City of Ghosts

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City of Ghosts – Originaltitel: City of Ghosts – Regie: Matt Dillon – Drehbuch: Matt Dillon, Barry Gifford – Kamera: Jim Denault – Schnitt: Howard E. Smith – Musik: Tyler Bates – Darsteller: Matt Dillon, James Caan, Natascha McElhone, Gérard Depardieu, Kem Sereyvuth, Stellan Skarsgård, Rose Byrne, Shawn Andrews, Chalee Sankhavesa, Christopher Curry, Robert Campbell, Bernard Merklen, Jack Shearer, Kirk Fox u.a. – 2002; 110 Minuten

Inhaltsangabe

Nach einem groß angelegten Betrug in den USA reist Jimmy dem Drahtzieher Marvin nach Asien nach. Er findet ihn in Phnom Penh. Dort bereitet Marvin zusammen mit dem korrupten kambodschanischen Ex-General Sideth den nächsten Coup vor. Als ihn auch ein von ihm übervorteilter russischer Mafioso aufspürt, taucht Marvin unter. Kurz darauf heißt es, er sei entführt worden. Joseph Kaspar, ein weiterer Komplize Marvins, soll das Lösegeld überbringen ...
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Kritik

Die ruckelig entwickelte Handlung wirkt unausgegoren. Sehenswert ist "City of Ghosts" wegen der dichten Atmosphäre, die vor allem durch die exotischen Kulissen evoziert wird.

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Jimmy Cremming (Matt Dillon) wird in New York von zwei FBI-Agenten (Jack Shearer, Kirk Fox) vernommen. Sie erkundigen sich nach seinem Geschäftspartner, der offenbar die Konten des gemeinsamen Unternehmens leergeräumt und die USA verlassen hat. Das Geld stammte aus Prämien für Versicherungspolicen gegen Naturkatastrophen. Nach einem Hurrikan stellte sich heraus, dass die Versicherungsnehmer einem Betrug im großen Stil zum Opfer gefallen waren. Jimmy gelingt es, die FBI-Agenten von sich abzulenken. Noch am selben Tag setzt er sich ebenfalls aus den USA ab.

Den Drahtzieher Marvin (James Caan), der ihm noch seinen Anteil an der Beute schuldet, vermutet er zunächst in Bangkok. Aber dort erfährt er von Joseph Kaspar (Stellan Skarsgård), der ebenfalls an dem Betrug beteiligt war, dass Marvin sich in Phnom Penh aufhält. Weil inzwischen an den Flughäfen nach Jimmy gefahndet wird, lässt er sich über die Grenze nach Kambodscha schmuggeln.

In Phnom Penh bringt ihn der Rikscha-Fahrer Sok (Kem Sereyvuth) zum „Belville“, einer von dem französischen Wirt Émile (Gérard Depardieu) betriebenen schmuddeligen Bar. Ob er ein Zimmer haben könne, fragt Jimmy. Émile deutet auf das abbruchreife „Hotel“ gegenüber und verlangt seinen Pass für die Anmeldung. Da prügelt draußen ein Mann auf seine Begleiterin ein. Jimmy und Émile laufen hinaus, vertreiben den Angreifer und vergewissern sich, dass die attraktive junge Frau nicht verletzt ist. Es handelt sich um eine amerikanische Archäologin namens Sophie (Natascha McElhone), die für eine NGO-Organisation in Kambodscha tätig ist. Während Jimmy und Émile abgelenkt sind, nimmt ein Gast den Pass vom Tresen und verschwindet damit.

Angeblich will Marvin sich im Bordell „Laughing Lotus“ mit Jimmy treffen. Sok bringt ihn hin. Offenbar handelt es sich um eine Falle: Ein paar Männer schicken Sok fort, schlagen Jimmy zusammen und lassen den bewusstlosen Amerikaner auf der Straße liegen. Als die Angreifer fort sind, kehrt Sok zurück und bringt Jimmy zu der Ärztin Dr. Bopha (Pok Panhavicyetr), die in einem Tempel mittellose Kambodschaner unentgeltlich behandelt.

Schließlich findet Jimmy heraus, dass Marvin im ehemaligen Gouverneurspalast residiert und mit dem korrupten kambodschanischen Ex-General Sideth (Chalee Sankhavesa) zusammen ein luxuriöses Spielkasino in dem armen Land bauen lässt, um sich durch Schmiergelder zu bereichern. Der Gangster verspricht Jimmy, er werde ihm in ein paar Tagen seinen Anteil an der Beute aus dem Versicherungsbetrug übergeben und ihm seinen gestohlenen Pass wiederbeschaffen.

