Der Bauch des Architekten

Der Bauch des Architekten

Der Bauch des Architekten

Der Bauch des Architekten - Originaltitel: The Belly of an Architect - Regie: Peter Greenaway - Drehbuch: Peter Greenaway - Kamera: Sacha Vierny - Darsteller: Brian Dennehy, Chloe Webb, Lambert Wilson, Sergio Fantoni u.a. - 1986; 114 Minuten

Inhaltsangabe

Der amerikanische Star-Architekt Stourley Kracklite wird eingeladen, mit seiner jungen Frau Louisa von Chicago nach Rom zu kommen und dort eine Ausstellung über den französischen Baumeister Etienne-Louis Boullée zu konzipieren. Der Aufenthalt in Rom wird für ihn zur Bestandsaufnahme seines Lebens ...
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Kritik

Wie immer schwelgt Peter Greenaway in Symbolen und Metaphern, gibt er dem Zuschauer bizarre, unlösbare Rätsel auf: "Der Bauch des Architekten".
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Der amerikanische Star-Architekt Stourley Kracklite (Brian Dennehy) wird eingeladen, mit seiner jungen Frau Louisa (Chloe Webb) von Chicago nach Rom zu kommen und dort eine Ausstellung über den französischen Baumeister Etienne-Louis Boullée (1728 – 1799) zu konzipieren. (Boullée entwarf grandiose Bauten, zum Beispiel ein kolossales Mausoleum für Isaac Newton, verwirklichte aber
kaum eine seiner Ideen.)

Während der Zug bei Ventimiglia die französisch-italienische Grenze überquert, zeugen Kracklite und seine Frau im Schlafwagen ein Kind. Neun Monate lang ziehen sich die Vorbereitungsarbeiten in Rom hin. Kracklites Ehe zerbricht in dieser Zeit ebenso wie seine überzogenen beruflichen Ambitionen; er muss die Ausstellungsleitung an den intriganten italienischen Architekten
Caspasian Speckler (Lambert Wilson) abgeben, an den er auch Frau und Kind verliert.

Der Aufenthalt in Rom wird für ihn zur Bestandsaufnahme seines Lebens. Inmitten der brüchigen antiken Statuen und Mausoleen wird ihm die Vergänglichkeit der irdischen Existenz bewusst. Ein (fiktives) Gemälde zeigt Boullée in der Manier einer antiken Statue mit nacktem Oberkörper.

Der aufgequollene Bauch, der darauf zu sehen ist, beunruhigt den bulligen Kracklite zutiefst. Er beginnt, über Boullées Todesursache nachzuforschen, sich intensiv mit den Bauch-Krankheiten römischer Kaiser und der Bedeutung von Kuppeln zu befassen und steigert sich in den Wahn, er leide selbst an Krebs. Während er sich von Angst, Entsetzen und Bauchkrämpfen gepeinigt und grünen Schleim erbrechend durch die Altertümer schleppt, begegnet er immer wieder einem Mann, der den antiken Statuen schweigend die Nasen abschlägt.

Als die Boullée-Ausstellung mit einer modisch-schicken, spektakulären Show eröffnet wird und bei seiner Frau die Wehen einsetzen, stürzt sich Stourley Kracklite aus einem Fenster des protzigen
Monumento Vittorio Emanuele II., das der Volksmund auch als „Altare della Patria“ bezeichnet.

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Wie immer schwelgt Peter Greenaway in Symbolen und Metaphern, gibt er dem Zuschauer bizarre, unlösbare Rätsel auf. Der deprimierende Film „Der Bauch des Architekten“ fasziniert auch durch die ästhetischen Bildkompositionen in dunkel leuchtenden Farben.

Über Kracklites Tod wird übrigens in einem anderen Greenaway-Film – „Ein Z und zwei Nullen“ (1985) – in einer Zeitung berichtet.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002

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