Arnold Stadler : Komm, gehen wir

Komm, gehen wir
Komm, gehen wir Originalausgabe: S. Fischer Verlag, Frankfurt/M 2007 ISBN: 978-3-10-075127-0, 399 Seiten Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt/M 2009 ISBN: 978-3-596-17572-7, 399 Seiten
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Die 23 Jahre alten Studenten Roland und Rosemarie wollen am 22. November 1978 heiraten. Ein Vierteljahr vorher reisen sie zum Bräunen nach Capri. Am Strand begegnen sie dem gleichaltrigen Amerikaner Jim, und weil er die letzte Nacht in einer Höhle verbrachte, nehmen sie ihn mit in ihr Pensionszimmer und später auch in ihre Wohnung in Freiburg i. B. Doch die homo- und heterosexuelle Ménage à trois hält nur so lange wie die das Pontifikat von Johannes Paul I. ...
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Kritik

Die Komposition des wehmütigen Romans "Komm, gehen wir" wirkt unproportioniert. Arnold Stadler erzählt nicht linear, sondern assoziativ, das heißt, er springt vor und zurück, schweift ab, begibt sich in Sackgassen, wiederholt sich.
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Roland Nesensohn stammt aus Himmelreich am Bodensee. Sein Großvater war Gutsverwalter der Fürstenbergs, sein Vater Tierarzt. Er hat vier Schwestern. Das Studium der Agrarökonomie in Hohenheim brach er nach einem Semester ab und begann dann eine Ballettausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Künste in Frankfurt am Main. Als ihm ein Tänzer namens Torsten Blumen schenkte und eine Liebeserklärung machte, erwiderte der Zweiundzwanzigjährige: „Spinnst du??“ Aber für Mädchen interessierte er sich auch nicht, und das beunruhigte seine Eltern, bis er kürzlich in der Mensa der Universität Freiburg im Breisgrau, wo er inzwischen Philosophie studiert, Rosemarie kennen lernte und sich mit ihr verlobte. Sie wollen am 22. November 1978 heiraten.

Rosemarie Kotzki wuchs in Minden auf. Ihre Eltern Horst und Helma, die sich auf einem Kleintierzüchterball im Frühjahr 1954 kennen lernten, stammten aus Flüchtlingsfamilien. Sie wollten mit ihren Freunden Heinz und Helga in die USA auswandern, bekamen aber im Sommer 1954 stattdessen Einreisepapiere für Australien – gerade als Helma feststellte, dass sie schwanger war. Also mussten sie sich zwischen dem Kind und Australien entscheiden. So wurde Rosemarie geboren, aber die Eltern verziehen ihr nie, dass sie ihre Pläne durchkreuzt hatte. Nach einer Lehre bei der Schneidermeisterin Claire Pietsch fing Rosemarie an, in Freiburg Medizin zu studieren. Die Dreiundzwanzigjährige ist ihrem gleichaltrigen Verlobten voraus, auch was die Liebe angeht.

Roland und Rosemarie, die sich Rolly und Romy nennen, reisen im August 1978 nach Capri, um braun zu werden. Rolands inzwischen verstorbene lesbische Tante Paula Hahn, die ein privates Mädchen-Institut geleitet hatte, war jedes Jahr auf Capri gewesen, zuerst mit ihrer Freundin Irmchen und nach deren Tod allein.

Am 24. August 1978, ihrem letzten Tag auf Capri, liegen Roland und Rosemarie nackt am inoffziellen FKK-Strand in der Bucht von Marina Piccola gegenüber den Faraglioni-Felsen. Da werden sie von einem Amerikaner um einen Schluck Wasser gebeten. Er heißt Jim.

James („Jim“) J. Mariniello II. wurde am 2. November 1955 in der verelendeten Bergarbeiterstadt Scranton, Pennsylvania, geboren. Als die Ehe seiner Eltern Joe und Claire wegen einer Affäre seiner Mutter mit Onkel Pino zerbrach, fuhr Claire mit dem damals neunjährigen Jim und seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Joe nach Miami. Joe Mariniello fand erst Jahre später heraus, wo die drei sich aufhielten. Jim studierte schließlich an der University of Florida in Tallahassee Tourism Management.

