Mario Vargas Llosa : Die geheimen Aufzeichnungen des Don Rigoberto

Die geheimen Aufzeichnungen des Don Rigoberto
Manuskript: 1996 Originalausgabe: Los cuadernos de don Rigoberto Alfaguara, Madrid 1997 Die geheimen Aufzeichnungen des Don Rigoberto Übersetzung: Elke Wehr Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M 1997 ISBN: 3-518-40921-2, 473 Seiten Suhrkamp Taschenbuch, 1999 ISBN: 3-518-39609-9, 473 Seiten
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Einige Monate nachdem sich sein Vater, Don Rigoberto, von seiner zweiten Ehefrau Lukrezia trennte, überrascht Fonchito seine Stiefmutter und bittet sie um Verzeihung. Trotz ihrer bösen Erfahrung lässt Doña Lukrezia sich wieder mit dem Jungen ein, der sie von da an regelmäßig besucht und ihr von seinem Idol Egon Schiele erzählt. Als sie anonyme Liebesbriefe erhält, verdächtigt sie Fonchito, sie geschrieben zu haben, aber er leugnet. Sie seien vermutlich von Don Rigoberto, meint er ...
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Kritik

Nach strengen Regeln eines intellektuellen Spiels wechselt Mario Vargas Llosa in seinem erotischen Roman "Die geheimen Aufzeichnungen des Don Rigoberto" zwischen Erotik und Ratio, Kitsch und Parodie, Realität und Fantasie.
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Einige Monate nachdem sich sein Vater, Don Rigoberto, von seiner zweiten Ehefrau Doña Lukrezia trennte, überrascht Alfonso („Fonchito“) seine Stiefmutter und bittet sie für sein früheres Verhalten [Vorgeschichte] um Verzeihung. Sein Vater dürfe nichts davon wissen, sagt er, aber er verrät Lukrezia auch, dass Don Rigoberto fortwährend an sie denkt. Zögernd, gegen den Rat ihrer dunkelhäutigen Hausangestellten und Vertrauten Justiniana lässt Doña Lukrezia sich auf ein Gespräch mit dem Bengel ein – verzeiht ihm also zumindest faktisch.

Fonchito besucht seit einiger Zeit dreimal in der Woche nach der regulären Schule die Kunstakademie, und er ist ganz besessen von Egon Schiele (1890 – 1918), mit dem er sich seelenverwandt fühlt. Er erzählt seiner Stiefmutter von den Modellen, die für den expressionistischen Wiener Maler nackt Modell gestanden haben sollen: Schulmädchen, Prostituierte, seine Schwestern Gertrude und Melanie, seine Geliebte Wally, seine Ehefrau Edith und deren Schwestern Adele.

Als Lukrezia bei einem weiteren Besuch ihres Stiefsohnes dunkelgrüne Strümpfe trägt, zeigt er ihr das Gemälde „Liegender Akt mit grünen Strümpfen“ von Egon Schiele und überredet sie, sich genau so hinzulegen, wie das nackte Modell auf dem Bild. Sie brauche dabei nur die Schuhe auszuziehen, versichert er treuherzig. Danach stellt Fonchito mit Justiniana das Gemälde „Mutter und Kind“ nach, und zum Schluss drapiert er die beiden Frauen wie auf dem Schiele-Gemälde „Zwei Mädchen, in verschränkter Stellung liegend“. Lukrezia, deren Kopf auf Justinianas rechtem Oberschenkel liegt, denkt:

Wie war es mit ihnen so weit gekommen? Was war geschehen, dass dieses Kind, ohne sich dessen bewusst zu sein – oder sich dessen sehr wohl bewusst –, sie zu diesem Spiel gebracht hatte? Jetzt war es ihr egal. Sie fühlte sich wohl innerhalb des Bildes. Mit sich selbst, mit ihrem Körper, mit Justiniana, mit dem Augenblick, in dem sie lebte. Sie hörte, dass Fonchito sich verabschiedete:
„Wie schade, dass ich gehen muss. Wo es so schön war. Aber ihr könnt ja weiterspielen […]“
Sie hörte, wie er die Haustür öffnete, hörte, wie er sie schloss. Er war gegangen. Er hatte sie allein gelassen, ausgestreckt, ineinander verschlungen, sich selbst überlassen, verloren in einer Fantasie seines Lieblingsmalers. (Seite 100)

Ein paar Wochen später kommt Fonchito weinend zu seiner Stiefmutter: In einem Buch las er, dass sich Egon Schieles Mutter Marie ihrem Ehemann Adolf auf der Hochzeitsreise nach Triest verweigert habe und dieser in seiner Not zu einer Prostituierten gegangen sei. Dabei soll er sich mit Syphilis infiziert haben. Nun befürchtet Fonchito, seinem Vater könne es nach der Trennung von Lukrezia ähnlich ergehen.

