Schwabenkinder, Schwabengehen


Als „Schwabenkinder“ bezeichnet man die Kinder Not leidender Bergbauern aus Tirol, Vorarlberg und der Schweiz, die jeweils im Frühjahr von ihren Eltern in die Gegend von Ravensburg und Tettnang geschickt

und dort von Bauern auf einem entsprechenden Markt gegen Bezahlung als billige Hilfskräfte für den Sommer übernommen wurden. Im Herbst kehrten die Kinder dann wieder nach Hause zurück. Den strapaziösen und lebensgefährlichen Marsch der zumeist von einem Geistlichen geführten Kinder im Alter von sieben bis vierzehn Jahren über die zum Teil noch verschneiten Bergpfade nannte man das „Schwabengehen“.

1908 erschienen in der US-Presse Artikel, die diese in Schwaben praktizierte Form der Ausbeutung anprangerten. Die Kampagne trug dazu bei, dass die Kindermärkte 1915 abgeschafft wurden, aber erst der Zweite Weltkrieg beendete das Schwabengehen endgültig.

Jo Baier veranschaulichte das Schicksal der Schwabenkinder in einem Fernsehfilm: „Schwabenkinder“.

Literatur über Schwabenkinder

  • Regina Lampert: Die Schwabengängerin. (Hg.: Bernhard Tschofen)
  • Otto Uhlig: Die Schwabenkinder aus Tirol und Vorarlberg

© Dieter Wunderlich 2005

Jo Baier: Schwabenkinder

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Aber zuletzt dauerte es schon zwei Monate, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte: Aus familiären Gründen habe ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik reduziert.