Schwarze Katze, weißer Kater
Schwarze Katze, weißer Kater
Inhaltsangabe
Kritik
Irgendwo an der Donau auf dem Balkan: Der Schwarzhändler Matko Destanov (Bajram Severdzan) ist ein Verlierertyp, der sein letztes Geld einbüßt, als er von vorbeifahrenden Russen Diesel kauft und sein Sohn Zare (Forijan Ajdini) zu spät feststellt, dass in den Fässern nur Wasser schwappt.
Matko will den Schaden wieder gutmachen und gleich einige Tankwaggons verschieben, doch um die Bahnbeamten bestechen zu können, muss er sich erst einmal Geld leihen. Er bekommt es von Grga Pitic (Sabri Sulejmani), dem alten skurilen Paten der Zigeuner, dem Vater des Gangsters Dadan (Srdan Todorovic), der mit zwei Frauen an seiner Seite in einer weißen Stretch-Limousine herumchauffiert wird. Erneut wird Matko betrogen: Die Beamten nehmen sein Geld – und führen den Coup ohne ihn durch.
Dadan gibt ihm ein paar Stunden Zeit, das geliehende Geld zurückzuzahlen. Woher soll Matko welches nehmen? Da hilft nur noch eines: Er willigt in Dadans Vorschlag ein: Sein Sohn soll dessen kleinwüchsige Schwester (Salija Ibraimova) heiraten, die immer noch keinen Ehemann gefunden hat. Zare sträubt sich, denn er hat sich längst in die freche Ida (Branka Katic) verliebt,
doch Dadan und Matko richten alles für die Hochzeitsfeier her.
Kurz vor der Zeremonie stirbt Matkos Vater. Zare atmet auf: Während der Trauerzeit kann keine Hochzeit stattfinden! Aber Dadan verlangt, dass der Tod ein paar Tage lang verheimlicht wird. Während der Hochzeitsfeier stirbt auch noch sein eigener Vater. Auch dessen Leiche wird in den Speicher von Matkos Haus geschafft und dort mit Eis zugedeckt. Das Fest geht weiter.
Die kleine Braut stiehlt sich heimlich von der Hochzeitstafel fort und begegnet auf der Straße dem zweiten Sohn des Paten, einem baumlangen Kerl. Es ist Liebe auf den ersten Blick! Die beiden Totgeglaubten wachen plötzlich auch wieder auf. Jetzt steht dem Glück von Zare und Ida nichts mehr im Weg: Eine Doppelhochzeit wird jetzt gefeiert.
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„Schwarze Katze, weißer Kater“ ist ein Loblied auf die Lebenslust! Für dieses groteske Zigeunermärchen erhielt der 1955 in Sarajewo geborene Regisseur Emir Kusturica in Venedig einen „Silbernen Löwen“. Zu Recht, denn er beweist damit, dass er mindestens so viele skurril-folkloristische Einfälle hat wie Herbert Achternbusch und ein ebenso fantasievoller Geschichtenerzähler ist wie wie Federico Fellini.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002
Emir Kusturica: Das Leben ist ein Wunder