Das Ei ist eine geschissene Gottesgabe

Das Ei ist eine geschissene Gottesgabe
Inhaltsangabe
Kritik
Der Sprengenöd-Hof nördlich des Starnberger Sees war einmal ein schöner Bauernhof mit Ausflugslokal und Pensionszimmern. Auch ein Sägewerk gehörte dazu. Bewohnt wurde er von Jakob und Sophie Geisberger, ihrem Sohn Sepp, sowie dessen Frau Isi und ihren zwei Kindern.
Ein Unbekannter zeigte Sepp Geisberger 1978 wegen Schwarzbrennerei an. Vierzig Bundeswehrsoldaten rückten an, um die mit Sonden georteten Tanks auszugraben. Um das Geld für die Strafe und Steuernachzahlung aufzutreiben, mussten die Geisbergers Land verkaufen.
Zwei Jahre später musste Jakob Geisberger den Hof verlassen. Er sei vom eigenen Sohn vertrieben worden, behauptete er. Isi Geisberger zog 1983 mit ihren beiden Kindern weg und ließ sich acht Jahre später scheiden.
Seit 1983 wohnen auf dem Hof nur noch Sophie Geisberger und ihr Sohn Sepp. Die Mutter kümmert sich um die Enten und Gänse; der Sohn arbeitet im Sägewerk. Das von einem Pächter übernommene Ausflugslokal wurde zu einem Treffpunkt der Münchner Schickeria, während die Pension zur Absteige für Asylanten und Sozialhilfeempfänger verkam. Alles hat sich verändert. Nur Sophie Geisberger nicht. Für sie scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.
Dagmar Wagner fuhr eineinhalb Jahre lang immer wieder nach Sprengenöd hinaus, um Sophie Geisberger und die anderen Bewohner zu befragen. In den ruhigen, unspektakulären Bildern dieses Dokumentar-Kinofilm hat sie das Leben dort festgehalten und auf einen besserwisserischen Kommentar verzichtet. Mit „Das Ei ist eine geschissene Gottesgabe“ schloss sie ihr Studium an der Münchener Hochschule für Fernsehen und Film erfolgreich ab. Sie erhielt dafür den Bayerischen Filmpreis.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2003