Der Teufel und die tiefe blaue See
Der Teufel und die tiefe blaue See
Inhaltsangabe
Kritik
Weil die Reederei in Europa bankrott ist, sitzt die Mannschaft eines Frachters im Hafen von Hongkong fest. Das Warten wird zur Qual. Der eigenbrötlerische Funker Nikos (Stephen Rea) liegt in seiner Kajüte, raucht Opium und denkt schwermütig an seine schwangere Geliebte in Antwerpen. Vergeblich versucht er die etwa zehnjährige Chinesin Li (Ling Chu) zu verscheuchen, die mit ihrem kleinen Bruder auf dem Rücken darum bettelt, sich durch Waschen und Putzen auf dem Schiff ein bisschen Geld verdienen zu dürfen. Doch das Mädchen gibt nicht auf.
Der Lebensmut des Kindes, dessen ältere Schwestern von den Eltern aus Not an ein Bordell verkauft wurden, beeindruckt den einsamen Mann und er beginnt sich seines Selbstmitleids zu schämen. Er lädt Li zu einem Ausflug nach Hongkong ein, und obwohl das auf einem Sampan aufgewachsene Mädchen noch nie an Land war, findet es sich aufgrund der Beschreibungen seiner Großmutter, die es sich eingeprägt hat, mühelos zurecht. Bei dieser Gelegenheit sucht Li auch ihren obdachlosen Vater auf und ihre Mutter, die von ihrem zweiten Ehemann als Arbeitskraft in einer Manufaktur ausgebeutet wird. Erschüttert kehrt Nikos auf seinen Frachter zurück.
Nach fünf Tagen verabschiedet er sich von Li und heuert auf einem anderen Schiff an.
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Leise, intensiv und einfühlsam erzählt Marion Hänsel in „Der Teufel und die tiefe blaue See“ ein modernes Märchen über die rührende Freundschaft eines resignierten Europäers und einer lebensmutigen Asiatin. Stephen Rea und vor allem Ling Chu spielen sehr überzeugend.
Die Geschichte basiert auf einer 1987 von dem griechischen Schriftsteller Nikos Kavvadias (1910 – 1975) veröffentlichten Kurzgeschichte mit dem Titel „Li“.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002