Eiskalte Freunde

Eiskalte Freunde

Eiskalte Freunde

Originaltitel: Eiskalte Freunde – Regie: Ute Wieland – Drehbuch: Martin Gypkens, Marion Nawrath – Kamera: Peter Przybylski – Schnitt: Martina Matuschewski – Musik: Oliver Biehler – Darsteller: Andreas Günther, Torben Liebrecht, Johanna Klante, Daniel Krauss, Manuel Cortez, Dietrich Hollinderbäumer, Anne Sarah Hartung, Günter Clemens, Anja Freese, Patricia Hachtel, Stephanie Steward u.a. – 2003; 95 Minuten

Inhaltsangabe

Der begabte und ehrgeizige Jura-Student Lukas wechselt von der Universität Regensburg nach München. Dort schließt er sich einer Clique von Kommilitonen an, die im Gegensatz zu ihm aus reichen Familien stammen. Um von ihnen akzeptiert zu werden, gibt Lukas vor, Geld sei auch für ihn kein Thema. Marco macht ihm schließlich klar, dass er seine Lügen durchschaut habe. Kurz darauf wird Marcos Leiche in einer Sauna gefunden ...
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Kritik

Bei "Eiskalte Freunde" handelt es sich um einen spannenden Thriller von Ute Wieland. Vieles an der Handlung ist allerdings unplausibel und einiges wirkt konstruiert.

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Der begabte und ehrgeizige Jura-Student Lukas (Andreas Guenther) wechselt von der Universität Regensburg nach München. Dort schließt er sich der Clique von Alexander Arndt (Torben Liebrecht) an, dessen Vater (Dietrich Hollinderbäumer) an der Ludwig-Maximilians-Universität Strafrecht lehrt. Alexanders Freunde Evelyn (Johanna Klante), Anton (Daniel Krauss) und Marco (Manuel Cortez) stammen ebenfalls aus reichen Familien. Evelyns Mutter besitzt beispielsweise ein Modehaus. Um von den neuen Freunden akzeptiert zu werden, gibt Lukas vor, Geld sei auch für ihn kein Thema. Er behauptet, er wohne bei seinen Eltern in Schwabing und seine Schwester Anne studiere an der Sorbonne. In Wirklichkeit hat er ein Zimmer im Studentenwohnheim, ist mit seinen Monatsraten im Rückstand, und Anne (Natalie Spinell) wird in einer psychiatrischen Anstalt in München betreut. Um etwas Geld zu verdienen, arbeitet er als Chauffeur und Autowäscher für einen Limousinen-Service.

In einer Nacht, die die Clique im Bootshaus verbringt, kommt Evelyn zu Lukas ins Bett. Von Marco eifersüchtig beobachtet, werden die beiden ein Liebespaar. Während einer exklusiven Party befinden Lukas und Evelyn sich in der Sauna, als Marco hereinkommt und anfängt, sie zu provozieren. Sie wollen gehen, aber Marco hält Lukas zurück und macht ihm klar, dass er dessen Lügen durchschaut hat. Der Streit eskaliert in einem Handgemenge. Als Marco nach einem Sturz benommen liegenbleibt, verlässt Lukas die Saunahütte und mischt sich wieder unter die anderen Gäste, ohne für den Verletzten Hilfe zu holen. Bald darauf finden zwei Mädchen Marcos Leiche.

Bei der Vernehmung durch Kommissar Böge (Dietmar Mössmer) behauptet Evelyn, Lukas habe mit ihr zusammen die Sauna verlassen und Marco sei allein geblieben.

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Kurz darauf feiert Lukas Geburtstag. Da klären ihn die vermeintlichen Freunde darüber auf, dass Evelyn, die seit drei Jahren mit Alexander zusammen ist, nur den Lockvogel für ihn spielte und die Clique von Anfang nur so tat, als glaube sie seine Lügen. Mit der Drohung, der Polizei zu verraten, dass Lukas mit Marco zuletzt allein in der Sauna war und Streit mit ihm hatte, will Alexander ihn dazu erpressen, seinen verhassten Vater zu ermorden.

