Die Unfassbaren. Now You See Me

Die Unfassbaren. Now You See Me

Die Unfassbaren. Now You See Me

Die Unfassbaren. Now You See Me – Originaltitel: Now You See Me – Regie: Louis Leterrier – Drehbuch: Boaz Yakin, Edward Ricourt, Ed Solomon – Kamera: Larry Fong, Mitchell Amundsen – Schnitt: Robert Leighton, Vincent Tabaillon – Musik: Brian Tyler – Darsteller: Jesse Eisenberg, Woody Harrelson, Isla Fisher, Dave Franco, Mark Ruffalo, Morgan Freeman, Michael Caine, Mélanie Laurent, Michael Kelly, Caitriona Balfe u.a. – 2013; 115 Minuten

Inhaltsangabe

Vier Illusionisten bzw. Trickbetrüger werden von einem geheimnisvollen Unbekannten zu einer Adresse in New York gelockt und treffen dort aufeinander. Ein Jahr später sorgen "Die vier Reiter", wie sie sich nun nennen, mit einer gemeinsamen Bühnenshow in Las Vegas für Aufsehen, denn sie führen live einen Bankraub in Paris vor. Weil die Polizei nicht an Teleportation glaubt, kann ihnen nichts nachgewiesen werden. Der ehemalige Magier Thaddeus Bradley erklärt Dylan Rhodes, der die Ermittlungen leitet, wie "Die vier Reiter" den Coup durchgeführt haben könnten ...
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Kritik

Wie ein guter Illusionist auf der Bühne sein Publikum ablenkt und täuscht, gaukelt Louis Leterrier den Zuschauern in der rasanten Kriminalkomödie "Die Unfassbaren. Now You See Me" eine realistische Handlung vor. Es macht Spaß, das Blendwerk anzuschauen.
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Die Entfesselungskünstlerin Henley Reeves (Isla Fisher), der Hypnotiseur und Gedankenleser Merritt McKinney (Woody Harrelson), der Illusionist J. Daniel Atlas (Jesse Eisenberg) und der Trickbetrüger Jack Wilder (Dave Franco) werden durch geheimnisvolle Tarotkarten zu einer Adresse in New York gelockt, wo sie vor einer verschlossenen Wohnungstüre aufeinandertreffen. Nachdem sie die Türe aufgebrochen haben, finden sie das Apartment leer vor. Aber sobald sie den Strom einschalten, entsteht ein dreidimensionales Laserbild. Ein geheimnisvoller Unbekannter bringt die vier Magier dazu, von nun an gemeinsam aufzutreten.

Ein Jahr später kündigen „Die vier Reiter“ – so nennen sie sich – auf einer Bühne in Las Vegas einen Bankraub an. Live! Scheinbar zufällig wird ein Mann aus dem Publikum ausgewählt und auf die Bühne geholt: Etienne Forcier (José Garcia). Von ihm soll es abhängen, welche Bank ausgeraubt wird. Er hat sein Konto bei der Banque Américaine in Paris. „Die vier Reiter“ setzen ihm einen „Teleportationshelm“ auf und zaubern ihn von der Bühne weg. Im nächsten Augenblick taucht er auf den Videoschirmen auf: Augenscheinlich befindet er sich im Tresorraum der über 8500 Kilometer entfernten Bank und steht vor einem gewaltigen Stapel Banknoten. Das Publikum schaut zu, wie die Geldscheine durch ein Loch in der Decke angesaugt werden, und gleich darauf flattern sie in Las Vegas auf die Zuschauer herunter. Dann holen die Illusionisten Etienne Forcier zurück.

Bei den Banknoten in Las Vegas handelt es sich zwar um Spielgeld, aber als die Bank in Paris in diesem Augenblick geöffnet wird, stellt sich heraus, dass 3,2 Millionen Dollar aus dem Tresorraum verschwunden sind.

Dylan Rhodes (Mark Ruffalo) vom FBI leitet die Ermittlungen. Interpol schaltet sich ebenfalls ein und schickt die Mitarbeiterin Alma Dray (Mélanie Laurent) nach Las Vegas. Etienne Forcier, Henley Reeves, Merritt McKinney, Jack Wilder und J. Daniel Atlas werden festgenommen und verhört. Weil jedoch bei der Polizei niemand an Teleportation glaubt, kann der in Las Vegas zu sehende Bankraub in Paris nicht echt gewesen sein, und die Festgenommen müssen freigelassen werden.