Kurz darauf findet Jimmy in seinem Koffer eine größere Menge Geld, und Kaspar erklärt ihm, Marvin habe Phnom Penh verlassen müssen, weil der von ihm betrogene russische Mafioso Nevesky (Gennady Fleyscher) mit zwei von seinen Männern (Vladimir Yepifanov, Jouni Johannes Anttones) hinter ihm her ist. Jimmy soll nach Bangkok zurückkehren und auf keinen Fall noch einmal versuchen, Verbindung mit Marvin aufzunehmen, denn das sei viel zu gefährlich.

Jimmy bleibt jedoch in Phnom Penh. Er geht mehrmals mit Sophie und dem mit ihr befreundeten Paar Sabrina (Rose Byrne) und Robbie (Shawn Andrews) aus. Auf einer Vollmond-Party vor den Ruinen einer Tempelanlage außerhalb der Stadt, die sie gemeinsam besuchen, taumelt Robbie von Drogen benebelt herum. Zufällig beobachtet Jimmy, wie Robbie in einem der Gänge der Ruine ermordet wird. Er tötet den Mörder und kehrt dann allein nach Phnom Penh zurück, ohne Sabrina oder Sophie etwas gesagt zu haben.

Kurz darauf sagt Kaspar, Marvin sei entführt worden. Zwei seiner Leibwächter kamen dabei ums Leben. Jimmy misstraut Kaspar, aber am nächsten Tag bringt ein singender kleiner Junge einen Beutel ins „Belville“, in dem sich ein abgeschnittener Fuß befindet. Sok übersetzt, was auf dem beigelegten Zettel steht. Es handle sich um Marvins Fuß, heißt es da, und für dessen Freilassung verlangen die Entführer innerhalb von 24 Stunden 5 Millionen Dollar.


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Jimmy und Kaspar wenden sich an Sideth. Sie können zwar keine 5 Millionen beschaffen, aber Jimmy ist bereit, das Geld aus seinem Koffer zu opfern. Marvin ist nämlich sein Vater. (Er war allerdings erst aufgetaucht, als Jimmy bereits neun Jahre alt gewesen war.) Sideth erklärt sich bereit, die Rolle eines Vermittlers zu übernehmen.

Einige Stunden später zeigt er Jimmy und Kaspar ein Video. Darauf ist zu sehen, wie zwei von Marvins Männern mit Waffengewalt in ein Minenfeld getrieben und von Explosionen zerfetzt werden. Dann fleht der gefesselte und augenscheinlich gefolterte Marvin darum, dass er freigekauft wird. Kaspar soll das Geld am nächsten Morgen zu einem Ort bringen, den Sideth ihm zeigen wird.

Jimmy besteht darauf, Kaspar zu begleiten und Sok mitzunehmen. Sideth fährt mit seinen Männern voraus. Schließlich bleibt der General stehen und erklärt Kaspar den weiteren Weg bis zu einem heiligen Feigenbaum, wo das Geld deponiert werden soll.

Als die beiden Amerikaner und Sok von dort zurückkommen, ist Sideth nicht mehr da, obwohl er zu warten versprach. Kaspar glaubt, in eine Falle geraten zu sein, schlägt Jimmy nieder und fährt allein nach Phnom Penh zurück.

Zu Fuß geht Jimmy noch einmal zu dem Feigenbaum. Er beobachtet, wie ein auf einem Wasserbüffel reitender Junge den Beutel mit dem Geld holt. Jimmy folgt ihm unbemerkt und gelangt zu der Tempelruine, in der Robbie ermordet wurde. Auch das Video wurde hier gedreht. Der Junge übergibt Sideth das Geld. Jimmy gelingt es, das Minenfeld zu durchqueren. In der Tempelruine stößt er auf Kaspar. Er ist gefesselt. Bevor Jimmy ihn befreien kann, wird er selbst überwältigt.

Sideth führt die beiden Gefangenen ins Freie und zeigt ihnen die verkohlten Reste einer Leiche. Das sei von Marvin übriggeblieben, erklärt er. Kaspar reißt sich los und rennt fort.

Da taucht Marvin auf. Er ist unverletzt. Weil Kaspar ihn an die Russen verraten habe, sagt er, sei die Inszenierung erforderlich gewesen. Nun müsse er sich schleunigst in Sicherheit bringen. Sein Schützling soll mitkommen. Aber Jimmy will nichts mehr mit den kriminellen Machenschaften seines Vaters zu tun haben. Marvin akzeptiert das. Er überlässt seinem Sohn das Geld und ein Auto. Sideth protestiert: Er findet es zu riskant, den Zeugen laufen zu lassen. Darüber kommt es zu einem Streit, der in einer Schießerei eskaliert, bei der Marvin und Sideth getötet werden.

