"An die deutsche Nation"


Die napoleonische Besetzung Deutschlands riss die Intellektuellen aus ihrer politischen Gleichgültigkeit. In Frankreich entstand der Nationalismus bereits in den Revolutionskriegen; in Deutschland entzündete er sich erst an der imperialistischen Politik Napoleons. Während sich die Franzosen vor allem als Staatsnation fühlten, verstanden die staatlich zersplitterten Deutschen sich als Mitglieder einer Kulturgemeinschaft, und ihr Freiheitsverlangen richtete sich zuallererst auf die ungehinderte Entfaltung als Künstler und Wissenschaftler.

Gegen die wachsende Kritik und den aufkeimenden deutschen Patriotismus unternahm Napoleon überraschend wenig.

Der Historiker Ernst Moritz Arndt (1769 – 1860) konnte sich unbehelligt für eine nationale Erhebung gegen Napoleon und die Schaffung eines deutschen Nationalstaates einsetzten. Der Philosoph Johann Gottlieb Fichte (1762 – 1814) hielt im Winter 1807/08 seine berühmten „Reden an die deutsche Nation“, in denen er dazu aufrief, durch eine allgemeine Volkserziehung die geistige Erneuerung einzuleiten. Außerdem förderten Gesangvereine, Schützenvereine und Turnvereine das aufkeimende deutsche Nationalbewusstsein.

© Dieter Wunderlich 2006

Das Zeitalter Napoleons

Napoleon Bonaparte (Kurzbiografie)

Saskia Hennig von Lange - Hier beginnt der Wald
Mit ungewöhnlicher Nähe und Genauigkeit folgt Saskia Hennig von Lange in ihrem Roman "Hier beginnt der Wald" der Wahrnehmung des verstörten Protagonisten, seinen Gedanken, Gefühlen und Erinnerungen. Das ist große, eindrucksvolle Literatur.
Hier beginnt der Wald