Der ehemalige Zauberkünstler Thaddeus Bradley (Morgan Freeman), der inzwischen in einer eigenen Fernsehsendung die Tricks anderer Magier aufdeckt und auch die Show der „Vier Reiter“ in Las Vegas filmte, bietet Dylan Rhodes an, ihm zu erklären, was passierte. Bradley führt Rhodes und Alma Dray hinter die Bühne und zeigt ihnen einen Nachbau des Tresorraums der Banque Américaine in Paris. Damit täuschten die Künstler Etienne Forciers Teleportation nach Paris vor. Das für die Bank bestimmte echte Geld wurde vermutlich schon vor der Anlieferung gestohlen und unbemerkt gegen Falschgeld ausgetauscht. Die im Tresorraum gelagerten Scheine könnten chemisch so präpariert gewesen sein, dass sie sich über Nacht auflösten. Etienne Forcier hatten die Magier vor der Show hypnotisiert, und dass gerade er aus dem Publikum ausgewählt wurde, war selbstverständlich alles andere als ein Zufall.

Bei der nächsten Show der „Vier Reiter“ in New Orleans sitzen Bradley, Rhodes und Alma Dray aufmerksam im Publikum. „Die vier Reiter“ holen Arthur Tressler auf die Bühne, den schwerreichen Besitzer eines Versicherungskonzerns, in dessen Privatjet sie nach New Orleans flogen. Sie bedanken sich bei ihm für die finanzielle Ausstattung der Show. Die Zuschauer wurden vor dem Beginn aufgefordert, den aktuellen Stand ihres Bankkontos zu notieren. Josepha Hickey (Odessa Sykes) stellt plötzlich fest, dass statt 562 Dollar 70 562 Dollar auf ihrem Zettel steht. 144 Millionen Dollar aus Arthur Tresslers Besitz werden auf die Konten der Zuschauer verteilt, bei denen es sich um Kunden von Tresslers Versicherungsunternehmen handelt, deren Ansprüche auf Versicherungsleistungen abgewiesen wurden.

Dylan Rhodes stürmt auf die Bühne und befiehlt einem bereitstehenden Einsatzkommando, Henley Reeves, Merritt McKinney, Jack Wilder und J. Daniel Atlas zu verhaften. Aber „Die vier Reiter“ haben vorgesorgt: Ein Dutzend hypnotisierte Zuschauer auf der Bühne stürzen sich auf jeden, der „keine Bewegung“ ruft. „Die vier Reiter“ entkommen. Und die Medien berichten groß aufgemacht über die Blamage des FBI.

Arthur Tressler wendet sich frustriert an Thaddeus Bradley und spornt ihn mit einem Erfolgshonorar in Höhe von 5 Millionen Dollar an, „Die vier Reiter“ zu Fall zu bringen.

Alma Dray stößt bei ihren Ermittlungen auf Gerüchte über eine Geheimgesellschaft mit dem Namen „Das Auge“ und auf den Fall des früheren Magiers Lionel Shrike. Nachdem Thaddeus Bradley seine besten Tricks verraten hatte, versuchte Lionel Shrike etwas Neues: Er ließ sich in einen Safe sperren und diesen dann in einen Fluss werfen. Aber es gelang ihm nicht, sich zu befreien. Er blieb ebenso verschwunden wie der Stahlcontainer. Wahrscheinlich war erdamit abgetrieben und ertrunken.

„Die vier Reiter“ kündigen eine letzte Show an, die sie in New York zeigen wollen. Kurz vor dem Beginn entdecken Rhodes, Alma Dray und FBI-Agent Fuller (Michael Kelly) das Quartier der Künstler. Sie stürmen es mit einem Spezialkommando. Aber Henley Reeves, Merritt McKinney und J. Daniel Atlas sind rechtzeitig geflohen. Nur Jack Wilder ist noch da. Nach einem Kampf mit Rhodes flüchtet er in einem Polizeifahrzeug, und es kommt zu einer Verfolgungsjagd im dichten Straßenverkehr. Nachdem die Sicht auf den verfolgten Wagen kurz durch einen Lieferwagen verdeckt war, überschlägt er sich, bleibt mit den Rädern nach oben liegen und geht in Flammen auf. Der Insasse verbrennt.

Man nimmt Rhodes die Leitung der Ermittlungen in dem Fall ab.

Die Polizei vermutet, dass Henley Reeves, Merritt McKinney und J. Daniel Atlas die Millionen in einem bestimmten fahrbaren Tresor rauben wollen. Mehrere Streifenwagen rasen zum Depot des Geldtransportunternehmens. Das Kommando findet die Halle leer vor und jagt einem wenige Minuten zuvor losgefahrenen Lastwagen nach. Doch als Rhodes den damit transportierten Safe öffnen will, bricht das Zahlenschloss heraus und erweist sich als Fake. Aus dem Container quellen bunte Tücher und Luftballons.