Eines Tages gesteht Fonchito seiner Stiefmutter, er habe seinen Vater belogen, um ihn eifersüchtig zu machen und ihn wieder mit ihr zusammenzubringen. Er erzählte ihm, er habe Doña Lukrezia am Arm eines eleganten Herrn aus der Kirche Virgen del Pilar kommen sehen.

Als Doña Lukrezia anonyme Liebesbriefe erhält, verdächtigt sie Fonchito, sie geschrieben zu haben und stellt ihn entrüstet zur Rede, aber der Junge schwört, nicht der Verfasser zu sein. Sie seien vermutlich von Don Rigoberto, meint er. Nach dem siebten anonymen Brief in zehn Tagen antwortet Lukrezia und liest Fonchito vor, was sie geschrieben hat. Auf seinen Rat hin lässt sie die Unterschrift weg. Don Rigoberto werde auch so wissen, von wem der Brief stammt, denkt sie.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Schließlich ruft Don Rigoberto an und verabredet sich mit Doña Lukrezia zum Tee in der Tiendecita Blanca. Sie versöhnen sich.

Zwei Tage später fährt das Ehepaar zusammen mit Fonchito und Justiniana zu einem Picknick, aber beim Durchwaten eines Flusses fällt Don Rigoberto samt dem Korb ins Wasser. Trotz der Blamage bleibt er gut gelaunt.

Er wundert sich, wieviel sein Sohn über Egon Schiele weiß. Begeistert meint Lukrezia, Fonchito wisse wirklich alles über den österreichischen Maler. Eifersüchtig überlegt Don Rigoberto, ob Lukrezia sich bereits früher als vor zwei Tagen wieder mit seinem Sohn traf. Kurz darauf plaudert Fonchito unbekümmert über seine heimlichen Besuche bei Lukrezia, und es stellt sich heraus, dass er seit sechs Monaten regelmäßig bei seiner Stiefmutter war.

Sobald Lukrezia mit Don Rigoberto allein ist, versichert sie ungefragt, nicht wieder mit Fonchito geschlafen zu haben.

„Ich habe nicht mit ihm geschlafen.“
„Ich will nichts wissen, mein Liebling. Müssen wir jetzt darüber reden?“
„Ja, jetzt. Ich habe nicht mit ihm geschlafen, aber, warte. Es war nicht mein Verdienst, es war seine Schuld. Wenn er mich darum gebeten hätte, wenn er die geringste Andeutung gemacht hätte, hätte ich mit ihm geschlafen. Von Herzen gern, Rigoberto. Viele Nachmittage war ich ganz krank davon, dass ich es nicht getan hatte. Du wirst mich doch nicht hassen? Ich muss dir die Wahrheit sagen.“
„Ich werde dich nie hassen. Ich liebe dich. Mein Herz, meine kleine Frau.“
Aber sie fiel ihm abermals ins Wort, mit einem weiteren Geständnis:
„Und die Wahrheit ist, wenn er dieses Haus nicht verlässt, wenn er weiter mit uns zusammenlebt, dann wird es wieder passieren […] Es ist besser, dass du es weißt. Ich kann mich nicht wehren gegen dieses Kind […] Er hat eine Gabe, er hat etwas, ich weiß nicht, was. Wenn er es sich wieder in den Kopf setzt, werde ich es tun. Ich werde es nicht verhindern können. Auch wenn er unsere Ehe zerstört, dieses Mal für immer.“ (Seite 457f)

Don Rigoberto fällt keine Lösung ein. In ein paar Jahren kann er Fonchito zum Studium nach Europa schicken, nach Wien zum Beispiel, aber jetzt ist der Junge noch zu jung dafür.

Nachdem Don Rigoberto seiner Frau verraten hat, dass sie während der ganzen Zeit der Trennung der Mittelpunkt seiner allabendlichen erotischen Fantasien gewesen sei, kommt er auf die zehn anonymen Briefe zu sprechen, die er glaubt, von ihr erhalten zu haben. Es sei raffiniert von ihr gewesen, meint er, so zu tun, als antworte sie auf anonyme Briefe von ihm. Ohne ihre Briefe hätte er nicht gewagt, sie anzurufen. Doña Lukrezia pflichtet ihm bei: Wenn sie nicht ihrerseits zehn anonyme Briefe bekommen hätte, wäre sie nicht zu der Verabredung in der Tiendecita Blanca erschienen. Aber sie wissen nun beide, dass Fonchito alle zwanzig Briefe geschrieben haben muss. Den einzigen Brief, den Lukrezia an Don Rigoberto schicken wollte, unterschlug er offenbar.

