Chinese Box

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Chinese Box

Chinese Box – Originaltitel: Chinese Box – Regie: Wayne Wang – Drehbuch: Jean-Claude Carrière, Larry Gross, Paul Theroux, Wayne Wang, – Kamera: Vilko Filac – Schnitt: Christopher Tellefsen – Musik: Graeme Revell – Darsteller: Jeremy Irons, Gong Li, Maggie Cheung, Rubén Blades, Michael Hui, Jared Harris u.a. – 1997; 95 Minuten

Inhaltsangabe

Während man sich in Hongkong auf die Rückgabe der britischen Kronkolonie an die Volksrepublik China am 1. Juli 1997 vorbereitet, erfährt der englische Journalist John, dass er an Leukämie erkrankt ist und nur noch drei bis sechs Monate zu leben hat. Aus diesem Grund will er seiner großen Liebe Vivian entsagen, die seinen Heiratsantrag ohnehin ausgeschlagen hat. Als Vivian es sich anders überlegt, scheint es zu spät zu sein ...
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Kritik

Jeremy Irons, Maggie Cheung und besonders Gong Li haben "Chinese Box" sehenswert gemacht, obwohl das Drehbuch und die Handlung nicht überzeugen.

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Der englische Journalist John Spencer (Jeremy Irons) lebt und arbeitet seit fünfzehn Jahren in Hongkong. Seine Ehefrau Mary ist mit den Kindern in England geblieben. Mit seiner Videokamera streift er durch die Gassen und versucht, das Treiben der Einheimischen einzufangen.

Seine große Liebe ist die schöne Chinesin Vivian (Gong Li), die in Hongkong eine Bar betreibt. Ihr Geliebter, der reiche Geschäftsmann Chang (Michael Hui), lässt sich zwar mit ihr wie ein Brautpaar fotografieren, damit sie ihrer in China lebenden Mutter vormachen kann, sie habe geheiratet, aber sie wartet vergeblich darauf, dass er ihr einen Antrag macht. Johns Angebot, sie auf der Stelle zu ehelichen und mit nach England zu nehmen, schlägt sie aus.

Während sich die Bevölkerung von Hongkong auf die Rückgabe der britischen Kronkolonie an die Volksrepublik China am 1. Juli 1997 vorbereitet, bricht John mehrmals zusammen und erfährt schließlich nach einer medizinischen Untersuchung, dass er unheilbar an Leukämie erkrankt ist und nur noch drei bis sechs Monate leben wird.

Da beschließt er, auf Vivian zu verzichten.

Sein alter Freund und Kollege Jim (Rubén Blades) quartiert sich bei ihm ein, nachdem ihn seine Geliebte vor die Tür gesetzt hat. Als die beiden zu einer Agentur gehen, weil Jim ein Fotomodell sucht, entdeckt John zufällig eine alte Aufnahme von Vivian und findet heraus, dass sie nach ihrer Ankunft in Hongkong einige Zeit als Edelprostituierte gearbeitet hatte. Da begreift er, dass Wang sie niemals heiraten wird. Als angesehener Geschäftsmann kann er sich das nicht leisten.

Um über seine Liebe hinwegzukommen, versucht er, Vivian zu hassen und demütigt sie in ihrer Bar vor allen Gästen mit dem Foto. Kurz darauf entschuldigt er sich bei ihr, aber sie lässt ihn stehen und studiert lieber vor dem Fernseher Bewegungen von Marlene Dietrich ein.

Seine Videokamera wie ein Tagebuch benutzend, zieht John weiter durch Hongkong. Eine junge Frau fällt ihm auf, deren linke Gesichtshälfte verbrannt ist. Sie nennt sich Jean (Maggie Cheung) und verkauft den Touristen auf der Straße gefälschte Markenartikel. Zuerst will sie nicht, dass er sie filmt, aber dann geht sie auf sein Angebot ein, ihm ihre Geschichte gegen Geld zu erzählen. Allerdings erfindet sie die Erlebnisse. Das merkt John, als er einen älteren Zeitungsartikel über sie entdeckt.

Als Vivian es sich anders überlegt, Chang verlässt und John aufsucht, ist es zu spät: Er wirft sie aus seiner Wohnung. Daraufhin arbeitet sie erneut als Animierdame in einem Nachtklub. Sie fordert John auf, hinzukommen, behandelt ihn wie einen Fremden und geht mit ihm wie mit einem Freier auf ihr Zimmer, doch er beendet das Spiel vorzeitig.

Kurz nach der Übergabe Hongkongs bricht John am Kai zusammen und stirbt, die Videokamera auf sich selbst gerichtet.

Vivian beendet nach Johns Tod ihre Tätigkeit im Nachtklub, kehrt jedoch nicht zu Chang zurück, sondern beginnt ein neues Leben.

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„Chinese Box“ ist ein trauriges, metaphorisches Melodram von Wayne Wang über die Orientierungslosigkeit in einer Zeit des Umbruchs. Obwohl Plot und Drehbuch nicht überzeugen, haben Jeremy Irons, Maggie Cheung und besonders Gong Li den Film sehenswert gemacht.

Auf den Hofer Filmtagen im Oktober 2007 wurde erstmals ein Director’s Cut des Films von Wayne Wang vorgeführt.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007

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