Am 2. Februar 1978 traf er mit einem Charterflug in Neapel ein. Er wollte seinen Onkel Pino suchen, der damals aus Italien nach Amerika gekommen war, um in Hollywood eine Filmkarriere als Latin Lover zu machen, jedoch keinen Erfolg gehabt hatte und nach vier Wochen wieder heimgereist war. In Pescopagano in der Basilicata fand Jim zwar Pinos Ehefrau Annunziata Fortunato, aber sie wollte von diesem Teil der Verwandtschaft nichts wissen und wies ihn mit der Lüge ab, Pino sei verreist. (Später erfährt Jim, dass sein Onkel auf Procida eine Haftstrafe wegen Mordes verbüßt.)

Also gab Jim seinen Plan auf, Onkel Pino zu besuchen. In Pescopagano lernte er Mario Tanneri kennen, der ihn mit nach Latisana nahm, einer Stadt zwischen Venedig und Triest. Dort wohnte er zusammen mit seiner Mutter Carolina Lucchi und seiner Schwester Chiara Tanneri. Jim bekam in dem Haus ein Zimmer gegen Bezahlung und half den beiden Frauen beim Betrieb ihrer Bar. Jim schlich sich zwar nachts des Öfteren zu Chiara, aber die Hoffnung ihrer Mutter auf einen Schwiegersohn erfüllte sich nicht. Als er die Espressomaschine kaputtmachte, verlangte Carolina Lucchi, dass er den Schaden abarbeitete – bis sie ihn und ihren Sohn am 6. Juni 1978 – dem 103. Geburtstag von Thomas Mann – in flagranti ertappte und Jim hinauswarf.

Daraufhin fuhr er nach Florenz, wo ihm der schwule englische Professor Francis Huddleton ein Zimmer in einer Pension bezahlte, weil er ihn wegen seiner Ehefrau nicht mit nach Hause nehmen konnte. Eine Weile teilte Jim sich dann in Florenz ein Zimmer mit den sizilianischen Studenten Sandro und Domenico, die eines Nachts in ihrem Etagenbett mit ihm und einer Amerikanerin aus Eugene, Oregon, eine kleine homo- und heterosexuelle Orgie feierten.

Schließlich nahm Francis Huddleton seinen amerikanischen Freund mit nach Capri, ins Grand Hotel Quisisana. Als der schwule Professor dort verhaftet wurde, schlich Jim sich aus dem Hotel, deponierte seinen Koffer im Funicolare-Depot und übernachtete in einer Höhle in der Bucht von Marina Piccola. Weil er Durst hatte, bat er Roland und Rosemarie um einen Schluck Wasser.

Er bleibt bei dem Paar sitzen, und sie unterhalten sich so gut es geht in seiner Sprache. Beim Sonnenuntergang sagt Jim: „Komm, gehen wir“ (Seite 19 / Seite 38 / Seite 68).

Roland und Rosemarie nehmen in mit in ihr Zimmer in der von Signora Mocchi geführten Pension „Tosca“. Nachdem sie gemeinsam geduscht haben, lieben sie sich zu dritt. Nachts hört Roland Jim und Rosemarie stöhnen. Er stellt sich schlafend, weiß aber, dass Rosemarie sich nicht täuschen lässt.

Am anderen Morgen kauft er ein Schreibheft und fängt an, ein Tagebuch zu führen, denn er träumt davon, Schriftsteller zu werden.

Sie nehmen Jim mit nach Rom.

Am 26. August 1978 stehen sie auf dem Petersplatz und sehen den weißen Rauch aufsteigen, der das Konklave beendet. Albino Luciani, der Patriarch von Venedig, tritt als Johannes Paul I. die Nachfolge des verstorbenen Papstes Paul VI. an.

Während Roland den Urlaub abbricht, um an der Beerdigung seines Großvaters in Himmelreich teilzunehmen, bleiben Jim und Rosemarie noch eine Weile in Florenz, bevor sie nach Verona und Venedig weiterreisen.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Schließlich bringt Rosemarie den amerikanischen Freund mit nach Freiburg, und er wohnt bei ihnen.

