Dona Flor und ihre beiden Ehemänner

Dona Flor und ihre beiden Ehemänner

Dona Flor und ihre beiden Ehemänner

Dona Flor und ihre beiden Ehemänner - Originaltitel: Dona Flor e seus dois maridos - Regie: Bruno Barreto - Drehbuch: Bruno Barreto, Eduardo Coutinho und Leopoldo Serran, nach dem Roman "Dona Flor und ihre beiden Ehemänner" von Jorge Amado - Kamera: Murilo Salles - Schnitt: Raimundo Higino - Musik: Chico Buarque de Hollanda und Francis Hime - Darsteller: Sonia Braga, José Wilker, Mauro Mendonça, Dinorah Brillanti, Nelson Xavier, Haydil Linhares, Nilda Spencer, Francisco Santos u.a. - 1976; 120 Minuten

Inhaltsangabe

Dona Flor wird von ihrem lebensgierigen, leichtsinnigen Ehemann immer wieder betrogen, aber nachdem er mitten im Karnevalszug tot zusammengebrochen ist, fehlen ihr seine leidenschaftlichen Umarmungen. Nach einer angemessenen Trauerzeit heiratet Dona Flor einen älteren Spießbürger, der sie zwar zärtlich liebt, aber ihre Begierden nicht erfüllen kann ...
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Kritik

"Dona Flor und ihre beiden Ehemänner" ist eine originelle, frivole und augenzwinkernd erzählte Komödie über die Begierden und Fantasien einer vitalen jungen Frau.
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Dona Flor (Sonia Braga) lebt mit ihrem Ehemann Valdomiro („Vadinho“) Santos Guimarães (José Wilker) in der brasilianischen Kleinstadt Bahia. Vadinho liebt seine Frau leidenschaftlich, aber er hat damit nicht genug; er genießt das Leben in vollen Zügen, treibt sich mit Prostituierten herum – zum Zeitvertreib, wie er sagt –, und ist der Spielleidenschaft verfallen. Schon in der Hochzeitsnacht schlich er sich davon, nachdem er seine Frau genommen hatte. Einmal verspielt er die Kleidung, die er am Leib trägt und muss sich von einem Freund einen Mantel borgen, um nicht nackt durch die Straßen nach Hause laufen zu müssen. Er überredet sogar Pfarrer Venâncio (Francisco Santos), ihm etwas fürs Glücksspiel zu geben. Und als gar nichts mehr hilft, raubt er seiner Frau gewaltsam das Geld, das sie mit Kochkursen verdient und gespart hat. Ein paar Stunden später taucht er mit einer Kapelle vor dem Haus auf und bringt ihr ein Ständchen, obwohl es mitten in der Nacht ist. Das versöhnt Dona Flor. Doch als er vier Tage lang fortbleibt, wird sie von ihrer Freundin und Nachbarin Norminha (Haydil Linhares) überredet, ihm einen Denkzettel zu verpassen und vorübergehend zu ihr zu ziehen. Dona Flor hat bereits ihren Koffer gepackt, da erfährt sie durch einen kleinen Jungen, dass Vadinho volltrunken auf dem Gehsteig liegt. Sofort eilt sie hin und bringt ihn nach Hause.

Nach sieben Jahren Ehe bricht Vadinho beim Karnavalszug tot zusammen. Dona Flor betrauert ihn. Ihre Mutter Rozilda (Dinorah Brillanti) und ihre Freundinnen Norminha und Dinorah (Nilda Spencer) sind dagegen froh, dass sie endlich von dem untreuen Wüstling befreit ist. Obwohl man Toten eigentlich nichts Schlechtes nachsagt, schimpfen sie über den „arbeitsscheuen Alkoholiker“.

Bald bringt Norminha ihre Freundin dazu, die Witwentracht wieder abzulegen, und sie verkuppelt Dona Flor mit dem zweiundvierzigjährigen Apotheker Dr. Teodoro Madureira (Mauro Mendonça). Teodoro liebt seine junge, schöne Frau abgöttisch, aber er ist ein ganz anderer Charakter als der stürmische, leichtsinnige Vadinho es war: Der sparsame Spießbürger lässt sich im Apothekerverband zum Kassenführer wählen. Und er spielt Fagott. Das Hausmädchen Sofia (Ivanilda Ribeiro) wirft er hinaus, weil sie ihm nicht fleißig und unterwürfig genug ist.

Während Teodoro nach der Feier des ersten Hochzeitstages die letzten Gäste zur Straßenbahn bringt, glaubt Dona Flor ihren ersten Ehemann nackt in ihrem Bett liegen zu sehen. Er spricht mit ihr, will sie verführen, aber Dona Flor hat sich geschworen, auch ihrem zweiten Ehemann treu zu sein, und sie verscheucht ihn. Hin- und hergerissen von ihrem Vorsatz, Teodoro nicht zu betrügen und ihrem Verlangen nach Vadinhos Leidenschaft, lässt sie sich an den nächsten Tagen darauf ein, mit Vadinho wenigstens zu reden. Doch er will mehr, und es dauert nicht lang, da liegt Dona Flor zwischen ihren beiden Ehemännern im Bett. Sie gehen auch zu dritt zur Kirche, und Vadinho ist dabei wie immer splitternackt, aber das macht nichts, denn außer Dona Flor kann ihn niemand sehen.

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Der brasilianische Regisseur Bruno Barreto verfilmte die 1966 veröffentlichte Erzählung „Dona Flor und ihre beiden Ehemänner“ seines Landsmannes Jorge Amado (1912 – 2001). Gleich zu Beginn des Films sehen wir Vadinhos Tod, und nachdem die Vorgeschichte in Rückblenden gezeigt wurde, geht es weiter mit der zweiten Ehe seiner Witwe. „Dona Flor und ihre beiden Ehemänner“ ist eine originelle, frivole Komödie über die Begierden und Fantasien einer vitalen jungen Frau. Bruno Barreto erzählt sie augenzwinkernd in fröhlichen, bunten Bildern.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005

Bruno Barreto: Im Herzen der Rache

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.