Alexander I. Solschenizyn


Alexander Issajewitsch Solschenizyn wurde am 11. Dezember 1918 in Südrussland geboren. Nach dem Mathematik- und Philosophiestudium fing er als Lehrer zu arbeiten an. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte Alexander Solschenizyn gegen die Deutschen.

Weil er sich kritisch über den Stalinismus geäußert hatte, verhaftete man ihn kurz vor Kriegsende, und er verbrachte die Zeit von 1945 bis 1956 in Strafgefangenen-Lagern. Dann wurde er rehabilitiert – vermutlich auch deshalb, weil man aufgrund einer Krebserkrankung mit seinem baldigen Tod rechnete.

Seine Kritik an den Verhältnissen in der UdSSR veranlasste den sowjetischen Schriftstellerverband, Alexander Solschenizyn am 12. November 1969 auszuschließen. Ein Jahr später sprach ihm die Schwedische Akademie den Nobelpreis für Literatur zu.

1958 bis 1967 hatte Alexander Solschenizyn heimlich an einem aus Einzelschicksalen zusammengesetzten Panorama des kommunistischen Straflagersystems gearbeitet. Der erste Teil erschien 1973 in Paris: „Der Archipel Gulag“ (Glawnoje Uprawlenie Lagerej: Hauptverwaltung der Lager). Am 12. Februar 1974 wurde er verhaftet, und zwei Tage später musste er die Sowjetunion verlassen. Einige Zeit verbrachte Alexander Solschenizyn bei Heinrich Böll, 1975 reiste er in die Schweiz und 1984 in die USA.

Die Ausbürgerung wurde zwar von Michail Gorbatschow am 15. August 1990 aufgehoben, doch Alexander Solschenizyn kehrte erst am 27. Mai 1994 nach Russland zurück.

Mit seinen Romanen und Erzählungen nahm Alexander Solschenizyn die Tradition der russischen Realisten wieder auf. Anhand seiner eigenen Erlebnisse und Erfahrungen setzte er sich kritisch mit dem Stalinismus auseinander. Bewusst wählte er eine polyphone Gestaltung: Nicht eine Hauptperson steht im Mittelpunkt seiner Romane, sondern es werden mehrere Figuren abwechselnd beleuchtet. Solschenizyn verdeutlichte, dass die Würde des Menschen auch im Falle von Schmähungen und Erniedrigungen erhalten bleibt.

Alexander Solschenizyn starb in der Nacht zum 3. August 2008 im Alter von neunundachtzig Jahren.

© Dieter Wunderlich 2008

Dieter Forte - Das Muster
Dieter Forte entwickelt die doppelte Familienchronik in zahlreichen kleinen Geschichten. Groteske Begebenheiten wechseln sich in "Das Muster" mit realistischen Milieuschilderungen, Porträts skurriler Charaktere und politischen Skizzen ab.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Aber zuletzt dauerte es schon zwei Monate, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte: Aus familiären Gründen habe ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik reduziert.