Fluch der Karibik

Fluch der Karibik

Fluch der Karibik

Fluch der Karibik – Originaltitel: Pirates of the Carribean: The Curse of the Black Pearl – Regie: Gore Verbinski – Drehbuch: Ted Elliott, Terry Rossio – Kamera: Dariusz Wolski – Schnitt: Craig Wood, Stephen Rivkin, Arthur Schmidt – Musik: Klaus Badelt – Darsteller: Johnny Depp, Orlando Bloom, Geoffrey Rush, Keira Knightley, Jonathan Pryce, Jack Davenport, Lee Arenberg u.a. – 2003; 140 Minuten

Inhaltsangabe

Der Piratenkapitän Jack Sparrow wird von Meuterern auf einer einsamen Insel ausgesetzt, doch von Rumschmuggler gerettet. Nun will er sein Schiff zurück und verfolgt deshalb mit dem Schmied Will Turner, dessen große Liebe Elizabeth Swann entführt wurde, die Piraten, die durch den Raub eines Aztekenschatzes einen grässlichen Fluch auf sich geladen haben ...
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Kritik

Die Handlung von "Fluch der Karibik" ist zwar nicht durchgängig plausibel, aber der unterhaltsame Piratenfilm von Gore Verbinski nimmt sich sowieso nicht ernst, und Johnny Depp betont diese Selbstironie in seiner Darstellung.
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Jack Sparrow (Johnny Depp), der Kapitän des Piratenschiffs „Black Pearl“, wird von der meuternden Besatzung auf einer einsamen Insel ausgesetzt, und der Erste Offizier Barbossa (Geoffrey Rush) übernimmt das Kommando.

Nachdem die von Barbossa angeführten Piraten – darunter Ragetti (Mackenzie Crook) und Pintel (Lee Arenberg) – in einer Höhle der Isla de Muerta einen Schatz raubten, den der spanische Eroberer Hernando Cortes (1485 – 1547) den Azteken abgenommen hatte, stellten sie entsetzt fest, dass sie dadurch einen Fluch auf sich luden: Sie wurden alle zu Untoten und sehen im Mondlicht wie Skelette aus. Von dem Fluch können sie sich nur befreien, wenn sie die gesamte Beute zurückbringen und jeder von ihnen einen Blutpreis bezahlt. Die Rückgabe gelingt schließlich mit Ausnahme eines einzigen Goldstücks. Das hatte der Pirat William Turner seinem gleichnamigen Sohn gegeben, bevor er von seinen Komplizen bei einer Auseinandersetzung ins Meer geworfen wurde und ertrank. Barbossa sucht nach der fehlenden Goldmedaille und einem Kind Turners, damit auch das letzte Blutopfer gebracht werden kann.

Der junge Will Turner (als Kind: Dylan Smith) wird als Schiffbrüchiger von der Besatzung eines britischen Handelsschiffes gerettet. Als er an Bord gebracht wird, bemerkt Elizabeth (als Kind: Lucinda Dryzek), die Tochter des englischen Gouverneurs der Insel Port Royal, ein Medaillon an Wills Hals. Weil darauf ein Totenkopf abgebildet ist, nimmt das Mädchen es heimlich an sich, weil sonst zu befürchten wäre, dass ihr Vater Weatherby Swann (Jonathan Pryce) den Geretteten für einen Piraten hält und hinrichten lässt. Dass es sich um das letzte Goldstück aus dem verfluchten Aztekenschatz handelt, kann Elizabeth nicht ahnen.

Acht Jahre nach seiner Rettung arbeitet Will Turner (ab jetzt: Orlando Bloom) als Waffenschmied in der karibischen Hafenstadt Port Royal, in der auch Elizabeth (ab jetzt: Keira Knightley) mit ihrem Vater lebt.

Kapitän Jack Sparrow, den Rumschmuggler von der Insel befreiten, gelangt eines Tages nach Port Royal und will dort ein Schiff kapern. Bevor er dazu kommt, wird Elizabeth aufgrund eines zu eng geschnürten Korsetts ohnmächtig und stürzt von der Mauer der Festung ins Meer – just in dem Augenblick, in dem ihr Commodore Norrington (Jack Davenport) eine Liebeserklärung macht. Sparrow rettet Elizabeth beherzt, wird jedoch als Pirat erkannt und deshalb festgenommen. Am nächsten Morgen will Norrington ihn hinrichten lassen..

An Elizabeths Hals fällt Jack Sparrow das Goldmedaillon auf, von dessen Bedeutung er inzwischen ebenso erfahren hat wie von der Suche Barbossas nach einem Blutsverwandten William Turners.

Im Morgengrauen trifft Barbossa mit der „Black Pearl“ in Port Royal ein und brandschatzt die Stadt. Elizabeth, bei der die Piraten das letzte fehlende Goldstück entdecken, verschweigt, dass sie Weatherby Swanns Tochter ist. Stattdessen gibt sie sich als eine Bedienstete des Gouverneurs aus und behauptet, sie heiße Turner. Barbossa hält sie deshalb für eine Tochter des toten Piraten. Er entführt sie auf der „Black Pearl“ und nimmt Kurs zur Isla de Muerta, um mit dem Goldstück und Elizabeths Blut den Fluch zu beenden.