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Für seinen erotischen Roman „Die geheimen Aufzeichnungen des Don Rigoberto“ – der Fortsetzung von „Lob der Stiefmutter“ – wählte Mario Vargas Llosa eine besonders strenge Struktur: Er gliederte das Buch in neun Kapitel und einen Epilog. Jedes Kapitel beginnt mit einem Besuch Fonchitos bei seiner Stiefmutter Lukrezia. Es folgt jeweils eine Glosse und eine erotische Fantasie von Don Rigoberto.

In seinen Glossen beschäftigt sich Don Rigoberto mit Sport und Umweltschutz, Bürokratie, Patrioten, Feministen und Rotariern. Kollektives Denken und Verhalten ist ihm ein Gräuel; er plädiert für den Individualismus, nicht zuletzt in der Erotik. Käufern von Männermagazinen, Kunden von Sex-Shops und Konsumenten von Pornofilmen hält er die „Entsakralisierung und Banalisierung“ der Erotik vor:

Sie vergehen sich in aller Offenheit, jeden Monat, weil Sie auf die Ausübung Ihrer eigenen, vom Feuer des Begehrens geschürten Fantasie verzichten und dem kollektivistischen Defekt anheimfallen, der darin besteht, zuzulassen, dass Ihre subtilsten Triebe, die des fleischlichen Verlangens, von geklonten Fertigerzeugnissen genormt werden, die vorgeben, dringende sexuelle Bedürfnisse zu befriedigen, während sie sie in Wirklichkeit unterjochen, verwässern, serienmäßig abfertigen und in karikatureske Formen pressen, die den Sexus trivialisieren, ihm seine Originalität, sein Mysterium und seine Schönheit rauben und ihn zur Maskerade, wenn nicht zum würdelosen Affront gegen den guten Geschmack machen […]
Mein Hass auf Playboy, Penthouse und Verwandtes ist nicht beliebig. Diese Art von Zeitschrift ist ein Symbol für die Verluderung des Sexus, für das Verschwinden der schönen Tabus, die einst mit ihm verbunden waren und dank deren der menschliche Geist rebellieren konnte, indem er individuelle Freiheit praktizierte und die spezifische Persönlichkeit jedes einzelnen festigte, sodass in der verborgenen, diskreten Gestaltung von Ritualen, Verhaltensweisen, Bildern, Kulten, Fantasien, Zeremonien, die den Liebesakt ethisch erhöhten, ihm eine ästhetische Kategorie verliehen und ihm dadurch fortschreitend das Animalische nahmen, bis sie ihn schließlich in einen schöpferischen Akt verwandelten, allmählich das souveräne Individuum entstehen konnte. (Seite 349ff)

Die Legalisierung und öffentliche Anerkennung der Erotik kollektiviert sie, macht sie zunichte, degeneriert sie, indem sie sie zur Pornografie macht […] Die Pornografie ist passiv und kollektivistisch, die Erotik schöpferisch und individuell, selbst wenn sie zu zweit oder zu dritt praktiziert wird (ich sage noch einmal, dass ich gegen eine Erhöhung der Teilnehmerzahl bin, damit diese Betätigungen nicht aufhören, individualistische Festakte, Exerzitien der Souveränität zu sein […]). (Seite 357)

In seinen schlaflosen Nächten schreibt der hochgebildete Don Rigoberto nicht nur Glossen, sondern ergeht sich auch in erotischen Fantasien mit Lukrezia in der Hauptrolle. Beispielsweise stellt er sich Lukrezia nackt in einem Zimmer mit zwölf Katzen vor. Ein namenloser Liebhaber salbt sie mit griechischem Honig, und dann lecken die Katzen ihren Körper ab, auch an den intimsten Stellen. Ein anderes Mal imaginiert Don Rigoberto einen schüchternen Herrn Ende vierzig namens Modesto oder Pluto, der vor zehn Jahren von Doña Lukrezia abgewiesen wurde und sie nun einlädt, ihn auf einer einwöchigen Traumreise zu begleiten, auf der er 100 000 Dollar auszugeben beabsichtigt. Während er seine Ehefrau Dorothy zu Hause, lässt, fliegt er mit Lukrezia in einer „Concorde“ von New York nach Paris. Dort essen sie im „Maxim’s“, besuchen den Louvre, die Oper und das „Crazy Horse“. Zum Dank dafür, dass Modesto alias Pluto getrennte Zimmer gebucht und sich keine Vertraulichkeiten herausgenommen hat, darf er nach der Rückkehr ins „Ritz“ Lukrezias nackten Körper betrachten. Im Orient-Express, mit dem sie nach Venedig fahren, entkleidet Lukrezia sich im Schlafwagenabteil, setzt sich dann im Seidennachthemd aufs obere Bett, und während sie ihr Haar bürstet, darf Modesto alias Pluto ihr die Füße küssen und die Beine bis zum Knie. In Venedig erlaubt ihm Lukrezia, sich zu ihr in den Whirlpool zu setzen. Und in der letzten Nacht vor dem Rückflug nach New York belohnt sie seine Schüchternheit und seinen Gehorsam, indem sie mit ihm ins Bett geht. Als sie seinen Penis in den Mund nimmt, bäumt Modesto alias Pluto sich auf und singt lauthals „Torna a Surriento“, „O sole mio“ und andere Lieder – bis sich die Nachbarn bei der Rezeption des Hotels „Cipriani“ beschweren.

