John du Pont


John Eleuthère du Pont wurde am 22. November 1938 in Philadelphia als Sohn von William du Pont jr. (1896 – 1965) und Jean Liseter Austin (1897 – 1988) geboren, gehörte also zu den Nachkommen des französischen Imigranten, Chemikers und Firmengründers Eleuthère Irénée du Pont de Nemours (1871 – 1934). Die Eltern ließen sich im Februar 1941 scheiden, als John, das jüngste der vier Kinder, zwei Jahre alt war.

Er wuchs bei seiner Mutter auf dem 180 Hektar großen Landsitz Liseter Hall in Newtown Square/Pennsylvania auf. Den Sohn des Chauffeurs hielt er für seinen einzigen Freund, aber später fand er heraus, dass seine Mutter den Jungen dafür bezahlt hatte.

Nach einem Reitunfall wurde John du Pont kastriert.

Zwar brach er sein 1957 an der University of Pennsylvania begonnenes Studium nach einem Jahr ab, aber 1965 schloss er das Studium der Zoologie an der University of Miami ab. John du Pont entdeckte zwei Dutzend Vogelarten auf den Philippinen und im Südpazifik. Zu Beginn der Siebzigerjahre veröffentlichte er mehrere ornithologische Fachbücher, und 1972 öffnete er das bereits 1957 von ihm gegründete Delaware Museum of Natural History mit 100 000 ausgestopften Vögeln und zwei Millionen Muscheln für die Öffentlichkeit. Im Jahr darauf promovierte John du Pont an der Villanova University/Pennsylvania.

Um für den Modernen Fünfkampf trainieren zu können, ließ John du Pont nicht nur einen 50-Meter-Pool anlegen, sondern auch einen Schießstand und eine Laufstrecke. Für jede der Sportarten – Schwimmen, Fechten, Springreiten, Schießen und Laufen – engagierte er einen Privattrainer. Aber bei den US-Ausscheidungen für die Olympischen Spiele 1968 wurde er doch nur Vorletzter.

Als Philatelist sorgte John du Pont für Aufsehen, vor allem als er 1980 für sage und schreibe 935 000 Dollar eine Briefmarke kaufte (British Guiana 1c magenta von 1856), die am 17. Juni 2014 für 9,5 Millionen Dollar von Stuart Weitzman ersteigert wurde und als teuerstes Postwertzeichen der Welt gilt.

Am 3. September 1983 heiratete John du Pont die 16 Jahre jüngere Verhaltenstherapeutin Gale Wenk, aber zehn Wochen später reichte er die Scheidung ein, die dann 1987 erfolgte.

1989 schuf er auf seiner Foxcatcher Farm ein Trainingszentrum, mit dem er das beste Ringerteam der Welt aufbauen wollte. Dafür gewann er Mark Schultz (* 1960) und 1995 auch dessen älteren Bruder David Schultz (1959 – 1996), die beide bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles Goldmedaillen gewonnen hatten.

Nachdem John du Pont am 26. Januar 1996 David Schultz erschossen hatte, wurde er am 26. Februar 1997 zu 13 bis 30 Jahren Haft verurteilt.

Er starb am 9. Dezember 2010 in der State Correctional Institution – Laurel Highlands.

Literatur über John du Pont:

  • Carol Turkington: No Holds Barred. The Strange Life of John E. Du Pont (1996)
  • Tim Huddleston: Wrestling With Madness. John Eleuthere Du Pont and the Foxcatcher Farm Murder (2013)
  • Mark Schultz: Foxcatcher. The True Story of My Brother’s Murder, John du Pont’s Madness, and the Quest for Olympic Gold (2014)

Bennett Miller drehte über John du Pont, Mark und David Schultz den Film „Foxcatcher“.

© Dieter Wunderlich 2014 / 2015

Bennett Miller: Foxcatcher

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.