Will Turner liebt Elizabeth und will alles tun, um sie zu befreien. Weil er weiß, dass er dabei auf die Hilfe eines Piraten angewiesen ist, befreit er Jack Sparrow aus dem Gefängnis und kapert mit ihm zusammen Norringtons Schiff, die „Interceptor“. In der Piratenstadt Toruga heuert Sparrow eine Besatzung an, zu der unter anderem der Säufer Joshamee Gibbs (Kevin R. McNally) gehört.

Jack Sparrow verschweigt Will Turner, dass es ihm weniger um Elizabeth geht als um die Rückgewinnung der „Black Pearl“. Dem ahnungslosen Sohn des Piraten William Turner kommt dabei die Rolle eines Pfandes zu, weil nur mit seinem Blut der Fluch gelöst werden kann, der auf Barbossa und dessen Männern liegt.

Als Sparrow mit seiner Mannschaft die Isla de Muerta erreicht, wirft Barbossa gerade das letzte Goldstück in die Schatztruhe, schneidet Elizabeth mit einem Messer in die Hand und lässt ihr Blut auf das Gold tropfen. Frustriert stellen die Piraten fest, dass der Fluch dadurch nicht gelöst werden kann. In dem aufgeregten Durcheinander gelingt es Will Turner, Elizabeth zu befreien und mit ihr auf der „Interceptor“ zu entkommen. Sparrow fällt dagegen Barbossa in die Hände.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Barbossa segelt mit der „Black Pearl“ hinter der „Interceptor“ her und holt sie schließlich ein. Bei dem folgenden Seegefecht wird die „Interceptor“ versenkt. Will Turner, Elizabeth und die schiffbrüchige Besatzung geraten in Gefangenschaft. Um seine große Liebe zu retten, klärt Turner die Piraten darüber auf, dass das begehrte Blut in seinen Adern zirkuliert.

Barbossa setzt Jack Sparrow und Elizabeth auf der einsamen Insel aus, die der Piratenkapitän bereits kennt. Mit einem Feuer macht Elizabeth die von Norrington kommandierte Besatzung des englischen Kriegsschiffes „Dauntless“ auf sich aufmerksam. Sie und Sparrow überreden den Kommandanten, der „Black Pearl“ zur Isla de Muerta zu folgen.

Dort begibt Sparrow sich allein in die Höhle, während Norrington mit seinen Männern in einem Hinterhalt auf die Piraten wartet, von denen er nicht weiß, dass es sich um Untote handelt. Statt Barbossa den Briten in die Arme zu treiben, warnt Sparrow ihn, rät ihm, die „Dauntless“ zu kapern und erklärt sich zum Schein bereit, zukünftig unter Barbossa zu dienen.

Während die Piraten mit den Marinesoldaten kämpfen, befreit Sparrow in der Höhle Turner und ficht mit Barbossa. In dem Augenblick, in dem Turner ein paar Tropfen seines Blutes auf den Goldschatz tropfen lässt und die Verfluchten wieder zu Menschen werden, erschießt Sparrow seinen Gegner Barbossa. Die Piraten ergeben sich den britischen Soldaten.

Zurück in Port Royal soll Jack Sparrow endlich gehenkt werden. Er hat die Schlinge bereits um den Hals, da ermöglichen ihm Turner und Elizabeth die Flucht. Während sich der Waffenschmied und die Gouverneurstochter ihre Liebe gestehen, segelt der Piratenkapitän Jack Sparrow auf der „Black Pearl“ davon.

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„Fluch der Karibik“ beginnt mit einer besonders witzigen Szene: Wir sehen den Piratenkapitän Jack Sparrow und gehen davon aus, dass er sich an Bord eines Großseglers befindet. Während das Schiff an den baumelnden Gerippen gehenkter Piraten vorbei in den Hafen einläuft, merken wir, dass es sich um ein morsches, leckes Boot handelt. Es sinkt. Unmittelbar vor dem Landungspier ragt nur noch das obere Ende des Mastes aus dem Wasser, gerade so, dass Jack Sparrow mit einem Schritt vom Korb auf den Steg treten kann.

Diese Szene erinnert an Buster Keaton in dem Stummfilm „Der Navigator“ (1924). Eine Hommage an den Piratenfilm „Der rote Korsar“ (1952) stellt die Szene dar, bei der Jack Sparrow und Will Turner ein Boot mit dem Kiel nach oben über den Köpfen tragen und über den Meeresboden gehen.

Der Navigator – Originaltitel: The Navigator – Regie: Buster Keaton, Donald Crisp – Drehbuch: Clyde Bruckman, Jean C. Havez, Joseph A. Mitchell – Kamera: Byron Houck, Elgin Lessley – Darsteller: Buster Keaton, Kathryn McGuire, Frederick Vroom u.a.

