Vengeance

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Vengeance. Killer unter sich – Originaltitel: Fuk sau – Regie: Johnnie To – Drehbuch: Ka-Fai Wai – Kamera: Siu-keung Cheng – Schnitt: David M. Richardson – Musik: Tayu Lo – Darsteller: Johnny Hallyday, Sylvie Testud, Ka Tung Lam, Anthony Wong, Suet Lam, Simon Yam, Siu Fai Cheung, Felix Wong, Yuk Ng Sau, Maggie Shiu, Vincent Sze u.a. – 2009; 105 Minuten

Inhaltsangabe

Drei chinesische Profikiller ermorden in Macao den Wirtschaftsprüfer Thompson und seine beiden kleinen Kinder. Die Witwe überlebt das Massaker schwer verletzt. Ihr aus Paris angereister, unter Gedächtnis-ausfällen leidender Vater Francis Costello verspricht ihr, die Bluttat zu rächen. Dafür heuert er drei chinesische Auftragsmörder an. Bald stellt sich heraus, dass beide Killergruppen für den Triadenboss George Fung arbeiten, ohne sich gegenseitig zu kennen. Fung erteilte auch den Mordauftrag ...
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Kritik

Bei "Vengeance. Killer unter sich" handelt es sich um ein stilvolles Gangsterdrama von Johnnie To. Die phasenweise tragikomische Handlung ist zwar einfach, weist jedoch immer wieder unerwartete Wendungen auf.

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Die Französin Irene Thompson (Sylvie Testud) lebt mit ihrem chinesischen Ehemann (Vincent Sze) und den beiden kleinen Kindern in Macao.

Eines Abends dringen drei Auftragsmörder in ihr Wohnhaus ein und erschießen Thompson vor den Augen seiner Angehörigen. Irene flieht mit den Kindern ins Obergeschoss, versteckt sie in einem Kleiderschrank, holt eine Pistole aus einer Schublade und schießt durch die geschlossene Zimmertüre auf die Angreifer, bis sie selbst von mehreren Kugeln getroffen zu Boden geht und regungslos liegen bleibt. Die Killer Wolf, Python und Crow (Siu-Fai Cheung, Felix Wong, Ting Yip Ng) suchen nach den Kindern, und weil diese einen von ihnen ohne Maske gesehen haben, werden sie erschossen.

Irene Thompson überlebt das Massaker schwer verletzt. Ihr in Paris lebender Vater Francis Costello (Johnny Hallyday), der früher selbst ein Killer war und inzwischen ein Restaurant in der Avenue des Champs-Élysées betreibt, besucht sie im Krankenhaus. Er verspricht ihr, die Bluttat zu rächen.

Im Hotel kommt er zufällig an einem Zimmer vorbei, in dem die für den Triadenboss George Fung (Simon Yam) arbeitenden Profikiller Kwai, Chu und Fat Lok (Anthony Wong Chau-Sang, Ka Tung Lam, Suet Lam) gerade die untreue Ehefrau ihres Chefs (Gwendolyn Chen) und deren Liebhaber (Wai Lam) töten. Sie benutzen zwar Schalldämpfer, aber Costello hört die Schüsse und sieht die drei Mörder kurz darauf mit ihren Waffen aus dem Zimmer kommen.

Die Polizeiinspektorin Wong (Maggie Siu) leitet die Ermittlungen in beiden Mordfällen. Bei einer Gegenüberstellung erkennt Costello einen der Killer aus dem Hotel wieder, behauptet jedoch, keinen der in einer Reihe stehenden Männer jemals gesehen zu haben. Das gibt ihm die Möglichkeit, mit Kwai, Chu und Fat Lok in Kontakt zu kommen. Er benötigt ihre Hilfe. Als Belohnung bietet er ihnen sein Haus und sein Restaurant in Paris an.

Ohne ihren Chef George Fung darüber zu informieren, übernehmen Kwai, Chu und Fat Lok die Aufgabe. Als Erstes verschaffen sie Costello eine Pistole. Die bekommen sie von einem Chinesen namens Tony (Shui-Fan Fung). Obwohl Costello seit zwanzig Jahren keine Waffe mehr in der Hand hatte, beweist er beim Schießtraining, wie gut er noch immer damit umgehen kann.

Auf der Suche nach den Mördern der Familie Thompson sehen sich Costello und seine drei Helfer in Hongkong um. Inzwischen wissen sie, dass Irene einen der Verbrecher durch einen Schuss am linken Ohr verletzte. Unter den Hafenarbeitern finden sie einen Mann, dessen linkes Ohr verbunden ist. Sie folgen ihm am Abend zu einem Picknick-Platz. Dort ist er mit seinen beiden Kumpanen zum Grillen verabredet. Gerade als sich Costello, Kwai, Chu und Fat Lok für den Showdown aufstellen, treffen die Frauen (Elena Kong, Karen Chan, Jo Kuk) und Kinder von Wolf, Python und Crow ein. Aus Rücksicht auf die Kinder brechen Costello und seine Männer den Angriff ab, setzen sich an einen der Tische und warten, bis sie mit Wolf, Python und Crow wieder allein sind.

