Enough. Genug!

Enough. Genug!

Enough. Genug!

Genug! Jeder hat eine Grenze – Originaltitel: Enough – Regie: Michael Apted – Drehbuch: Nicholas Kazan – Kamera: Rogier Stoffers – Schnitt: Rick Shaine – Musik: David Arnold – Darsteller: Jennifer Lopez, Billy Campbell, Tessa Allen, Juliette Lewis, Dan Futterman, Fred Ward, Bill Cobbs, Chris Maher, Bruce A. Young u.a. – 2002; 110 Minuten

Inhaltsangabe

Die Kellnerin Slim glaubt ihren Traummann gefunden zu haben, den erfolgreichen Unternehmer Mitch Hiller. Die beiden heiraten und bekommen eine Tochter. Mitch ist gewohnt, alles zu kriegen, was er sich wünscht. Als Slim herausfindet, dass er sie mit anderen Frauen betrügt und ihn zur Rede stellt, schlägt er sie. Er verdiene das Geld und lege deshalb die Regeln fest, erklärt er. Slim flieht mit Gracie, aber Mitch spürt sie immer wieder auf ...
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Kritik

Michael Apted porträtiert in "Enough. Genug!" eine Frau, die sich trotz männlichen Terrors und Herrenmenschentums emanzipiert, aber der Exploitationfilm ist zu konstruiert und unrealistisch, um ernst genommen zu werden.
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Slim (Jennifer Lopez) und ihre beste Freundin Ginny (Juliette Lewis) arbeiten als Kellnerinnen in einem Diner. Ein Gast namens Robbie (Noah Wyle) umwirbt Slim, bis der erfolgreiche Unternehmer Mitch Hiller (Billy Campbell) hereinkommt und behauptet, Robbie habe mit anderen Männern um 200 Dollar gewettet, dass er Slim innerhalb einer Frist flachlegen werde. Nachdem er Robbie hinausgejagt hat, wendet er sich wieder Slim zu. Sie glaubt, ihren Traummann gefunden zu haben und lässt sich bald darauf von ihrem „Ersatzvater“ Phil (Christopher Maher) zum Altar führen.

Mitch ist gewohnt, alles zu kriegen, was er sich wünscht. Als ihm ein Haus in einem Vorort von Los Angeles gefällt, klingelt er, bietet dem überraschten Eigentümer (Bruce French) einen weit über dem Marktwert liegenden Geldbetrag und droht ihm zugleich mit Schikanen für den Fall einer Weigerung.

Bald nachdem das Ehepaar Hiller in das Haus eingezogen ist, wird Slim schwanger. Sie bringt eine Tochter zur Welt, die den Namen Gracie (Tessa Allen) erhält.

Durch Zufall findet Slim einige Zeit später heraus, dass Mitch sie mit einer anderen Frau betrügt. Als sie ihn deshalb zur Rede stellt, schlägt er sie und erklärt ihr, dass er das Geld verdiene und deshalb auch die Regeln festlege. Das müsse sie akzeptieren.

Slim geht zur Polizei, erzählt, dass eine ihrer Freundinnen von ihrem Ehemann geschlagen werde und erkundigt sich, was im Fall einer Anzeige mit ihr und ihrer Tochter passieren würde. Es ist nicht ermutigend: Die Polizei würde den gewalttätigen Ehemann zwar festnehmen, aber er käme wahrscheinlich bis zur Verhandlung auf Kaution frei und könnte sich für die Anzeige rächen.

Ginny, Phil und ein weiterer Mann namens Teddy (Ruben Madera) helfen Slim, nachts mit ihrer Tochter zu fliehen und bringen sie in ein Hotel. Weil sich dort herausstellt, dass Mitch Slims Konto sperren ließ, zahlt Ginny das Zimmer mit ihrer Karte.

Durch seine Beziehungen findet Mitch rasch heraus, wo Slim und Gracie sind. Aber Slim gelingt es, ihm erneut zu entkommen, und sie findet mit ihrer Tochter Zuflucht bei ihrem früheren Freund Joe (Dan Futterman) in Seattle. Auch dort spürt Mitch sie auf. Er schickt drei Männer (Dan Martin, Jeff Kober, Brent Sexton) vorbei, die sich als FBI-Agenten ausgeben und Joes Wohnung durchsuchen, Slim und Gracie jedoch nicht finden. Weil Slim bei Joe auch nicht mehr sicher ist, fliegt sie mit ihrer Tochter nach San Francisco und wendet sich Hilfe suchend an ihren reichen Vater Jupiter (Fred Ward), mit dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Jupiter prahlt damit, dass er allein in der Zeit von 1968 bis 1972 mit verschiedenen Frauen fünf Kinder gezeugt habe und speist sie mit ein paar Dollar ab.