Während Rosemarie bei ihren Versuchstieren ist, treiben Jim und Roland es. Wie um sich zu vergewissern, dass sie eigentlich gar nicht homosexuell sind, schauen sie sich danach ein Pornoheft an. Rosemarie, die früher als erwartet zurückkommt, ertappt die beiden nackt auf dem Bett und mit dem Pornoheft. „Ich fasse es nicht – was seid ihr doch für Drecksäue!“, schreit sie (Seite 226).

Es kriselt in der Ménage à trois, und als Jim sich eines Morgens verächtlich über die sechs Butter-Brezen äußert, die Roland gekauft hat, kommt es zum Krach.

Dennoch nimmt Roland den Freund Ende September mit zur Hochzeit seiner Jugendfreundin Friedhilde („Emily“) mit Franz von Sales Tschoberer. Sie übernachten bei seinen Eltern in Lebensweiler. Roland stellt Jim als Kommilitonen vor, was die Verwandten verwundert, weil er kaum ein Wort Deutsch versteht oder gar spricht.

Am nächsten Morgen wird Jim durch den Knall eines Bolzenschussgerätes geweckt, und als er aus dem Fenster schaut, sieht er, wie Hermine, die etwa vierzigjährige Bäuerin auf dem benachbarten Hof, ein Schwein schlachtet. Ihr Ehemann Karl Rudolph ist nicht zu Hause. Neugierig geht Jim hinüber und lässt sich alles erklären. Das ist der Beginn einer kurzen Affäre. Hermine ist verrufen, weil sie sich am Baggersee oben ohne sonnt und bekannt ist, dass sie ihrem Mann und ihren behinderten – und wie es heißt: im Suff gezeugten – Kindern Fertiggerichte vorsetzt.

Die Hochzeit findet in der Wallfahrtskirche in Weißenau statt; gefeiert wird anschließend in Hinterstenweiler.

Als Roland und Jim am 15. Oktober wieder in Freiburg sind, eröffnet ihnen Rosemarie, dass sie eine kleine Erbschaft dafür verwendet habe, für Jim einen Flug von Kloten nach Miami am 2. November zu buchen.

Am 16. Oktober, dem Tag, an dem Karol Józef Wojtyla zum Papst gewählt wird und den Namen Johannes Paul II. annimmt [Papstwahl], erleidet Jim vor dem Fernsehgerät einen epileptischen Anfall. Dr. Rudolf Kneller hält es für ratsam, ihn im Südwestdeutschen Epilepsiezentrum „neu einzustellen“, aber dort wäre erst im Dezember ein Termin frei.

Als Roland am 2. November vom Flughafen zurückkommt, lässt Rosemarie ihn wissen, dass sie am 28. September 1978, dem Todestag von Papst Johannes Paul I., bei dem Gynäkologen Dr. Himmelheber gewesen sei. Seither weiß sie, dass sie schwanger ist.

Rosemarie absolviert im Februar 1979 das Staatsexamen als Jahrgangsbeste.

Mitte Mai wird sie von ihrem Sohn Jonathan entbunden.

Sie bleiben noch einige Jahre in Freiburg, wo Rosemarie ihre Karriere am Humangenetischen Institut beginnt. Als sie in Berlin eine neue Aufstiegschance bekommt, zieht die Familie 1984 nach Berlin, wo Rosemarie ihren Facharzt in Chirurgie macht, während Roland an seinem ersten Buch arbeitet. Dass Jonathan seinem angeblichen Vater überhaupt nicht ähnlich sieht, fällt jedem auf.

