Hana-Bi. Feuerblume
Hana-Bi. Feuerblume
Inhaltsangabe
Kritik
Nishi Yoshitaka (Takeshi Kitano alias Beat Takeshi) arbeitet als Zivilfahnder bei der Polizei. Während er kurz seine schwer kranke Frau Miyuki (Kayoko Kishimoto) im Krankenhaus besucht und vom Arzt erfährt, dass ihre Leukämie nicht mehr geheilt werden kann, wird sein langjähriger Freund und Kollege Horibe (Ren Osugi), der bei einer Observierung für ihn eingesprungen ist, von einem gesuchten Mörder niedergeschossen. Nishi und Tanaka (Makoto Ashikawa) verfolgen den Verbrecher. Bevor Nishi ihn töten kann, wird er selbst durch einen Schuss verletzt, und Tanaka kommt bei dem Einsatz ums Leben.
Horibe überlebt querschnittsgelähmt. Seine Frau verlässt ihn mit der Tochter. Nach einem fehlgeschlagenen Selbstmordversuch mit Schlaftabletten erzählt er Nishi, dass er sich als Maler versuchen werde, um sich über die Einsamkeit und erzwungene Untätigkeit hinwegzuhelfen.
Aufgrund der Erlebnisse und um seine Frau nach Hause holen zu können, quittiert Nishi den Polizeidienst. Miyuki leidet nicht nur an den Folgen der Leukämie, sondern sie ist auch nicht über den Tod der Tochter vor einigen Jahren hinweggekommen.
Weil Nishi mit den Zinsen für einen Kredit, den er aufnahm, um die Behandlung seiner Frau bezahlen zu können, in Verzug geraten ist, wird er von einem Yakuza-Boss (Hitoshi Nishizawa) erbarmungslos verfolgt. Aber Nishi tötet jeden der auf ihn angesetzten Gangster; einem von ihnen rammt er zuvor Essstäbchen ins Auge.
Schließlich besorgt Nishi sich ein gestohlenes Taxi vom Schrottplatz, lackiert es um und setzt ein Blaulicht aufs Dach, damit es wie ein Streifenwagen aussieht. Dann zieht er eine alte Polizeiuniform an – und raubt eine Bank aus.
Mit dem erbeuteten Geld zahlt er seine Schulden zurück. Er schickt Tanakas Witwe (Yuuko Daike) einen Betrag zur Unterstützung und kauft Malutensilien für Horibe. Mit dem Rest erfüllt er seiner todkranken Frau einen Lebenstraum: Er reist mit ihr zum schneebedeckten Fuji-San und ans Meer.
Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.
Während sie einem Mädchen zusehen, das einen Drachen steigen lässt, bemerkt Nishi zwei Polizisten, die mit ihrem Wagen am Straßenrand oberhalb des Strands angehalten haben. Ruhig geht er zu ihnen und bittet sie, ihm ein paar Minuten Zeit zu geben. Unbemerkt lädt er einen Revolver mit zwei Patronen. Dann setzt er sich neben seine Frau, die sich liebevoll an ihn lehnt. Kurz darauf sind zwei Schüsse zu hören.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)„Hana-Bi. Feuerblume“ ist eine Mischung aus Thriller und Tragödie. Es handelt sich um das Porträt eines müden, wortkargen Mannes, der seine Tochter verloren hat, dessen Frau unheilbar krank ist und dessen Freund von einem Verbrecher zum Krüppel geschossen wird.
Ein Mann sieht rot, doch der Ausbruch des Wahnsinns hat den Charakter einer Zeitlupenstudie, in der man die Mechanik der Bewegungen genau verfolgen kann, ohne ihre Bedeutung zu erfassen […] Weil das Leben hier seine Kausalitäten verloren hat, folgen in diesem Film auch die Ereignisse nur noch lose aufeinander. (Anke Sterneborg, Süddeutsche Zeitung, 21. Januar 1998)
Sehenswert ist „Hana-Bi. Feuerblume“ vor allem wegen der von Takeshi Kitano gewählten eigenwilligen Bildersprache: Kurze Szenen folgen scheinbar zusammenhanglos aufeinander, aber der Film wirkt nicht hektisch, sondern poetisch. Um so heftiger erleben wir die explosionsartigen Gewaltausbrüche.
„Hana-Bi“ (Feuerblume) heißen die alljährlich im Sommer stattfindenden Feuerwerke der Japaner.
Takeshi Kitano schrieb nicht nur das Drehbuch, sondern er inszenierte außerdem den Film auch, wirkte beim Schnitt mit und ist als Hauptdarsteller zu sehen. Darüber hinaus stammen die gezeigten Gemälde von ihm: Nach einem Motorradunfall im August 1994 hatte Takeshi Kitano zu malen angefangen. Bei dem Mädchen mit dem Drachen handelt es sich übrigens um seine Tochter Shoko.
Bei den 54. Internationalen Filmfestspielen von Venedig im Jahr 1997 wurde „Hana-Bi. Feuerblume“ mit einem „Goldenen Löwen“ ausgezeichnet.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)
Inhaltsangabe und Rezension:
© Dieter Wunderlich 2007