Bei der Show, die nun in New York beginnt, stehen Henley Reeves, Merritt McKinney und J. Daniel Atlas nicht auf einer Bühne, sondern auf dem Dach eines Wolkenkratzers. In den Straßen drängt sich massenweise das Publikum. Spielgeldscheine mit den Konterfeis der Magier regnen herab. Wieder entgehen die Künstler dem polizeilichen Zugriff.

Thaddeus Bradley, der im eigenen Interesse und zugleich im Auftrag von Arthur Tressler alles genau beobachtet hat, kehrt zu seinem in einem Parkhaus stehenden Wagen zurück. Als er noch ein paar Meter davon entfernt ist, bricht das Fahrzeug auseinander, und es zeigt sich, dass es mit echten Banknoten gefüllt ist. Daraufhin wird Bradley verhaftet.


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Jack Wilder lebt und stößt wieder zu den drei anderen Zauberkünstlern. Als die Sicht der Verfolger auf das Fluchtfahrzeug für einen Augenblick verdeckt war, wurde es gegen einen anderen Wagen mit einem Toten aus dem Leichenschauhaus vertauscht.

Dylan Rhodes besucht den Häftling im Gefängnis. Bradley behauptet, er sei hereingelegt worden und habe mit dem Geld in seinem Auto nichts zu tun. Er erklärt Rhodes, dass der „richtige“ Safe sich vermutlich noch im Depot der Geldtransportfirma befand, als die Polizei nachschaute und erst später gestohlen wurde. Die Magier könnten einen riesigen Spiegel montiert haben, der die Halle so leer aussehen ließ, wie die Kiste, in der Henley Reeves auf der Bühne ein Kaninchen verschwinden ließ.

Bradley hofft, durch seine Mitarbeit bei der Aufklärung des Diebstahls seine Freilassung bewirken zu können, aber er täuscht sich: Dylan Rhodes hat es auf ihn abgesehen. Er ist Lionel Shrikes Sohn und initiierte die ganze Aktion, um den Tod seines Vaters zu rächen. Bradley hatte Lionel Shrikes durch seine Enthüllungen dazu gezwungen, sich eine neue Show auszudenken, die ihn dann das Leben kostete. Die Banque Américaine in Paris und Arthur Tresslers Versicherungskonzern weigerten sich, die Lebensversicherung des Vermissten auszuzahlen. Und das Unternehmen, das von Lionel Shrikes mit der Herstellung des Spezialsafes beauftragt worden war, hatte minderwertiges Material verwendet. Deshalb verformte der Wasserdruck den Container und er ließ sich nicht mehr öffnen.

Später trifft Dylan Rhodes sich mit Alma Dray in Paris und gesteht ihr alles. Eigentlich müsste sie ihn festnehmen. Aber sie bleibt neben ihm auf einer Brücke stehen, und sie blicken gemeinsam auf die Seine hinunter.

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Louis Leterrier geht es in „Die Unfassbaren. Now You See Me“ nicht um ein ernsthaftes Anliegen; da werden weder Probleme veranschaulicht noch Charaktere ausgeleuchtet. Ähnlich wie ein Illusionist auf der Bühne das Publikum ablenkt und täuscht, gaukelt Louis Leterrier den Zuschauern in „Die Unfassbaren. Now You See Me“ eine realistische Handlung vor. Die Kriminalkomödie ist ein Blendwerk wie eine Bühnenshow. Und ebenso wie bei einem guten Magier macht es Spaß, sich hinters Licht führen zu lassen. „Kommen sie ganz nah ran!“, fordern die Illusionisten das Publikum auf. „Denn je mehr Sie zu sehen glauben, desto einfacher ist es, Sie zu täuschen!“

Die Frau und die drei Männer, die kurz darauf „Die vier Reiter“ bilden, werden zu Beginn des Films „Die Unfassbaren. Now You See Me“ der Reihe nach in kurzen prägnanten Szenen vorgestellt. Das atemberaubende Tempo, mit dem dies geschieht, hält Louis Leterrier bei. Die Kamera ist fortwährend in Bewegung, und die Schnittfolgen sind rasant. Aber das geht nicht zulasten der Ästhetik, im Gegenteil: die Bilder sind durchgestylt wie die Aufnahmen, die David Copperfield von seinen Bühnenshows herstellen ließ. „Die Unfassbaren. Now You See Me“ ist ein buntes, schrilles und unterhaltsames Spektakel wie eine Revue in Las Vegas.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2014

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