Die Affäre

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Die Affäre

Die Affäre – Originaltitel: Partir – Regie: Catherine Corsini – Drehbuch: Catherine Corsini, Gaëlle Macé, Antoine Jaccoud, Emmanuelle Bernheim – Kamera: Agnès Godard – Schnitt: Simon Jacquet – Darsteller: Kristin Scott Thomas, Sergi López, Yvan Attal, Bernard Blancan, Aladin Reibel, Alexandre Vidal, Daisy Broom, Berta Esquirol, Gérard Lartigau, Geneviève Casile, Philippe Laudenbach, Michèle Ernou, Jonathan Cohen, Hélène Babu u.a. – 2009; 85 Minuten

Inhaltsangabe

Als die Kinder groß genug sind, will Suzanne Vidal, die Ehefrau eines erfolgreichen Arztes, wieder als Physiotherapeutin arbeiten und in einem zur Villa gehörenden Nebengebäude ihre Praxis einrichten. Der spanische Schwarzarbeiter Ivan soll das dort gelagerte Gerümpel herausräumen. Beim Anblick des unkomplizierten Mannes wird sich Suzanne bewusst, dass sie des Luxuslebens an der Seite ihres Ehemanns überdrüssig ist ...
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Kritik

Catherine Corsini entwickelt die Handlung ruhig, stringent und chronologisch. Kristin Scott Thomas besticht durch ihre feinnervige Verkörperung der Hauptfigur in der Liebestragödie "Die Affäre".
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Suzanne Vidal (Kristin Scott Thomas) wohnt mit ihrem Ehemann Samuel (Yvan Attal), einem erfolgreichen Arzt, und ihren beiden Kindern in einer Villa in Nîmes. Weil David (Alexandre Vidal) und Marion (Daisy Broom) inzwischen alt genug sind, will sie ihre Berufstätigkeit als Physiotherapeutin wieder aufnehmen und in einem Nebengebäude des Anwesens eine Praxis einrichten. Ein Freund namens Rémi (Bernard Blancan) vermittelt ihr und Samuel den spanischen Gelegenheitsarbeiter Ivan (Sergi López), der das Gerümpel aus den Räumen schaffen soll.

Beim Anblick des unkomplizierten Spaniers wird sich die aus einfachen Verhältnissen stammende Französin bewusst, dass sie des hohlen Luxuslebens an der Seite ihres disziplinierten Ehemanns überdrüssig ist.

Als ihr Auto auf einer abschüssigen Strecke ins Rollen kommt, versucht Ivan, es zum Stehen zu bringen. Dabei bricht er sich das rechte Fußgelenk. Bis die Fraktur einigermaßen verheilt ist, muss er zum Gehen Krücken benützen und kann nicht mit dem Auto fahren. Gerade jetzt wollte er nach Spanien, um seine kleine Tochter nach einem Jahr erstmals wiederzusehen. Er war einige Zeit im Gefängnis und erhielt soeben eine Besuchserlaubnis von seiner Ex-Frau. Kurzerhand übernimmt Suzanne es, Ivan nach Spanien zu fahren. Ihren Mann weist sie darauf hin, dass sie an Ivans Verletzung schuld ist.

Auf der Reise beginnt Suzanne mit Ivan eine Affäre.

Zurück in Nîmes, beichtet sie ihrem Mann, dass sie sich in den spanischen Arbeiter verliebt habe. Sie verspricht, die Affäre zu beenden und Ivan nicht wiederzusehen, aber Samuel fühlt sich in seinem chauvinistischen Stolz verletzt und bleibt unversöhnlich. Suzanne erträgt das nicht. Außerdem sehnt sie sich nach Ivan. Sie packt ihre Sachen und zieht zu ihrem Geliebten, der inzwischen als Kellner arbeitet.


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Samuel lässt ihre Konten und Kreditkarten sperren, sorgt dafür, dass Suzanne keinen Bankkredit für die Einrichtung einer Praxis bekommt und dass Ivan entlassen wird. Um tanken zu können, muss Suzanne ihre Cartier-Uhr für einen Schleuderpreis verkaufen. Als sie ein halbes Jahr nach dem Beginn der Affäre erfährt, dass Samuel mit den Kindern verreist ist, beschließt sie, ein paar Gemälde und andere Wertsachen aus der Villa zu holen, zu der sie nach wie vor die Schlüssel besitzt. Sie hält es für ihr gutes Recht, sich auf diese Weise einen Teil des ihr zustehenden Eigentums zu verschaffen. Vergeblich versucht Ivan, sie davon abzuhalten. Schließlich lässt er sich überreden, ihr bei dem Vorhaben zu helfen.

Samuel kann sich denken, wer im Haus war. Er erstattet Anzeige.

Als Ivan die Sachen zu einem Hehler bringt, wird er verhaftet.

Suzanne sieht sich gezwungen, zu ihrem Mann zurückzukehren, denn nur unter dieser Bedingung zieht er seine Anzeige zurück. Aber das Leben mit ihm ist für sie unerträglich. Eines Nachts steht sie auf, lädt sein Gewehr und erschießt ihn im Schlaf.

Dann eilt sie zu Ivan. Schluchzend fällt sie in seine Arme. Sie hören die Sirene eines Streifenwagens, der sich nähert.

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Dass der Rosenkrieg in „Die Affäre“ tragisch endet, wissen wir von Anfang an, denn gleich zu Beginn fällt in der Villa des Ehepaares Vidal ein Schuss. Nach dieser Eröffnung dreht Catherine Corsini die Zeit um ein halbes Jahr zurück und beginnt die Geschichte einer Amour fou zu erzählen. Sie dreht sich um eine nicht mehr ganz junge Französin, die aus ihrem gutbürgerlichen Leben ausbricht und glaubt, in der Affäre mit einem spanischen Gelegenheitsarbeiter ihre Freiheit wiedererlangen zu können.

Ja, hier wird eine Geschichte von Lust und Verlangen erzählt, vom Erwachen einer Frau mittleren Alters, die sich zu einem Bauarbeiter hingezogen fühlt. Es ist die alte schlichte Story – sie will ihn. Und sie sieht in ihm einen Mann, der behutsam ist, nicht sarkastisch, der sie nicht runterputzt oder grob mit ihr umspringt. Und der nicht versucht, sie zu kontrollieren. (Kristin Scott Thomas in einem Interview mit Stefan Simons, „Der Spiegel“, 30. Januar 2010)

Catherine Corsini entwickelt die Handlung ruhig, stringent und chronologisch. Kristin Scott Thomas besticht durch ihre feinnervige Verkörperung der Hauptfigur.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2011

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