Mario Vargas Llosa treibt in „Die geheinem Aufzeichnungen des Don Rigoberto“ ein intellektuelles Spiel, in dem er nicht nur ständig zwischen Erotik und Ratio, Kitsch und Parodie wechselt, sondern auch zwischen Realität und Fantasie. Während die ersten acht Kapitel mit realistischen Szenen beginnen, die im Epilog zu Ende geführt werden, handelt es sich bei der Episode, mit der das neunte Kapitel anfängt, um eine Traumsequenz:

Doña Lukrezia wird von einem Unbekannten aufgefordert, sich zu einer bestimmten Stunde im Hotel „Sheraton“ in Lima einzufinden. Sie verkleidet sich als Nutte und setzt sich an die Bar. Statt eines Mannes setzt sich zunächst eine andere Prostituierte zu ihr, in der sie Adelita erkennt, die Tochter der Betschwester Esthercita, Fonchitos Patin. Ein Mann, der vorgibt, beim Pferdewetten gewonnen zu haben, lädt die beiden ein, mit ihm in seine Suite zu kommen.

„Kommt ihr mit in meine Suite? Es gibt was Gutes zu trinken und something for the nose. Außerdem Dollarregen für Mädchen, die sich gut betragen.“ (Seite 390)

Wegen ihrer Verabredung lehnt Doña Lukrezia das Angebot ab, und mit nur einer Frau mag der Fremde nicht hinaufgehen. Adelita bedauert es sehr, denn damit entgeht ihr ein lukratives Geschäft. Sie klärt Lukrezia darüber auf, dass es sich bei dem Freier um einen gut zahlenden Drogenboss gehandelt habe.

Als ein schlanker junger Mann an die Bar kommt, der aussieht wie Egon Schiele oder ein zehn Jahre älterer Fonchito, entfernt Adelita sich diskret. Doña Lukrezia fährt mit ihm ins 24. Stockwerk zu seiner Suite. Nachdem sie sich im Bad entkleidet hat, begibt sie sich ins Schlafzimmer, wo zu ihrer Überraschung Adelita mit dem Drogenboss nackt im Bett liegt. Wie versprochen, gibt es Kokain und Champagner. Der Freier fordert Adelita auf, sich mit ihrer Vulva vor seinen Mund zu setzen, und Lukrezia soll ihn reiten. Während sie spürt, wie er in sie eindringt, blickt sie nach oben und sieht dort den jungen Mann auf einer Leiter: Er zeichnet die Szene aus der Vogelperspektive mit Kohlestift auf Karton, und sein erigierter Penis hat die Knöpfe seiner Hose gesprengt. (Doña Lukrezia hat von Fonchito erfahren, dass Egon Schiele des Öfteren aus diesem Blickwinkel malte.)

Die Figur des verführerischen Unschuldsengels Alfonsito oder Fonchito, die in „Lob der Stiefmutter“ originell und überraschend war, hat in „Die geheimen Aufzeichnungen des Don Rigoberto“ ihren besonderen Reiz verloren. Der zweite Roman über Don Rigoberto, Doña Lukrezia, Fonchito und die dunkelhäutige Hausangestellte Justiniana ist auch nicht mehr so witzig und unterhaltsam wie der erste. Mario Vargas Llosa hat bessere Romane geschrieben, aber es handelt sich auch bei „Die geheimen Aufzeichnungen des Don Rigoberto“ um ein empfehlenswertes Buch.

Die in „Lob der Stiefmutter“ eingeführten Figuren Don Rigoberto, Lukrezia (Lucrecia) und Alfonso (Fonchito) tauchen auch in dem Roman „Ein diskreter Held“ (2013) wieder auf.

 

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2008
Textauszüge: © Suhrkamp Verlag

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