Daraufhin vertraut Lukas sich Alexanders Schwester Kristina (Anne Sarah Hartung) an und verbündet sich mit ihr. Von ihr erfährt er, dass Alexander mit Jana (Karoline Kunz) eine Affäre hatte, einer drogenabhängigen Studentin, die sich unlängst im Lichthof der Universität in den Tod stürzte (Suizid).

Im Bootshaus findet Lukas eine Videokamera mit gespeicherten Aufnahmen einer Vergewaltigung Janas im Beisein von Alexander. Um die Clique zu spalten, spielt er die Aufnahme Anton zu, der in Jana verliebt war. Und als Kristina herausfindet, dass ihr Bruder sich im Bootshaus mit einer Frau verabredet hat, schickt sie Evelyn von seinem Handy aus eine SMS mit der Aufforderung, ihn dort zu treffen. So erwischt Evelyn ihren Freund in flagranti – und zwar mit ihrer Mutter.

Schließlich entdeckt Kristina eine Videoaufnahme, auf der zu sehen ist, wie Marco versucht, aus der Saunahütte herauszukommen, aber die Türe nicht aufbekommt, weil jemand sie von außen blockiert hat. Alexander ermordete offenbar seinen Freund, um Lukas erpressen zu können.

Lukas und Alexander wetteifern seit Beginn des Semesters darum, Jahrgangsbester zu werden, denn es geht um einen Ausbildungsplatz am Internationalen Gerichtshof in Den Haag und das dazu gehörige Stipendium. An dem Abend, an dem Professor Arndt den Sieger im Rahmen eines kleinen Festaktes in der Universität bekanntgeben wollte, warten die Versammelten vergeblich auf ihn. Schließlich springt der Dekan ein und erklärt Alexander zum Gewinner des als Sprungbrett für eine internationale Karriere angesehenen Ausbildungsplatzes. Alexander setzt gerade zu seiner Dankesrede an, als sein Vater hereinkommt und verkündet, dass sein Sohn ein Betrüger sei. Kristina hatte ihn darauf aufmerksam gemacht, dass drei Tippfehler in einer Arbeit Alexanders aus Professor Arndts Musterlösung übernommen wurden.

Vor dem Bootshaus sieht Kristina verzweifelt zu, wie Lukas und Alexandeer miteinander kämpfen. Als Alexander keine Chance mehr für sich sieht, drückt er sich die von Lukas gehaltene Pistole gegen die Brust und drückt ab. Er ist sofort tot.

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Bei „Eiskalte Freunde“ von Ute Wieland (Regie), Martin Gypkens und Marion Nawrath (Drehbuch) handelt es sich um einen spannenden Thriller. Vieles an der Handlung ist allerdings unplausibel. Niemand hat sich die Mühe gemacht, die Motivationen der Figuren herauszuarbeiten. Und dass die beiden Kontrahenten am Ende noch eine Partie Schach miteinander spielen, ist psychologisch nicht nachvollziehbar. An dem Tag, an dem Evelyn sich mit Lukas verabredet, damit er sich neue Klamotten kauft und ihr die mondäne Behausung seiner Eltern zeigt, in der er angeblich wohnt, bekommt der verschuldete, im Wohnheim einquartierte Student gerade den Monatslohn für seinen Job als Chauffeur, und ein reiches Paar, das er zum Franz-Josef-Strauß-Flughafen fährt, lässt die Wohnungsschlüssel im Wagen liegen. Ist das nicht ein bisschen viel Zufall? Außerdem gibt es formale Schwächen in „Eiskalte Freunde“. Beispielsweise erzählt Ute Wieland die Geschichte aus der Perspektive Lukas‘, doch hin und wieder weicht sie davon ab, um den Zuschauern einen Informationsvorsprung vor der Figur Lukas zu verschaffen und die Spannung zu erhöhen, etwa wenn zu sehen ist, wie jemand die Tür der Sauna blockiert.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2009

Ana Paula Maia - Krieg der Bastarde
Rasant und mit überbordender Fabulierlaune entwickelt Ana Paula Maia eine Reihe miteinander verknüpfter Handlungsstränge. "Krieg der Bastarde" ist eine intelligente und unterhaltsame Persiflage auf das Genre des Schundromans.
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