Rosemarie und Roland waren wieder zusammen wie vorher. Als wäre alles ein Rausch gewesen. (Seite 351)

Roland und Rosemarie hatten sich eigentlich arrangiert. Noch so ein Paar, das nebeneinander herlebte. (Seite 357)

Führte[n] ein Eheleben. Nach außen hin. Auch nicht verlogener als die anderen. Das mit Jim schien eine Episode, ein Betriebsunfall, eine Dummheit, wie sie in den besten Familien vorkommt. (Seite 333)

Roland hatte sich ans Leben gewöhnt, wenn auch nie ganz, es war Kartoffelsuppe geworden aus ihm und ihnen. (Seite 335)

So langsam war Roland zum Zigarrenraucher und Genießer geworden, einer von denen, die das Leben hinter sich hatten, und sah dem Leben, das vorbei war, zum Verwechseln ähnlich. (Seite 336)

Dann lernt Rosemarie einen bald vierzig Jahre alten iranischen Flüchtling kennen, einen Oberarzt. Sie lässt sich von Roland scheiden und heiratet ihren Geliebten, der ihren Nachnamen annimmt und sich nun Mohammed Momo Nesensohn nennt.

Fast zur gleichen Zeit trennt Emily sich von Franz und kommt nach Berlin, um dort am Abendgymnasium ihr Abitur nachzumachen und an der Freien Universität Soziologie zu studieren. Vorübergehend bevorzugt sie lesbische Beziehungen.

Emilys Hauptthese war, dass Heteros nicht zusammenpassen. (Seite 362)

Roland und seine Jugendfreundin werden ein Paar und vermählen sich.

Am 30. Oktober 1989, dem Weltspartag, fliegt Roland nach Miami, um mit Jim Geburtstag zu feiern und ihm sein erstes Buch zu bringen: „Ungewaschene Erinnerungen an die Liebe“. Es handelt von ihrer Ménage à trois vor elf Jahren.

Aus Briefen weiß Roland, dass Jim das kleine Haus seiner in „einem Pflegegefangenenturm“ (Seite 383) aus dem Bett gefallenen und verstorbenen Mutter Claire erbte. Darin lebt er mit seinem drogensüchtigen Bruder Joey und seinem alkoholkranken Cousin Mark, dem Claire ein Wohnrecht eingeräumt hatte. Jim ist der Vater eines Sohnes, dem er seinen Namen gab: James J. Mariniello III. Die etwa vierzig Jahre alte Mutter heißt Caroll. Auch mit ihrer fünfundzwanzigjährigen Tochter Ann hat Jim ein Verhältnis.

Als Roland im Flughafen abgeholt wird, glaubt er, Jim habe dreißig Kilogramm zugenommen und seit zwei Nächten nicht geschlafen – aber es handelt sich um Jims Bruder Joey. Jim konnte nicht kommen, denn er verbringt die Nacht im Gefängnis.

Ann zertrümmerte nämlich aus Eifersucht mit einem Wagenheber das große Fenster von Jims Wohnzimmer, in dem er sich gerade mit Caroll aufhielt. Dann raste sie davon. Weil Jim und Caroll angetrunken waren, randalierten sie als die Polizei kam. Deshalb wurde Jim festgenommen. Es ist jedoch zu erwarten, dass er nur bis zum nächsten Morgen im Gefängnis bleiben muss.

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„Komm, gehen wir“ handelt von der Vergeblichkeit des Wunsches, zu lieben und geliebt zu werden, von verpassten Chancen und der Wehmut angesichts unerfüllten Träume.

Was war die Liebe? War sie ein Tuwort? (Seite 328)

Vielleicht war es sogar leichter, einen Liebesroman zu schreiben, als zu lieben. (Seite 249)

Wahrscheinlich war es sogar leichter, einen Liebesroman zu schreiben, als die Liebe zu leben. (Seite 302)

Woran erkenne ich ein Kunstwerk?, hatte Professor Keilbach im Ästhetik-Seminar in den Raum hinein gefragt. und da so schnell keine Antwort kam und sich schon eine gewisse Verlegenheit ausbreitete, gab er die Antwort selbst: dass es unvergesslich ist […] Und alle lachten. Aber Roland dämmerte genau in diesem Augenblick, dass diese Definition auch auf die Liebe passte wie keine sonst. (Seite 391)

Was für ein trauriges Nachspiel, das spätere Leben, das einer morgenschönen Sehnsucht, wunderbaren Erektionen und ersten himmlischen, unsterblichen Orgasmen folgte. (Seite 316)