Beim Schusswechsel wird Costello in die Schulter getroffen. Seine Komplizen schneiden ihm die Kugel heraus.

George Fung ruft an und beauftragt Kwai, Chu und Fat Lok, drei anderen Mitgliedern seiner Bande beizustehen, die von drei Chinesen und einem Weißen angegriffen wurden. Auf diese Weise erfahren sie, dass Wolf, Python und Crow ebenfalls für den Triadenboss arbeiten. Der Auftrag für die Ermordung Thompsons stammte also vermutlich von Fung.

Kwai, Chu und Fat Lok fahren zu der angegebenen Adresse und erschießen Wolf, Python und Crow. Dann erklären sie Fung am Telefon, dass sie inzwischen für Francis Costello arbeiten und den Mordanschlag auf die Familie Thompson rächen wollen. Fung gibt zu, den Mordauftrag erteilt zu haben, weil der Wirtschaftsprüfer Thompson seine illegalen Geschäfte gefährdete.

Costello, in dessen Gehirn seit zwanzig Jahren eine Kugel steckt, leidet immer stärker unter Gedächtnisausfällen. Er vergisst seine Rachepläne, und nur mit Hilfe von beschrifteten Polaroids erinnert er sich an seine drei Komplizen. Während er bei einer hochschwangeren Köchin (Michelle Ye) und deren Kindern in ihrem Strandrestaurant bleibt, fahren Kwai, Chu und Fat Lok nach Macao.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Bei einer Schießerei zwischen ihnen und Fungs Bande auf einer Müllkippe kommen sie und zwei ihrer Gegner ums Leben.

Als Costello am Lauf seiner Pistole den Namen „Georg Fung“ liest, erinnert er sich an seine Aufgabe. Aber er weiß nicht, wie der Triadenboss aussieht. Die attraktive Schwangere hilft ihm, indem sie in einem Straßencafé Fungs Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Um ihr nicht zu missfallen, lässt er ihre Kinder gewähren, die ihm Lose verkaufen und entsprechende Aufkleber an die Kleidung heften, um ihn für Costello zu markieren.

Es kommt zu einem Schusswechsel, bei dem Costello die Bodyguards ausschalten kann. Fung flüchtet unverletzt. Bei der Verfolgung wird Costello von einem Auto angefahren, aber er rennt weiter – und erschießt versehentlich einen Passanten, an dessen Kleidung Fung inzwischen die Aufkleber anbrachte. Schließlich kommt ihm Fung scheinbar unbewaffnet entgegen. Als der Unterweltkönig nach der Pistole greift, die er hinten im Hosenbund stecken hat, erschießt ihn Costello.

Im letzten Bild sehen wir Costello, wie er friedlich mit der schwangeren Mutter und ihren Kindern im Strandrestaurant sitzt und isst – offenbar ohne sich an die blutigen Ereignisse zu erinnern.

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Bei „Vengeance. Killer unter sich“ handelt es sich um ein stilvolles Gangsterdrama über Ehre, Loyalität und Vergeltung. Dabei kämpfen ein an Gedächtnisverlust leidender Franzose und drei von ihm angeheuerte chinesische Profikiller gegen drei andere Auftragsmörder und einen Triadenboss.

Die Geschichte, die Ka-Fai Wai (Drehbuch) und Johnnie To (Regie) erzählen, ist einfach, aber es gelingt ihnen immer wieder, die Zuschauer mit unerwarteten Wendungen zu überraschen. Sie kommen in „Vengeance. Killer unter sich“ ohne spektakuläre Explosionen aus und versuchen nicht, durch hektische Schnitte Tempo vorzutäuschen. Stattdessen lassen sie sich Zeit, die phasenweise tragikomische Handlung zu entwickeln. Der französische Rock-Sänger, Songwriter und Schauspieler Johnny Hallyday (Jean-Philippe Smet, * 1943) spielt die facettenreiche Hauptfigur. Überzeugend sind auch die Kameraführung und die Musikuntermalung. Kenner von Filmklassikern werden in „Vengeance. Killer unter sich“ eine ganze Reihe von Anspielungen auf andere Thriller erkennen, zum Beispiel auf „Der eiskalte Engel“ und „Memento“.

In Deutschland wurde „Vengeance. Killer unter sich“ am 18. September 2009 auf dem Oldenburg International Film Festival erstmals vorgeführt.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2011

Monika Helfer - Bevor ich schlafen kann
Monika Helfer denkt sich in eine außergewöhnliche "zwischen Depression und Dynamit aufgespannte Frau" hinein und versteht es, die komplexe, widersprüchliche Romanfigur in "Bevor ich schlafen kann" lebendig werden zu lassen.
Bevor ich schlafen kann