Dead Man Down

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Dead Man Down

Dead Man Down – Originaltitel: Dead Man Down – Regie: Niels Arden Oplev – Drehbuch: J. H. Wyman – Kamera: Paul Cameron – Schnitt: Timothy A. Good – Musik: Jacob Groth – Darsteller: Colin Farrell, Noomi Rapace, Dominic Cooper, Terrence Howard, Isabelle Huppert, Luis Da Silva, Wade Barrett, Franky G, James Biberi, F. Murray Abraham, Armand Assante u.a. – 2013; 115 Minuten

Inhaltsangabe

Nachdem zwei für einen Immobilienhai in New York arbeitende Verbrecherbanden Frau und Tochter des ungarischen Immigranten Lazlo Kerec ermordet haben, schleicht sich der Überlebende unter dem falschen Namen Victor in die Bande des Haitianers Alphonse Hoyt ein, um seinen Racheplan verwirklichen zu können. Aber bevor er mit einer Explosion ein Massaker anrichten kann, kreuzt sich sein Weg mit dem einer jungen Frau, deren Gesicht durch einen Verkehrsunfall entstellt wurde, den ein Betrunkener verursacht hatte ...
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Kritik

"Dead Man Down" ist trotz einiger unplausibler Zusammenhänge eine spannende und gut besetzte Mischung aus Thriller, Action-Film und Melodram, in dem Niels Arden Oplev keine anderen Ambitionen zeigt, als die Zuschauer gut zu unterhalten.
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Victor (Colin Farrell) gehört einer von dem Haitianer Alphonse Hoyt (Terrence Howard) geführten Bande in New York an, die im Auftrag des Immobilienhais Lon Gordon (Armand Assante) Mieter in Apartmenthäusern terrorisiert, um sie zu vertreiben.

Eines Tages wird das Bandenmitglied Paul (Aaron Vexler) erwürgt in einer Kühltruhe im Keller von Alphonses Villa aufgefunden. Alphonse verdächtigt seinen Landsmann und Geschäftspartner Harry (Andrew Stewart-Jones), der Absender und Mörder zu sein. Mit ein paar Männern – darunter Victor – bricht er die Tür des anderen Bandenchefs auf. Harry treibt es gerade mit einer Prostituierten (Krystal Tini). Nachdem die Männer das Mädchen bezahlt und fortgeschickt haben, erschießt Alphonse den vermeintlichen Verräter. Dadurch löst er eine Schießerei zwischen seinen Begleitern und Harrys Komplizen aus, bei der es mehrere Tote gibt. Alphonse wäre am Ende auch darunter, wenn nicht Victor eingegriffen und zwei der Gegner im letzten Augenblick erschossen hätte.

Victor wohnt allein in einer Mietskaserne. Im Wohnblock gegenüber leben die französische Immigrantin Valentine Louzon (Isabelle Huppert) und deren Tochter Beatrice (Noomi Rapace), deren Gesicht bei einem Autounfall vor einem Jahr zerstört wurde und erst durch einige plastische Operationen wieder hergestellt werden konnte. Bis zum Unfall war sie als Kosmetikerin tätig gewesen, aber noch fühlt sie sich nicht in der Lage, wieder in ihrem Beruf zu arbeiten.

Als Victor eine Karte von Beatrice erhält, ruft er sie an, und sie verabreden sich in einem Restaurant. Danach fährt Beatrice mit ihm zu dem Privathaus, in dem Alex (William Zielinski) wohnt, der Mann, der den Verkehrsunfall im betrunkenen Zustand verursacht hatte und dafür nur drei Wochen lang im Gefängnis war. Auf ihrem Smartphone zeigt Beatrice ihrem Begleiter ein Video, das sie aufnahm, während er in seiner Wohnung Paul erwürgte. Sie werde damit nicht zur Polizei gehen, sagt sie, wenn er Alex ebenfalls töte.

Ein paar Tage später verspricht Victor, er werde die Forderung erfüllen. Aber zunächst unternimmt er nichts.

Stattdessen postiert er sich mit einem Präzisionsgewehr auf einem Hausdach und versucht, Alphonse bei einem Treffen mit Lon Gordon zu töten. Ein Anruf lenkt ihn ab. Darcy (Dominic Cooper), der ebenfalls zur Bande gehört und sich mit ihm angefreundet hat, teilt ihm mit, er habe herausgefunden, dass Harry nicht der Verräter war. Victor erschießt zwar einen Fahrer, verfehlt jedoch Alphonse. Drei Männer rennen los, um den Schützen zu stellen. Victor flieht vom Dach und entkommt nur, weil Beatrice ihn beschattet hat und mit ihrem Auto in der Nähe ist.

