A Crime. Späte Rache
A Crime. Späte Rache
Inhaltsangabe
Kritik
New York. Vincent Harris (Norman Reedus) repariert die Beleuchtung einer Reklametafel. Es ist seine letzte Arbeit für diesen Tag. Er fährt mit seinem Pick-up nach Hause. Unterwegs ruft er seine Frau Ashley (Kim Director) an, aber sie meldet sich nicht. Kurz vor dem Ziel kommt ihm ein Yellow Cab entgegen. Das Taxi fällt ihm auf, weil der Fahrer rast. Obwohl alles sehr schnell geht, registriert Vincent, dass die Fahrertüre verkratzt ist und der Fahrer eine rote Jacke und einen dicken Siegelring trägt. Zu Hause findet Vincent seine Frau tot vor. Der Mörder saß vermutlich in dem Taxi.
Drei Jahre später. Detective Bill Wiener (Joe Grifasi) konnte den Mord nicht aufklären. Ashley hatte ihren Mann offenbar mit einem Hundewelpen überraschen wollen und war nach dem Kauf mit einem Taxi heimgefahren. Das Tier, das Vincent neben der Leiche seiner Frau fand, ist inzwischen zu einem Windhund herangewachsen, den er bei Hunderennen einsetzt. Meistens schafft Vicky es auf den dritten Platz.
Die Erinnerung an seine Frau lässt Vincent nicht los. Er will sie rächen und sucht ebenso verzweifelt wie besessen nach dem Mörder. Deshalb geht er auch nicht auf die Annäherungsversuche seiner attraktiven Nachbarin Alice Parker (Emmanuelle Béart) ein.
Alice, eine einsame, innerlich ausgebrannte Frau, wird auch von einer Obsession getrieben: ihrer Liebe zu Vincent. Da sie weiß, dass sie nie an ihn herankommen wird, solange er den Mörder seiner Frau sucht, fasst sie einen perfiden Entschluss.
Eines Abends winkt sie ein Taxi heran und steigt ein. Der Fahrer heißt Roger Culkin (Harvey Keitel). Er ist Mitte sechzig, fünfundzwanzig Jahre älter als Alice. Dass sich die begehrenswerte Frau von ihm in eine Kneipe einladen lässt, überrascht ihn. Sie gibt ihm zwar nicht ihre Adresse, verrät ihm jedoch, dass sie am nächsten Tag an der Essensausgabe für Obdachlose im Central Park arbeiten wird.
Roger kommt dorthin, und sie verabreden sich. Alice lässt ihn in dem Glauben, sie engagiere sich aus eigenem Antrieb für die Obdachlosen und behauptet, es seit drei Jahren zu tun. In Wirklichkeit leistet sie nur die 120 Stunden Sozialarbeit ab, zu denen sie verurteilt wurde. Roger fährt seit zwanzig Jahren Taxi. Er ist alkoholkrank, aber seit acht Jahren trocken. Alice lässt sich von ihm in seine verwahrloste Bude neben einer stark befahrenen Bahnstrecke mitnehmen und schläft mit ihm. Roger kann sein Glück kaum fassen. Er ahnt nicht, was Alice vorhat.
Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
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Unter dem Vorwand, ihre Tasche in seinem Taxi vergessen zu haben, lässt Alice sich den Schlüssel geben und nutzt die Gelegenheit, die Fahrertür an einem Hydranten zu verschrammen. Dann schenkt sie Roger eine rote Jacke und einen auffallenden Siegelring. Sie macht ihn betrunken und fährt am Morgen mit ihm auf dem Beifahrersitz zu dem Wettbüro, das Vincent jeden Tag aufsucht. Als sie ihren Nachbarn hineingehen sieht, weckt sie Roger, gibt ihm Geld und bittet ihn, es für sie auf den Hund Vicky zu setzen. Sie wolle nicht selbst in das Wettbüro hineingehen, erklärt sie, weil dort nur Männer seien.
Der Plan funktioniert: Vincent wird auf den Mann aufmerksam, der auf seinen Hund setzt. Sofort fallen ihm die rote Jacke und der Ring auf. Er folgt ihm, sieht, dass es sich um einen Taxifahrer handelt und bemerkt die verkratzte Fahrertüre.
Roger wundert sich, dass Alice nicht mehr da ist. Stattdessen will ein Fahrgast von ihm mitgenommen werden. Vincent lässt sich zu einem chinesischen Kellerlokal fahren. Dort soll der Taxifahrer auf ihn warten. Als der Fahrgast nicht zurückkommt, geht Roger hinein – und wird von Vincents Freunden halb tot geschlagen.
Mit dem Bewusstlosen im Kofferraum fährt Vincent zum Hudson. Dort lässt er den Wagen über eine Böschung rollen und ins Wasser stürzen. Nachdem er sich vergewissert hat, dass das Taxi untergegangen ist, geht er zu Fuß zurück.
Vincent ist erleichtert, weil er glaubt, seine Frau endlich gerächt zu haben. Nun lässt er sich auf eine Liebesbeziehung mit seiner Nachbarin ein.
Nach fünf Tagen wird das Taxi aus dem Wasser gezogen. Weil die Fahrertüre verkratzt ist und eine rote Jacke im Wagen gefunden wird, nimmt die Polizei an, dass es sich um das von Vincent Harris vor drei Jahren beschriebene Taxi handelt, in dem vermutlich der Mörder seiner Frau saß. Aber vom Fahrer fehlt jede Spur.
Kurz darauf kommt Roger zu Alice an die Essensausgabe im Central Park. Entsetzt flieht sie vor ihm, aber er holt sie ein. Er überlebte, weil der Kofferraum durch den Aufprall aufsprang. Alice gesteht ihm alles. Roger könnte sie und Vincent wegen des Mordversuchs anzeigen. Stattdessen verabredet er sich mit ihr in einer Bar in der Bronx.
Der einsame, verwahrloste Loser, der nun weiß, dass Alice nur aus Berechnung mit ihm schlief, klammert sich an die Illusion einer Liebesbeziehung und erpresst Alice dazu, sich mit ihm zusammen in einen anderen Bundesstaat abzusetzen.
Unterwegs halten sie auf einem einsamen Rastplatz. Nachdem sie im Fond des Wagens Sex hatten, schläft Roger. Alice steigt aus, kommt mit einer Eisenstange zurück und rammt ihm diese in die Brust. Er stirbt.
Alice kehrt zu Vincent zurück. Als sie gemeinsam den Hund ausführen, sieht Vincent an einem Zeitungskiosk das Bild des Taxifahrers, von dem er annahm, er sei ertrunken und erfährt, dass dieser gerade erst auf einem Rastplatz ermordet wurde.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Die Handlung des Thrillers „A Crime. Späte Rache“ ist abstrus. Manuel Pradal und Tonino Benacquista haben Plotlöcher mit Zufällen gestopft, und die Figuren verhalten sich unplausibel. Dass sich eine ausgebrannte, antriebslose Frau einen komplizierten Plan ausdenkt und das aufwändige Vorhaben dann auch tatkräftig durchführt, wirkt unglaubwürdig. Kaum besser nachvollziehbar ist es, wenn ein heruntergekommener Loser mit offenen Augen in sein Verderben rennt, nachdem er die Lügen der Frau an seiner Seite durchschaut hat. Sehenswert ist „A Crime. Späte Rache“ nur wegen Harvey Keitel und Emmanuelle Béart, die trotz allem eindrucksvolle schauspielerische Leistungen zeigen.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2010