Im Herzen der Rache

Im Herzen der Rache

Im Herzen der Rache

Im Herzen der Rache - Originaltitel: The Heart of Justice - Regie: Bruno Barreto - Drehbuch: Keith Reddin - Kamera: Declan Quinn - Schnitt: Bruce Cannon - Musik: Jonathan Elias - Darsteller: Eric Stoltz, Jennifer Connelly, Dennis Hopper, Dermot Mulroney, Joanna Miles, Bradford Dillman, Harris Yulin, William H. Macy, Katherine LaNasa, Vincent Price, Keith Reddin u.a. - 1992; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Ohne ersichtlichen Grund erschießt der Millionärssohn Elliott Burgess den Bestsellerautor Austin Blair auf offener Straße und nimmt sich dann auch selbst das Leben. Der ehrgeizige Journalist David Leader findet heraus, dass es in Blairs letztem Roman um Inzest ging und sucht nach einem Zusammenhang. Bei seinen Recherchen verfällt er den Reizen der geheimnisvollen Schwester des Täters ...
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Kritik

"Im Herzen der Rache" ist ein fesselnder, brillant besetzter und hervorragend fotografierter Psychothriller des brasilianischen Filmregisseurs Bruno Barreto über Inzest, eine amour fou und die Verantwortung von Journalisten.
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Nach einem Abendessen mit seinem alten Freund Shaw (Vincent Price) im Klub steht der Bestsellerautor Austin Blair (Dennis Hopper) am Straßenrand, um ein Taxi heranzuwinken. Da tritt ein elegant gekleideter junger Herr auf ihn zu, vergewissert sich, dass er Austin Blair ist und erschießt zuerst ihn, dann sich.

Der ehrgeizige Journalist David Leader (Eric Stoltz), der von seinem Chefredakteur (Harris Yulin) auf den Fall angesetzt wird, hofft, damit seinen Durchbruch zu schaffen. Er denkt an nichts anderes mehr als an seine Recherchen und nimmt in Kauf, dass seine Freundin Hannah (Katherine La Nasa) ihn verlässt.

Bei dem Täter handelte es sich um Elliott Burgess (Dermot Mulroney), den erwachsenen Sohn eines erfolgreichen Rechtsanwalts, dessen Familie zur Upper Class gehört. Wie seine attraktive Schwester Emma (Jennifer Connelly) wohnte er noch bei den Eltern (Bradford Dillman, Joanna Miles). Die Angehörigen sind nicht bereit, Journalistenfragen zu beantworten, aber von Annie (Felicity Huffman), einer früheren Freundin Emmas, erfährt David, dass die Millionärstochter schon auf dem College als verrucht galt und gern mit Männern spielte, obwohl sie von ihrem Bruder eifersüchtig bewacht wurde. Mehrmals versucht David, an Emma heranzukommen und gibt ihr seine Karte, aber sie weigert sich, mit ihm über ihre Familie zu reden.

David bittet seinen Kollegen Simon (Keith Reddin), den letzten Roman von Austin Blair zu lesen und ihm dann zu erzählen, wovon er handelt. In „A Class of their Own“ geht es um die verwöhnte Muriel, die wegen ihrer Promiskuität und der inzestuösen Beziehung mit ihrem Bruder in ihrer reichen, vornehmen Familie als schwarzes Schaf gilt.

Unvermittelt erhält David Tonkassetten zugeschickt. Sie sind von Elliott Burgess besprochen. Offenbar hatte er stets ein Diktiergerät bei sich, um fortwährend seine Gedanken festzuhalten: eine Art akustisches Tagebuch. Daraus geht hervor, dass er „A Class of their Own“ gelesen und den Eindruck gewonnen hatte, das Buch spiegele die Verhältnisse in der Familie Burgess. Vergeblich versuchte Elliott, seinen Vater zu überreden, Austin Blair zu verklagen, aber der Egozentriker wollte von all dem nichts wissen. Elliott wandte sich auch an die Zeitung, für die David arbeitet, aber er traf auf Simon, und der tat ihn als Spinner ab.

David vermutet, dass Emma Burgess ihm die Bänder zukommen ließ, und zwar in der Absicht, bei ihm den Eindruck zu erwecken, ihr Bruder sei geistesgestört gewesen.

Um die Familie unter Druck zu setzen, veröffentlicht die Zeitung skandalträchtige Spekulationen über sie. Entrüstet bereitet Burgess eine Klage vor.

Eines Abends sieht David vom Fenster aus Emma vor seinem Haus auf der Straße. Er läuft hinunter und holt sie herauf. Sie gesteht, dass Austin Blair einer ihrer Geliebten war. Sie habe Angst um ihre Familie, sagt sie, die gesellschaftlich ruiniert ist, falls die Wahrheit beispielsweise in einem Gerichtsverfahren gegen die Zeitung herauskommt.

Emma schläft mit David und beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit ihm. Um sie an sich zu binden, verbrennt David vor ihren Augen das gesamte Beweismaterial und weigert sich, weiter über den Fall zu schreiben, obwohl ihn das seine Stellung kostet.

Eines Nachts murmelt Emma lasziv im Schlaf: „Komm wieder ins Bett, Elliott!“

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Sie schlägt David eine gemeinsame Reise vor und verabredet sich mit ihm am Flughafen. Am Schalter ist ein Ticket für ihn hinterlegt, aber keines auf den Namen Emma Burgess. Verwirrt ruft er sie an, aber die Telefonnummer wurde inzwischen abgeschaltet. Da begreift er, dass sie ihn hereingelegt hat, um ihn davon abzubringen, einen wahrheitsgemäßen Bericht über sie, ihre Affären und das inzestuöse Verhältnis mit ihrem Bruder zu veröffentlichen.

Als der Journalist Booth (William H. Macy), der Davids Job bekommen hat und dessen Recherchen fortsetzt, Emma Burgess zum ersten Mal erblickt, ist er von ihr betört …

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„The Heart of Justice“ – „Im Herzen der Rache“, auch: „Tag der Rache“ – ist ein fesselnder und brillant besetzter Psychothriller des brasilianischen Filmregisseurs Bruno Barreto über Inzest, eine amour fou und die Verantwortung von Journalisten. Die Kameraarbeit von Declan Quinn verdient, besonders hervorgehoben zu werden: Die sorgfältig komponierten Bilder sind fast ausschließlich in Brauntönen gehalten und perfekt ausgeleuchtet.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2006

Bruno Barreto: Dona Flor und ihre beiden Ehemänner

Michael W. Weithmann - Die Donau
Wer gleichermaßen aufgeschlossen für die Antike wie für die Zeitgeschichte ist und es aufregend findet, sich einmal nicht auf eine bestimmte Schublade beschränken zu müssen, dem sei dieses faktenreiche, sprachlich gut formulierte Buch empfohlen.
Die Donau