Der Mensch will eigentlich nichts als Musik und Liebe. Später kommen Zigarren, gutes Essen und manchmal Heimweh nach allem hinzu. Bei einem Schriftsteller vielleicht noch die lebenslängliche Erinnerung und die Suche nach dem richtigen Wort. (Seite 375)

Der Roman „Komm, gehen wir“ beginnt am 24. August 1978 auf Capri und endet am 30. Oktober 1989. Arnold Stadler hat den Text in drei Teile gegliedert: „Weißer Rauch“ (Seite 7ff), „Rauschzeit“ (Seite 177ff), „Unvergessliches So-gut-wie-nichts“ (Seite 331ff). Gegen alle Regeln der Dramaturgie beschäftigt er sich nach einer Eröffnungsszene am Strand in der Bucht von Marina Piccola in drei ausgedehnten Rückblenden mit der Herkunft der Hauptfiguren Jim, Roland und Rosemarie, wobei er bis zur Generation der Großeltern zurückgeht. Dann folgt eine weitere Rückblende, in der Arnold Stadler ausführlich schildert, was Jim von seiner Ankunft in Italien bis zur Begegnung mit Roland und Rosemarie erlebte. Erst auf Seite 146 knüpft Arnold Stadler wieder an die erste Szene an und setzt die Geschichte fort. Über die Ehe von Roland und Rosemarie lässt er sich dagegen nur kurz aus, und über die Ehe von Roland und Friedhilde („Emily“) erfahren wir noch weniger. Dementsprechend verwendet Arnold Stadler gerade einmal die Seiten 333 bis 356 für die elf Jahre von 1978 bis 1989. Andererseits dehnt sich die letzte Stunde von Rolands Flug nach Miami über dreißig Seiten, weil er Erinnerungen nachhängt. Das wirkt unproportioniert, und der Einschub der drei getrennten – für die eigentliche Handlung bedeutungslosen – Familiengeschichten würgt den Erzählfluss gleich zu Beginn ab.

Die Charaktere wirken farb- und konturlos. Mehrmals führt Arnold Stadler Figuren ein und lässt sie dann wieder liegen. Daraus macht er sogar einen Running Gag: „Und die Person verschwand aus dieser Geschichte.“ Arnold Stadler erzählt in „Komm, gehen wir“ nicht linear, sondern assoziativ, das heißt, er springt vor und zurück, schweift ab, begibt sich in Sackgassen, wiederholt sich. Diese Pseudo-Anarchie erschwert das Lesen.

Die unspektakuläre Geschichte einer Ménage à trois – eine Hommage an „Jules und Jim“ – wird von Arnold Stadler in langen Schachtelsätzen erzählt. Dialoge in wörtlicher Rede gibt es so gut wie keine.

Roland – der Name des Protagonisten – ist ein Anagramm des Schriftsteller-Namens Arnold. Die Figur und der Autor sind auch in etwa gleich alt. Arnold Stadler wurde 1954 geboren, Roland Nesensohn ein Jahr später. Beide wuchsen in ländlicher Umgebung auf.

Den Roman „Komm, gehen wir“ von Arnold Stadler gibt es auch als Hörbuch, gelesen von Hanns Zischler (Regie: Torsten Feuerstein, Argon-Verlag, Berlin 2007, 6 CDs, ISBN: 978-3-86610-253-8).

 

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2009
Textauszüge: © S. Fischer Verlag

Arnold Stadler (Kurzbiografie)

Arnold Stadler: Ein hinreissender Schrotthändler
Arnold Stadler: Sehnsucht

Vladimir Nabokov - Pnin
Der Roman "Pnin" macht demjenigen Freude, der Spaß an Wortspielen,
-verrätselungen, Andeutungen und Etymologie hat. Der Autor stellt an seine Leser ausdrücklich die Forderung, aufmerksam und gründlich zu lesen (das gleiche Buch womöglich mehrmals) und sich nicht nur mit dem beschriebenen Geschehen zufrieden zu geben.
Pnin