Das Leben der Philosophen
Das Leben der Philosophen
Inhaltsangabe
Kritik
Pablo (Christian Näthe) studiert Volkskunde an der Universität Heidelberg und beteiligt sich an einer archäologischen Grabung. Mit seinen beiden Freunden Scott (Oliver Bröcker) und Amundsen (Josef Heynert) will er das Drehbuch für einen Fernsehkrimi über die Ermordung der Weinkönigin Margarethe Säckle schreiben – aber die drei jungen Männer kommen damit nicht voran, weil sie sich mit anderen Gedanken herumschlagen.
Seit drei Jahren ist Pablo mit Caitlin (Alexandra Schalaudek) zusammen, aber sie mag nicht mehr mit ihm schlafen und schlägt ihm schließlich eine mehrwöchige Pause in ihrer Beziehung vor. Argwöhnisch radelt Pablo am frühen Morgen zu ihrer Wohnung, schließt mit seinem Zweitschlüssel auf – und findet seinen Verdacht bestätigt: Da sitzt der Musiker Franz, den Caitlin in einer Diskothek kennen lernte, halb angezogen auf dem Bett und isst genüsslich eine Banane. Ohne ein Wort zu sagen, fährt Pablo wieder zurück. Auf den Krimi kann er sich nach diesem Schock noch weniger konzentrieren als zuvor.
Bei Amundsen ist es andersherum: Er hat genug von seiner Freundin Charlotte (Jasmin Schwiers), aber sie klammert sich an ihn, und als sie heimlich in seinem Computer-Tagebuch liest, was er vorhat, schluckt sie eine Überdosis Schlaftabletten. Amundsen findet sie gerade noch rechtzeitig und bringt sie ins Krankenhaus. Wie soll er sich nun von ihr trennen, wo er befürchten muss, dass sie den Selbstmordversuch wiederholt?
Scott kennt diese Probleme nicht, denn er hatte überhaupt noch nie etwas mit einer Frau. Louise (Vera Baranyai) würde ihm gefallen. Sie hat wie er ein Zimmer in einem Wohnheim, aber er ist zu schüchtern, um sie anzusprechen, obwohl ihre Blicke augenscheinlich ermutigend wirken sollen. Als Scott versucht, einen Liebesbrief unter ihrer Tür durchzuschieben, steht sie plötzlich vor ihm. Stammelnd lädt er sie zum Essen ein und kann es kaum glauben, dass sie zusagt. Doch nachdem sie bei ihm im Zimmer Spaghetti gegessen, zu viel Wein getrunken und mühsam Konversation gemacht hat, legt sie sich auf den Teppich und schläft ein.
Glücklicherweise trennt Charlotte sich nach einem Streit auf der Semester-Abschlussparty von Amundsen, und ein Hauptkommissar, der es beobachtet hat, nutzt seine Chance und macht sich an sie heran.
Pablo klagt sein Liebesleid während der Grabungsarbeit seiner verständnisvollen Kollegin Magda (Oona Devi Liebich), und obwohl sie T-Shirts mit Aufschriften wie „Look at me“ und „I’m easy“ trägt, merkt er nicht, dass er eine liebenswerte junge Frau vor sich hat. Erst als ihn der Streifenpolizist Schwerter (Michael Kessler) eines Nachts anhält und darauf aufmerksam macht, wird ihm bewusst, was er an Magda hat: Im Morgengrauen wartet er an der Grabungsstätte auf sie, und als sie kommt, schließt er sie in die Arme.
Der Hauptkommissar und der Streifenpolizist stammen übrigens aus dem Krimi, den Pablo, Scott und Amundsen schreiben wollten: Mit einem weiteren Kommissar zusammen versuchen sie, den Mord an der Weinkönigin Margarethe Säckle aufzuklären und verhören drei Verdächtigte.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)„Das Leben der Philosophen“ ist der Debütfilm eines Absolventen der Ludwigsburger Filmakademie: Holger Haase. Er beginnt mit einem Zitat von Friedrich Nietzsche: „Der Unterleib ist der Grund dafür, dass sich der Mensch nicht so leicht für einen Gott hält.“ Es geht dann auch darum, dass drei junge Männer von ihren Trieben und Bedürfnissen nach Liebe an der Verwirklichung eines hochfliegenden Plans gehindert werden und lernen, sich in der Realität einzurichten.
In die Geschichte um Pablo, Scott und Amundsen blendet Holger Haase immer wieder ihre Vorstellungen über den Fernsehkrimi ein, an dem sie arbeiten, und wir sehen die zwei Kommissare Petit-Jean (Stephan Benson) und Salzbrücker (Waldemar Kobus) sowie den Streifenpolizisten Schwerter, die in Mordfall ermitteln, Verdächtige verhören und privat dieselben Beziehungsprobleme haben wie die drei Autoren. Am Ende greifen die Drehbuch-Figuren sogar in das Leben ihrer Schöpfer ein.
„Das Leben der Philosophen“ ist ein origineller und unterhaltsamer, aber auch ein wenig ambitionierter Film mit Splitscreens und Zeitsprüngen in einzelnen Szenen.
Die Dreharbeiten fanden vom 3. November bis 8. Dezember 2004 in Heidelberg statt.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005