Beim nächsten Treffen erzählt er Beatrice die Wahrheit über sich: Er heißt eigentlich Lazlo Kerec und ist ein Ingenieur aus Ungarn. Mit seiner Frau Anka (Beata Dalton) und der kleinen Tochter Delphine (Accalia Quintana) wanderte er in die USA aus. Um die Mieter aus dem Apartmenthaus zu vertreiben, in dem auch er mit seiner Familie wohnte, schossen eines Nachts Alphonse Hoyt und seine Männer ziellos herum. Eines der Geschosse durchschlug eine dünne Wand und tötete Delphine im Schlaf. Lazlo und Anka Kerec beschlossen, vor Gericht gegen Alphonse auszusagen. Aber der Verbrecher beauftragte die von einem Albaner namens Ilir (James Biberi) geführte Bande, das Ehepaar zu töten. Anka kam dabei ums Leben, und die Mörder hielten auch Lazlo für tot. Doch er überlebte und täuschte mit Hilfe Gregors (F. Murray Abraham), eines Onkels seiner Frau, seine Beerdigung vor. Das war vor zwei Jahren. Später schlich er sich unter falscher Identität in die Bande ein, um sich rächen zu können.

Beatrice durchschaut, dass Lazlo alias Victor sie mit der Erfüllung ihrer Forderung hinhält, aber sie weiß jetzt, dass er ihr noch mehr ausgeliefert ist, als sie dachte, denn es wäre vernichtend für ihn, wenn er seinen Racheplan nicht durchführen könnte.

Durch ein zufällig belauschtes Telefongespräch von Victor mit Gregor erfährt sie, dass eine Sprengung in dem Lagerhaus beabsichtigt ist, das Alphonse und die Bande als Hauptquartier benutzen. Offenbar ist aufgrund der Gegebenheiten eine Fernzündung nicht möglich. Dass Victor diese Erkenntnis gelassen aufnimmt, lässt Beatrice vermuten, dass er sich mit in die Luft sprengen wolle. Damit könnte er sich auch ihrer Erpressung entziehen.

Darcy setzt seinen Ehrgeiz darauf, herauszufinden, warum Paul umgebracht wurde und wer es tat. Schritt für Schritt sammelt er Informationen und kommt dabei der Lösung des Rätsels immer näher.

Alphonse lässt Victor kommen und sagt, er könne sich vorstellen, dass es sich bei dem Verräter um einen Mann handele, der durch ihn einen Verlust – zum Beispiel Frau und Kind – erlitten habe und nun auf Rache aus sei. Hat Alphonse ihn durchschaut? Einige Minuten lang sieht es so aus, aber dann meint Alphonse, er vertraue Victor, weil dieser ihm nach dem Mord an Harry das Leben rettete. Es wäre zu verrückt, meint er, wenn Victor das nur getan hätte, um ihn selbst töten zu können.

Victor hat schon seit einiger Zeit Ilirs Bruder in seiner Gewalt. Der Albaner sitzt gefesselt im leeren Frachtraum eines Schiffswracks. Ein Foto des Gefangenen schickt Victor dem Anführer der Albanerbande. Schließlich bringt er den Mann dazu, eine Botschaft an seinen Bruder zu richten, die Victor mit dem Smartphone aufnimmt. Der Albaner sagt weisungsgemäß, er werde von Alphonse Hoyt in einem Lagerhaus festgehalten und komme nur gegen ein Lösegeld wieder frei. Danach nimmt Victor dem Gefangenen die Augenbinde ab, und dieser sieht zum ersten Mal, dass er einen Totgeglaubten vor sich hat. Victor öffnet eine Luke, durch die Ratten hereinkommen und sich auf den Gefesselten stürzen. Der kreischt vor Angst und Ekel, bis Victor ihn erschießt.

Weil Darcy einen Taxifahrer ausfindig gemacht hat, der Paul zu einem Friedhof fuhr, will er sich nun dort mit Victor umsehen. Dem bleibt deshalb keine Zeit, um den Speicherchip mit der Videoaufnahme zur Post zu bringen. Beatrice soll das für ihn übernehmen und das Kuvert an Ilir adressieren. Victors Absicht ist es, die Albaner in das Lagerhaus zu locken und die Explosion auszulösen, sobald beide Banden dort versammelt sind.

Um zu verhindern, dass Victor sich bei der Sprengung auch selbst tötet, durchkreuzt Beatrice das Vorhaben und schickt Ilir heimlich statt des Chips eine Hasenpfote, die sie nach dem Unfall von ihrer Mutter als Glücksbringer bekam.

Sie hat sich längst in Victor verliebt, und er erwidert ihre Gefühle, verleugnet sie jedoch, weil er davon ausgeht, seine Racheaktion nicht zu überleben.