Slim taucht im Norden Michigans unter, meldet ihre Geburtsurkunde als verloren und lässt sich neue Papiere auf einen falschen Namen ausstellen.

Als Jupiter von drei Männern bedroht wird, die ihn nach Slim fragen, bekommt er Respekt vor seiner Tochter und schickt ihr nun großzügig Geld.

Trotz der geänderten Identität findet Mitch Slim und Gracie. Eines Morgens ist er bei ihnen im Haus. Vor den Augen der Tochter verprügelt er seine Frau, bis es ihr gelingt, ihm Tränengas ins Gesicht zu sprühen. Slim rennt mit Gracie zum Auto und rast los. Sie werden zwar von Robbie verfolgt, bei dem es sich um einen Gefolgsmann Mitchs handelt, aber Slim gelingt es mit einem waghalsigen Manöver, ihn abzuhängen.

Jim Toller (Bill Cobbs), ein Rechtsanwalt, den Slim aufsucht, erklärt ihr, dass sie keine Chancen hat, das Sorgerecht für ihre Tochter zu behalten. Geht sie zur in einem Monat angesetzten Gerichtsverhandlung, werden Mitchs Anwälte ihrem Mandanten das alleinige Sorgerecht verschaffen. Bleibt sie der Verhandlung fern, verliert sie das Sorgerecht ebenfalls und man wird sie von der Polizei suchen lassen.

Daraufhin vertraut Slim ihre Tochter Ginny an und schickt die beiden mit dem Flugzeug an einen Ferienort, wo Mitch sie hoffentlich nicht findet.


Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.


Slim fliegt nach San Francisco und lässt sich von einem Trainer (Bruce A. Young) in dem Selbstverteidigungssystem Krav Maga ausbilden.

Als sie sich stark genug fühlt, dringt sie in Mitchs Haus ein. Er liegt mit einer Blondine (Nikki Bokal) im Bett. Slim beobachtet, wie er das Mädchen am Morgen wegschickt und dann auch selbst geht. Während seiner Abwesenheit versteckt sie seine beiden Pistolen und legt ihm Briefe in eine Schublade, die darauf hindeuten, dass sie sich versöhnten und sich aussprechen wollten. Als Mitch nach Hause kommt, schaltet sie den Strom ab und spricht ihn aus dem Dunkeln an. Erst nach einer Weile geht das Licht wieder an. Mitch sucht vergeblich nach seinen Waffen. Zunächst weigert er sich, mit Slim zu kämpfen, aber sie ohrfeigt ihn mehrmals, bis er sie plötzlich mit einem Angriff zu überraschen versucht. Dank ihres Trainings erweist Slim sich im Kampf als überlegen. Schließlich liegt Mitch bewusstlos am Boden. Slim ruft Ginny an und sagt ihr, dass sie es nicht fertigbringe, Mitch zu töten. Der kommt zu sich und schlägt Slim von hinten zu Boden. Mit letzter Kraft tötet sie ihn.

Aufgrund der Briefe nimmt die Polizei an, dass Mitch seine Frau ins Haus gelockt und angegriffen habe, aber von ihr in Notwehr getötet worden sei.

Ginny bringt Gracie wohlbehalten zur Mutter zurück.

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Fritz Göttler stuft „Enough. Genug! Jeder hat eine Grenze“ als Exploitationfilm ein (Süddeutsche Zeitung, 18. September 2002) und hat damit wohl recht. Nicholas Kazan (Drehbuch) und Michael Apted (Regie) porträtieren in diesem Sozialmärchen zwar eine durch ihre Eheschließung sozial aufgestiegene Frau, die sich trotz männlichen Terrors und Herrenmenschentums emanzipiert, aber „Enough. Genug!“ ist zu konstruiert und unrealistisch, um ernst genommen zu werden. Mehr als billig produzierte Unterhaltung ist das nicht.

Die Zwischenüberschriften lauten: How they met, To have and to hold, Conquering hero, Our happy family, More than enough, Get out, You can run, New leaf, Take care.

Deutsche Synchronsprecher in „Enough. Genug!“: Ghadah Al-Akel (Slim), Bernd Vollbrecht (Mitch Hiller), Tessa Allen (Gracie), Bettina Weiß (Ginny), Stefan Krause (Joe), Oliver Feld (Robbie), Klaus-Dieter Klebsch (Jupiter), Astrid Bless (Mrs Hiller), Ulrich Voß (Jim Toller), Metin Tekin (Phil), Bruce A. Young (Trainer), Uli Krohm (Hauseigentümer) u.a.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2013

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.