Der Wolf hetzt die Meute

Der Wolf hetzt die Meute

Der Wolf hetzt die Meute

Der Wolf hetzt die Meute - Originaltitel: Tightrope - Regie: Richard Tuggle - Drehbuch: Richard Tuggle - Kamera: Bruce Surtees - Schnitt: Joel Cox - Musik: Lennie Niehaus - Darsteller: Clint Eastwood, Geneviève Bujold, Dan Hedaya, Alison Eastwood, Jennifer Beck, Marco St. John, Rebecca Perle, Randi Brooks, Jamie Rose, John Wilmot, Bill Holliday, Jonathan Sachar u.a. - 1984; 110 Minuten

Inhaltsangabe

Wes Block muss seine beiden kleinen Töchter, die er seit seiner Ehescheidung allein erzieht, häufig der Haushälterin anvertrauen, denn bei der Mordkommission von New Orleans gibt es keine geregelten Arbeitszeiten. Bei den Ermittlungen gegen einen Serienmörder gerät Wes ins Rotlichtmilieu und lässt sich dabei auf sadomasochistische Sexualpraktiken ein. Als es sich bei den nächsten Opfern des Killers um Prostituierte handelt, mit denen Wes zusammen war, merkt der Polizist, wie nahe ihm der Schwerverbrecher ist ...
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Kritik

Obwohl weder das Drehbuch noch die Inszenierung überzeugen, gilt der Psychothriller "Der Wolf hetzt die Meute" wegen Clint Eastwood als Klassiker.


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Der fünfundvierzigjährige Captain Wes Block (Clint Eastwood) ist bei der Mordkommission der Polizei von New Orleans beschäftigt. Seit seine Frau ihn verließ, erzieht er seine beiden kleinen Töchter Amanda (Alison Eastwood) und Penny (Jennifer Beck) allein, aber er muss sie häufig der Haushälterin Mrs Holstein (Margie O’Dair) anvertrauen, denn er ist viel unterwegs. Zur Zeit fahndet er nach einem Serienmörder, der im French Quarter von New Orleans junge Prostituierte umbringt. Deshalb möchte Beryl Thibodeaux (Geneviève Bujold) vom Sittendezernat in die Ermittlungen einbezogen werden, aber der Einzelgänger Wes hält davon zunächst gar nichts.

Nicht nur, weil er nach dem Mörder sucht und sich in dessen Vorstellungswelt einfühlen will, kontaktiert Wes immer wieder Prostituierte, sondern auch, weil ihn der Umgang mit ihnen erregt. Er treibt es mit ihnen und fesselt sie mitunter mit Handschellen ans Bett, wie der Serienkiller. Nachdem er mit Judy Harper (Margaret Howell) zusammen war, wird die Leiche der jungen Frau am Fluss gefunden.

Eine Puppe mit einer Karte des Serienmörders lotst Wes zu einem Nachtklub, wo der Killer bereits eine auf Sadomasochismus spezialisierte Prostituierte (Rebecca Clemons) für ihn bezahlt hat. Wes weist die Frau zurück und wird weiter zu einem Nachtklub für Homosexuelle gelockt, wo er von einem Stricher (Jonathan Sachar) erwartet wird. Wes, der sich auf nichts einlässt, erfährt, dass der Schwule in ein Lagerhaus kommen soll, wo er von seinem Auftraggeber das versprochene Geld erhalten soll. Wes sieht sich in dem Lagerhaus um, in dem überall lebensgroße Puppen herumstehen – und stößt nach einiger Zeit auf die an einem Strick hängende Leiche des Strichers.

Kurz darauf bringt der Serienkiller nach Yvonne, Melanie Silber (Jamie Rose), Jamie Cory (Randi Brooks) und Julie Harper die fünfte Prostituierte um: Becky Jacklin (Rebecca Perle). Als bei der Mordkommission bekannt wird, dass Wes mit Julie Harper und Becky Jacklin zusammen gewesen war, entwickelt sich der Fall für ihn zum Albtraum: Der Serienmörder scheint nicht nur mit den Ermittlungsmethoden der Polizei vertraut zu sein, sondern auch Wes zu belauern und sogar über dessen Sexualpraktiken Bescheid zu wissen. Die Kollegen fangen an, Wes argwöhnisch zu beobachten: Ist er womöglich selbst der Serienmörder? Wes beginnt, selbst an sich zu zweifeln. Nur die Feministin Beryl Thibodeaux – die neben ihrer Arbeit im Sittendezernat Selbstverteidigungskurse für Frauen leitet – hält zu ihm.

Die beiden kommen sich näher, Wes arbeitet schließlich doch noch mit seiner Kollegin zusammen, die ihm Abgründe in seinem Charakter bewusst macht und sich auf ein Liebesverhältnis mit ihm einlässt.

Eine Spur bringt die Polizei zur Brauerei „Dixie“. Zu den Mitarbeitern zählt Leander Rolfe (Marco St. John), ein ehemaliger Polizist, der vor elf Jahren von Wes wegen der Vergewaltigung von zwei Teenagern verhaftet worden war und kürzlich aus dem Gefängnis kam.

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Während Wes den Spuren nachgeht, bewachen Kollegen sein Haus, denn er macht sich Sorgen um die Sicherheit seiner beiden Töchter. Rolfe tötet zwei oder drei der Polizisten, dringt in das Haus ein, bringt Mrs Holstein um und fesselt Amanda. Dann wird er von Wes aufgescheucht, der alarmiert wurde, weil seine Kollegen sich plötzlich nicht mehr an den Funkgeräten meldeten. Rolfe versucht, den Captain von hinten zu erdrosseln, aber ein von Wes vor wenigen Tagen aufgenommener, bis dahin streunender Hund greift ihn an und jagt ihn in die Flucht.

Als Nächstes überfällt Rolfe Beryl. Wes ahnt es und rettet seine Geliebte im letzten Augenblick. Dann verfolgt er den flüchtenden Schwerverbrecher. Auf einem Rangierbahnhof kommt es zum Kampf auf Leben und Tod – bis Rolfe von einem Zug zerfetzt wird und Wes nur noch einen abgerissenen Arm in der Hand hält.

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„Der Wolf hetzt die Meute“ ist ein geradliniger, konventionell inszenierter, langsam und redundant erzählter Psychothriller, der wohl vor allem deshalb als Klassiker gefeiert wird, weil Clint Eastwood in der Rolle des Polizisten Wes Block radikal gegen sein Image spielte. Geschickt spielt Richard Tuggle mit den dunklen Facetten in Wes Blocks Charakter und verunsichert die Zuschauer in ihrer Beurteilung des Captains.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2006 / 2014

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