Mord am See

Mord am See

Mord am See

Mord am See - Originaltitel: Sjön - Regie: Hans Ake Gabrielsson - Drehbuch: Hans Iveberg - Kamera: Björn Blixt - Schnitt: Roger Sellberg - Musik: Björn J:son Lindh - Darsteller: Regina Lund, Fredrik Hammar, Björn Gedda, Mats Rudal, Paul Matic, Mikael Rundquist u.a. - 1998; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Lisa kehrt nach Jahren aus London in ihr schwedisches Heimatdorf zurück. Ihr Vater verschwand vor einem Jahr. Man nimmt an, dass er im nahe gelegenen Waldsee ertrank. Natürlich stellt sie den Dorfbewohnern Fragen, aber sie reagieren darauf unwirsch, lassen sie spüren, dass sie den Tyrannen hassten und raten ihr, bald wieder abzureisen.
mehr erfahren

Kritik

Hans Ake Gabrielsson verzichtet fast ganz auf Farben und betont damit die düstere, bedrohliche, gruselige Atmosphäre. Auch wenn nicht jede Einzelheit psychologisch einleuchtet, ist "Mord am See" ein spannender Thriller.

Lisa (Regina Lund), die inzwischen als Grundstücksmaklerin in London arbeitet, kehrt 1998 nach langer Zeit mit ihrem aus Stockholm stammenden Freund Martin in ihr schwedisches Heimatdorf zurück. Ihr Vater verschwand vor einem Jahr, am 5. Februar 1997. Man nimmt an, dass er im nahe gelegenen Waldsee ertrank.

Eigentlich sind Lisa und Martin nur gekommen, um den Grundbesitz zu verkaufen. Aber dann fällt Lisa auf, dass ein Stück Fleisch in der Tiefkühltruhe ihres Vaters in ein Zeitungsblatt vom 7. Februar 1997 eingewickelt ist. Natürlich stellt sie den Dorfbewohnern Fragen, aber sie reagieren darauf unwirsch, lassen sie spüren, dass sie den Patriarchen hassten. Sven, Kurt und Lasse raten ihr, bald wieder abzureisen.

Nachdem sie davon sprach, sich in der Hütte ihres Vaters am See umsehen zu wollen, finden sie und Martin dort einen geöffneten Benzinkanister. Gleich darauf taucht vor Martin am Seeufer ein Tennisschuh im Wasser auf, und als er danach greift, fällt ein abgetrennter Fuß heraus. Lisa sagt zu ihrer Mutter Margareta, die sich von ihrem Vater scheiden hatte lassen und einen Friseursalon betreibt: „Ich glaube, man hat ihn umgebracht.“ Margareta entgegnet, es sei ganz gleich, ob dieser Mann, der alle terrorisiert, übervorteilt und betrogen habe, durch Suizid oder Mord ums Leben kam. Lisa solle die Vergangenheit ruhen lassen.

Martin fährt für einige Tage geschäftlich nach Göteborg.

Als die Leiche des ertrunkenen Dorfbewohners Lasse gefunden wird, denkt Lisa an den geöffneten Benzinkanister neben der Seehütte ihres Vaters und nimmt an, Lasse habe sie abfackeln wollen, um irgendwelche Spuren zu beseitigen. (Wir haben gesehen, wie Lasse Benzin gegen die Hütte schüttete, dann aber etwas auf dem See beobachtete, hinausruderte, aus dem Kahn stürzte und ertrank.)

Im Müll der Hütte findet Lisa nicht nur einen anderen Teil der Zeitung vom 7. Februar 1997, sondern auch einen zerknüllten Kassenbon vom selben Tag aus dem Dorfladen. Die Ladenbesitzerin sieht sich die Liste an und identifiziert Sven, den Bruder des Vermissten, als Käufer, denn niemand außer ihm raucht Virginia-Tabak.

Schließlich verdächtigt Lisa ihren Onkel Sven als Mörder, denn er wurde von ihrem Vater um seinen Anteil am Grund- und Hausbesitz betrogen. Sie fährt mit ihm zur Hütte am See und zwingt ihn mit vorgehaltenem Gewehr, auf den See hinauszurudern, in dem sie die Leiche ihres Vaters vermutet. Ein paar Mal legt sie auf den Wehrlosen an. Dann wirft sie das Gewehr auf den Boden und läuft weg. Sven kehrt ans Ufer zurück. Dort wird er von Kurt mit Lisas Gewehr erschossen. Als Lisa den Schuss hört, läuft sie hin und findet Svens Leiche neben ihrem Gewehr. Kurz darauf tut Kurt so, als komme er gerade hinzu und fragt, was los sei. Lisa nimmt an, Sven – den sie nach wie vor für den Mörder ihres Vaters hält – habe sich selbst gerichtet.

Kurt, mit dem sie vor ihrer Abreise aus dem Dorf einmal geschlafen hatte, gesteht Lisa, was vor einem Jahr geschah: Sven, Lasse und er waren mit ihrem Vater in Streit geraten. Der schlug Kurt zu Boden und prügelte weiter brutal auf ihn ein, bis Lasse ihm mit einer Axt den Fuß abschlug und Kurt ihn anschließend mit der Axt tötete. Die Leiche versenkten sie in einem Eisloch auf dem See und schlugen einen Pfahl ein, damit sie nicht wieder auftauchte.

Als Kurt Lisa vergewaltigen will, erinnert sie sich erschrocken an Vergewaltigungsversuche ihres Vaters. Sie schießt Kurt in den Fuß. Er stößt sie zurück. Sie fällt auf den Hinterkopf und verliert das Bewusstsein. Kurt verschüttet das Benzin aus Lasses Kanister, zündet die Hütte an und rudert auf den See hinaus. Inmitten der Flammen kommt Lisa zu sich und rennt ins Freie. Als Kurt das sieht, schießt er auf sie, aber der Kahn rammt den Pfahl, mit dem die Leiche von Lisas Vater auf dem Grund festgehalten wird: Kurt fällt ins Wasser und ertrinkt.

nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)

Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002

Elias Canetti - Die Blendung
Das abstrakte Denken macht es Peter Kien unmöglich, die Realität zu begreifen. Wir sehen, wie Geist und Natur, Kultur und Leben zu Gegensätzen werden können. "Die Blendung" ist ein fantastisch erzählter grotesker Roman mit einer Fülle origineller Ideen.
Die Blendung