schlechtester Film, schlechtestes Drehbuch, schlechtester Regisseur, schlechtester Hauptdarsteller).

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2014

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