Rette deine Haut!

Rette deine Haut!

Rette deine Haut!

Originaltitel: Rette deine Haut! - Regie: Lars Becker - Drehbuch: Lars Becker - Kamera: Hannes Hubach - Schnitt: Oliver Gieth - Musik: Frank und Stefan Wulff - Darsteller: Gregor Törzs, Ken Duken, Erçan Durmaz, Jan-Gregor Kremp, Katharina Böhm, Henriette Heinze, Alexander Hörbe, Minh-Khai Phan-Thi, Oscar Ortega-Sanchez, Belhe Zaimoglu u.a. - 2001; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Eine Gruppe von Hamburger Polizeibeamten lässt sich von einem Mädchen- und Drogenhändler dafür bezahlen, ihn vor Razzien und Ermittlungen zu warnen. Unversehens geraten sie unter Druck, die Ermordung einer Belastungszeugin zu ermöglichen, und als das missglückt, glauben sie, ihre Haut retten und die Zeugin selbst ausschalten zu müssen ...
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Kritik

Die Wirkung des spannenden Polizeithrillers "Rette deine Haut!" beruht auf authentisch wirkenden Dialogen, glaubwürdigen Darstellern und einer kalten, realistischen Inszenierung.
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Um 4.30 Uhr morgens werden die Mitglieder einer Spezialeinheit der Hamburger Polizei zusammengerufen, um in einem Edelbordell eine Razzia durchzuführen und Theo Landwer (Alexander Hörbe) zu verhaften. Franky (Gregor Törzs), Kurt (Jan-Gregor Kremp), Emile (Erçan Durmaz) und Rudi (Ken Duken) fahren zusammen in einem Wagen. Unterwegs ruft Franky in dem Bordell an, um Theo zu warnen. Dessen aus Vietnam stammende Gespielin Kim (Minh-Khai Phan-Thi) nimmt das Telefon ab, legt aber wieder auf, ohne Theo etwas zu sagen. Als Franky ihn endlich selbst ans Telefon bekommt, stellt er fest, dass der Gangster zu bekifft ist, um die Lage zu begreifen und sich dem Zugriff der Polizei rechtzeitig zu entziehen.

Theo Landwer wird wegen Verdachts auf Menschen- und Drogenhandel festgenommen. Die ebenfalls in Untersuchungshaft sitzende Kim erklärt sich bereit, als Belastungszeugin auszusagen.

Das will Theo Landwer unter allen Umständen verhindern. Sein Anwalt erpresst die vier korrupten Polizisten: Sie sollen während der Überstellung der Zeugin aus der Frauenhaftanstalt einfach mal für ein paar Minuten wegsehen. Die Kollegen stellen es dem jüngsten Mitglied ihrer Gruppe frei, sich am entscheidenden Tag krank zu melden und sich auf diese Weise herauszuhalten, aber Rudi Novak lehnt das ab und übernimmt mit Kurt Brenner den Transport.

Als er merkt, dass es sich um eine Frau handelt, ist er schockiert. Bei der Ausschaltung eines männlichen Zeugen hätte er mitgemacht, aber er will nicht am Tod einer Frau schuld sein. Kurt steuert – wie mit Theos Anwalt abgesprochen – eine Imbissbude an, parkt das Auto und kettet Kim darin mit Handschellen fest. Der Mörder ist bereits da; die beiden Polizisten kennen Kosmo (Oscar Ortega-Sanchez), Theos rechte Hand. Er schimpft über die Qualität des Cappucino und geht dann langsam zum Wagen der Beamten. Rudi redet auf Kurt ein, den Mord zu verhindern. Plötzlich hebt Kurt die Pistole und fordert Kosmo auf, vom Auto wegzubleiben. Der dreht sich um und erschießt Kurt. Da zieht auch Rudi seine Waffe und tötet Kosmo. Kim lässt er laufen.

Bald nach dem Tod ihres Mannes soll Emma Brenner (Katharina Böhm) 4000 DM für das Kacheln des Pools bezahlen. Der Handwerker erzählt, ihr Mann habe gesagt, er solle einfach mal nach Feierabend vorbeikommen und sich das Geld in bar abholen. Emma sucht im Wäscheschrank und findet tatsächlich ein Geldbündel mit mehr als 30 000 DM. Sie beginnt zu begreifen, dass Kurt und seine Kollegen Schmiergeld angenommen haben. Ihre weniger naive und von ihrem Ehemann Franky eingeweihte Nachbarin Rosie (Henriette Heinze) bestätigt den Verdacht und verrät ihr auch, dass die Belastungszeugin nach wie vor umgebracht werden soll – jetzt aber von Franky und Emile selbst.

Die beiden misstrauen Rudi: Sie ahnen, dass er durch seine Skrupel die Ausschaltung der Zeugin verhinderte. Sie überwachen ihn und hören sein Telefon ab. Als Kim ihn anruft und sich mit ihm verabredet, merkt er, dass auch seine beiden Kollegen am vereinbarten Treffpunkt lauern. Kim durchschaut, dass Franky und Emile inzwischen selbst versuchen, sie zu finden und zu töten. Sie trifft sich mit Rudi im asiatischen Restaurant eines Onkels, nimmt ihn anschließend mit in ihr Hotelzimmer und verführt ihn. Als er am nächsten Morgen erwacht, ist sie bereits fort und hat auch seine Dienstwaffe mitgenommen.

In seiner Verzweiflung offenbart Rudi sich seinem Vorgesetzten – ohne zu ahnen, dass dieser in die Machenschaften eingeweiht ist.

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Als Franky und Emile die Vietnamesin in ihrem Hotelzimmer ausfindig machen, liegt sie mit durchschnittener Kehle auf dem Bett. Offenbar waren Theo Landwers Leute schneller.

Rosie erzählt Emma arglos, dass Rudi beim Chef der Einheit ausgepackt hat. Emma fragt sich, woher sie das wissen kann. Sie schließt daraus, dass der Vorgesetzte zu den korrupten Beamten gehört und Rudi jetzt in Gefahr ist. Gerade als Rudi von seinem Chef mit der Lüge, man habe die Zeugin verhaftet, in einen Hinterhalt gelockt werden soll, warnt ihn Emma telefonisch. Unter dem Vorwand, vor dem Aufbruch noch rasch die Toilette aufsuchen zu müssen, flieht er. Doch auf der Straße wird er bereits von seinem Vorgesetzten, Franky und Emile erwartet. In Notwehr erschießt er den Chef. Seine beiden Kollegen überwältigen ihn. Als Emile von Rudi erfährt, seine Frau Leila (Belhe Zaimoglu) sei wegen einer Frühgeburt im Krankenhaus, kommt er zur Besinnung und hindert Franky daran, Rudi zu erschießen. Bei dem Handgemenge wird er selbst von einem Schuss in den Bauch getroffen.

Franky wird verhaftet und kann nicht mit einem milden Urteil rechnen. Emile erholt sich im Krankenhaus von der Schussverletzung und freut sich, dass Leila und das Frühgeborene wohlauf sind.

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Sympathische Figuren gibt es in „Rette deine Haut!“ kaum, nur Gangster, korrupte Polizeibeamte und Ehefrauen, die entweder die Augen verschließen oder Bescheid wissen und froh über den Luxus sind, den sie sich von dem illegal verdienten Geld leisten können.

Die Wirkung des spannenden Polizeithrillers „Rette deine Haut!“ beruht auf authentisch wirkenden Dialogen, glaubwürdigen Darstellern und einer kalten, realistischen Inszenierung.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2003

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