Gudrun Pausewang


Gudrun Pausewang wurde am 3. März 1928 in dem ostböhmischen Ort Wichstadtl (Mladkov) geboren. Sie wuchs mit fünf jüngeren Geschwistern auf. Ihr Vater, ein sudetendeutscher Diplomlandwirt, fiel 1943 im Zweiten Weltkrieg. Seine Witwe floh zwei Jahre später mit den Kindern nach Westdeutschland.

Nach dem Abitur 1948 in Wiesbaden studierte Gudrun Pausewang am Pädagogischen Institut in Weilburg an der Lahn und unterrichtete dann an

verschiedenen Volksschulen in der Bundesrepublik, bis sie Anfang 1956 im Auftrag des Auswärtigen Amts nach Chile reiste und in Temuco Lehrerin an einer deutschen Schule wurde. 1961 wechselte sie an eine deutsche Schule in der venezolanischen Stadt Maracaibo. Zweieinhalb Jahre später kehrte Gudrun Pausewang nach Deutschland zurück, studierte Germanistik und arbeitete weiter als Lehrerin.

1968 ging sie mit ihrem Ehemann Hermann Wilcke für weitere vier Jahre nach Südamerika und arbeitete diesmal als Lehrerin in Kolumbien (Collegio Aleman in Barranquilla). Dort gebar sie 1970 einen Sohn.

Von 1972 bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1989 war sie als Lehrerin in Schlitz bei Fulda tätig.

1998 promovierte Gudrun Pausewang an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Ihre Dissertation trägt den Titel „Vergessene Jugendschriftsteller der Erich-Kästner-Generation“.

1958 hatte Gudrun Pausewang ihren ersten Roman veröffentlicht: „Rio Amargo“. Sie schrieb zunächst für Erwachsene, aber seit der Geburt ihres Sohnes auch für Kinder und Jugendliche. Im Lauf der Jahre erschienen mehr als fünfundachtzig Bücher von ihr. Zu ihren erfolgreichsten Romanen zählen: „Auf einem langen Weg“ (1978), „Die Not der Familie Caldera“ (1979), „Der Streik der Dienstmädchen“ (1979), „Ich habe Hunger – ich habe Durst“ (1981), „Frieden kommt nicht von allein“ (1982), „Die letzten Kinder von Schewenborn“ (1983) und „Die Wolke“ (1987).

Obwohl ihre Bücher unterhaltsam sind, bezieht Gudrun Pausewang auch Stellung zu politischen und ökologischen Fragen: Sie weist auf Probleme in der Dritten Welt hin, engagiert sich für Frieden, Umweltschutz und die Anti-Atomkraft-Bewegung. Außerdem prangert sie die Verbrechen der Nationalsozialisten an. Dabei schreckt sie nicht vor Horrorszenarien zurück.

Für „Die Wolke“ erhielt Gudrun Pausewang 1988 den Deutschen Jugendliteraturpreis. 1999 wurde sie vom hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

© Dieter Wunderlich 2008

Gudrun Pausewang: Die Wolke

Christian Oelemann - Dumme Gedanken
Die grüblerischen Gedanken des Ich-Erzählers kreisen um Themen, springen vor und zurück, wieder­holen sich. Daraus hat Christian Oelemann einen tragikomischen Roman komponiert, der ein beson­deres Lesevergnügen bietet.
Dumme Gedanken