Jimmy legt die Leiche seines Vaters in einen Kahn, packt Steine dazu und stößt das Boot vom Ufer ab. Dann schießt er es leck, bis es sinkt.

Kaspar schlägt sich nach Pnomh Penh durch. Dort findet er die Leiche seiner ermordeten thailändischen Geliebten Rocky (Kyoza). Die Russen hatten sie entführt, um ihn zu erpressen. Notgedrungen verriet er Marvin. Trotzdem ist das Mädchen jetzt tot. Ein paar Minuten später wird Kaspar im „Belville“ von einem der Russen erschossen.

Jimmy schenkt Sok das Auto, in dem er auch das Geld gelassen hat.

Nachdem Sok das Geld gefunden hat, bringt er es als Opfergabe in den Tempel, in dem Dr. Bopha praktiziert, und fährt mit dem Auto zu seiner Familie.

Jimmy folgt Sophie, die inzwischen nach Udong gereist ist. Sie freut sich, als sie ihn kommen sieht.

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In dem modernen film noir „City of Ghosts“ erzählt Matt Dillon von Freundschaft, Loyalität und Verrat, Betrug und Korruption. Im Mittelpunkt steht Jimmy Cremming, ein Mann Mitte vierzig, dessen einzige Bezugsperson ein Gangster ist. Schon als er noch ein Kind war, beteiligte ihn sein Vater an Gesetzesverstößen. Jimmy bedauert die Opfer eines Hurrikans, die aufgrund eines großangelegten, von seinem Vater initiierten Betrugs keine Versicherungsleistungen erhalten. Trotz seiner Skrupel weigert er sich erst gegen Ende zu, seinem Vater weiter zu folgen. Und als er diesen in Schwierigkeiten wähnt, zögert er nicht, sich in Lebensgefahr zu begeben, um ihm beizustehen.

Mit Ausnahme Jimmys bleiben die Charaktere eindimensional. Das hindert allerdings Gérard Depardieu nicht daran, aus seiner Nebenrolle eine Glanznummer zu machen. Natascha McElhone gelingt das nicht. Bei Kem Sereyvuth handelt es sich übrigens um einen kambodschanischen Laiendarsteller. Er spielt seine Rolle als Rikschafahrer überzeugend.

Die etwas ruckelig entwickelte Handlung wirkt wirr und überladen, unausgegoren und unrealistisch.

Sehenswert ist „City of Ghosts“ wegen der dichten Atmosphäre, die vor allem durch die exotischen Kulissen evoziert wird. Zu der düsteren Grundstimmung des Films passt allerdings kein Happy End.

Gedreht wurde in den kambodschanischen Städten Phnom Penh, Battambang und Kep, in der alten Königsstadt Udong und in den Tempelruinen von Phnom Chisor. Bei der Tempelruine, vor der die Vollmondparty gefeiert wird, handelt es sich um Bokor Hill Station im Bokor Nationalpark auf einem Hochplateau des Elefantengebirges.

Folgende Songs sind in „City of Ghosts“ zu hören:

  • „Both Sides Now“ (Dengue Fever)
  • „Et moi, et moi, et moi“ (Jacques Dutronc)
  • „Wait Ten Months“ (Ros Sereysothea)
  • „Sak Kra Va“ (Chan Chaya)
  • „Do You Believe in Love at Sight“ (McKinney’s Cotton Pickers)
  • „Hilo Hula“ (Mike Hanapi and the Llima Islanders)
  • „Have You Seen My Love“ (Ros Sereysothea)
  • „Parlez moi d’amour“ (Lucianne Boyer)
  • „I Want a Little Girl“ (McKinney’s Cotton Pickers)
  • „Mou Pei Na“ (Sinn Sisamouth)
  • „Coining“ (Maes Samouen)
  • „Giant Woman“ (Pan Ron)
  • „Close Fit Blues“ (Clarence Williams)
  • „I’m Sixteen“ (Ros Sereysothea)
  • „Ne te fache pas“ (Sinn Sisamouth)
  • „Love Pillow“ (Choun Malai)
  • „Dear 5“ (Peter Whitehead)
  • „Bong Sorlang“ (James Caan)
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2011

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Judith Kuckart erzählt in ihrem Roman "Wahl der Waffen" keine Geschichte im herkömmlichen Sinn, sondern sie hat das Buch und die trostlose Atmosphäre wortkarg aus zersplitterten Impressionen komponiert.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.