Der rote Korsar – Originaltitel: The Crimson Pirate – Regie: Robert Siodmak – Drehbuch: Robert Kibbee – Kamera: Otto Heller – Schnitt: Jack Harris – Musik: William Alwyn – Darsteller: Burt Lancaster, Eva Bartok, Nick Cravat, Torin Thatcher, Leslie Bradley, Frederick Leister, James Hayter, Noel Purcell, Eliot Makeham, Christopher Lee u.a.

Mit „Fluch der Karibik“ griffen Gore Verbinski (Regie), Ted Elliott und Terry Rossio (Drehbuch) das um 1960 aus der Mode gekommene Genre des Piratenfilms wieder auf. Die Handlung ist zwar nicht durchgängig plausibel, aber das ist nicht entscheidend, denn „Fluch der Karibik“ nimmt sich ohnehin nicht ganz ernst. Diese Selbstironie – die auch Johnny Depp in seiner Darstellung des Piratenkapitäns Jack Sparrow betont – macht den Film zum unterhaltsamen Vergnügen. Das wäre vielleicht noch größer, wenn Gore Verbinski „Fluch der Karibik“ um eine halbe Stunde gekürzt hätte.

Die meisten Dreharbeiten fanden auf der Karibik-Insel St. Vincent statt. Die Kulissen der Festung von Port Royal und der Villa des Gouverneurs standen im Themenpark „Marineland“ in Kalifornien, die Innenräume des Gouverneurs-Hauses filmte man in den Raleigh Studios in Manhattan Beach. Die Produktionskosten betrugen 140 Millionen Dollar. Außerdem wurden 40 Millionen für das Marketing ausgegeben.

„Fluch der Karibik“ wurde in fünf Kategorien für einen „Oscar“ nominiert, ging jedoch am Ende leer aus.

Statt David Nathan – der Johnny Depp üblicherweise synchronisiert – spricht Marcus Off in der deutschen Fassung die Rolle des Piratenkapitäns Jack Sparrow.

Aufgrund des enormen Erfolgs von „Fluch der Karibik“ wurden bisher drei Sequels produziert: „Fluch der Karibik 2“, „Fluch der Karibik. Am Ende der Welt “ und „Pirates of the Caribbean. Fremde Gezeiten“.

Pirates of the Caribbean. Fluch der Karibik 2 – Originaltitel: Pirates of the Caribbean. Dead Man’s Chest – Regie: Gore Verbinski – Drehbuch: Ted Elliott, Terry Rossio – Kamera: Dariusz Wolski – Schnitt: Stephen E. Rivkin, Craig Wood – Musik: Hans Zimmer – Darsteller: Johnny Depp, Orlando Bloom, Keira Knightley, Jack Davenport, Bill Nighy, Jonathan Pryce, Lee Arenberg, Mackenzie Crook, Kevin McNally u.a. – 2006; 150 Minuten

Fluch der Karibik. Am Ende der Welt – Originaltitel: Pirates of the Caribbean. Dead Man’s Chest – Regie: Gore Verbinski – Drehbuch: Ted Elliott, Terry Rossio – Kamera: Dariusz Wolski – Schnitt: Stephen E. Rivkin, Craig Wood – Musik: Hans Zimmer – Darsteller: Johnny Depp, Geoffrey Rush, Orlando Bloom, Keira Knightley, Jack Davenport, Bill Nighy, Jonathan Pryce, Mackenzie Crook, Lee Arenberg, Kevin McNally, Stellan Skarsgård, Tom Hollander, Naomie Harris, David Schofield, Lauren Maher – 2007; 170 Minuten

Pirates of the Caribbean. Fremde Gezeiten – Originaltitel: Pirates of the Caribbean. On Stranger Tides – Regie: Rob Marshall – Drehbuch: Ted Elliott, Terry Rossio, nach dem Roman „On Stranger Tides“ von Tim Powers – Kamera: Dariusz Wolski – Schnitt: David Brenner, Michael Kahn, Wyatt Smith – Musik: Hans Zimmer – Darsteller: Johnny Depp, Penélope Cruz, Geoffrey Rush, Ian McShane, Gemma Ward, Sam Claflin, Judi Dench, Kevin McNally, Richard Griffiths, Stephen Graham, Greg Ellis, Damian O’Hare, Astrid Bergès-Frisbey, Keith Richards u.a. – 2011; 140 Minuten

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007 / 2011

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Gore Verbinski: Pirates of the Caribbean. Fluch der Karibik 2

Iris Wolff - Die Unschärfe der Welt
In "Die Unschärfe der Welt" geht es um vier Generationen. Im Mittelpunkt stehen sieben Personen aus einer Familie, aber auch aus dem Umfeld, deren miteinander verzahnte Biografien und Perspektiven sich in den sieben Kapiteln des Romans abwechseln. Iris Wolff schreibt zurückhaltend und ohne Effekt­hascherei, feinsinnig und einfühlsam. "Die Unschärfe der Welt" wirkt verknappt, aber weniger stringent als poetisch und atmosphärisch dicht.
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