Er fährt mit ihr zu einer Bar, in der Alex regelmäßig verkehrt, und als dieser betrunken zu seinem Auto geht, tut er so, dass es für Beatrice so aussehen muss, als würde er ihn erstechen. Tatsächlich schlägt er ihn jedoch nur nieder, denn er ist überzeugt, dass die Ermordung des Mannes Beatrices Leid nur noch durch Schuldgefühle vergrößern würde.

Darcy findet auf dem Friedhof das Grab eines kleinen Mädchens, das am 17. Juni vor zwei Jahren starb: Delphine Kerec. Noch weiß er nicht, dass es sich dabei um Victors Tochter handelt. Aber Victor bleibt nicht mehr viel Zeit, um die vernichtende Explosion auszulösen.


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Weil er Darcy für einen anständigen Kerl hält und weiß, dass er Frau und Kinder hat, will er nicht, dass dieser dabei ums Leben kommt. Er ruft ihn an und sagt ihm, sein Auto springe nicht an. Ob er ihn abholen könne. Auf diese Weise lotst er ihn zu seinem Apartment.

Darcy wundert sich, dass Victor nicht zu Hause ist und betritt die Wohnung. Hinter einem Kühlschrank findet er den versteckten Zugang zu dem Nebenraum, in dem Victor alles für seine Racheaktion vorbereitete. Als Darcy einen Laptop aufklappt, sieht er auf dem Bildschirm ein Video von Anka und Delphine Kerec. Rasch durchschaut er die Zusammenhänge.

Er will zu Alphonse eilen, aber als er die Wohnung verlässt, trifft er auf Beatrice. Victor, der mit ihr telefoniert hat und die Verbindung nicht abbricht, hört, wie Darcy die Frau als Geisel nimmt. Darcy fährt mit ihr zu Alphonse und teilt ihm mit, was er herausgefunden hat. Der Bandenchef ruft Ilir an und fordert die Albaner auf, zu ihm zu kommen, um die Lage zu besprechen.

Victor, der inzwischen weiß, dass Beatrice den Speicherchip mit dem Video des gefangenen Albaners unterschlug, durchbricht mit seinem Wagen die Mauer der Villa, in der sich Alphonses und Ilirs Bande versammelt haben. Er schießt aus einer automatischen Waffe und löst eine erste Sprengung aus.

Alphonse zieht sich mit Beatrice als Geisel in die oberen Räume zurück.

Victor überrascht Darcy und könnte ihn erschießen, aber er tut es nicht.

Während Alphonse durch die Schießerei, mehrere Explosionen, Feuer und das Wasser aus der Sprinkleranlage abgelenkt ist, versteckt Beatrice sich im Ankleideraum, trifft dort jedoch auf Ilir. Rasch steckt sie einen Speicherchip mit einer Kopie des Videos mit der Botschaft von Ilirs Bruder in einen herumstehenden Laptop und spielt es ab, damit der Albaner es sieht.

Als Alphonse bei der Suche nach Beatrice hereinkommt, glaubt Ilir, er habe seinen Bruder entführt. Die beiden Bandenchefs erschießen sich gegenseitig.

Nachdem alle Bandenmitglieder bis auf Darcy tot sind, will Victor mit Beatrice das Haus verlassen. Darcy stellt sich ihnen in den Weg. Die Männer halten sich gegenseitig mit ihren Pistolen in Schach. Aber am Ende senken sie die Arme. Victor lässt die Waffe fallen, und Darcy hindert das Paar nicht daran, wegzugehen.

In der U-Bahn, mit der sie nach Hause fahren, küssen sich Victor und Beatrice.

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J. H. Wyman (Drehbuch) und Niels Arden Oplev (Regie) erzählen in „Dead Man Down“ eine doppelte Rachegeschichte und verbinden sie mit einer Liebes­geschichte. „Dead Man Down“ ist zugleich Thriller, Actionfilm und Melodram. Allerdings kommt es den Filmemachern vor allem auf Knalleffekte an und nicht auf eine psychologische Ausleuchtung oder die Frage nach der moralischen Bewertung von Selbstjustiz.

Die Handlung ist zwar an einigen Stellen unplausibel, aber durchaus spannend, und die düstere Atmosphäre passt dazu, auch wenn die Musikuntermalung, die das verstärken soll, zu aufdringlich wirkt. Gelungen sind die unerwarteten Wendungen, etwa wenn Beatrice und Victor nacheinander ihre wahren Absichten aufdecken. Einige Szenen sind perfekt, etwa wenn Alphonse mit Victor spricht und dieser annehmen muss, dass er durchschaut wurde. Colin Farrell und Noomi Rapace gelingt es, die Figuren, die sie verkörpern, widersprüchlich und lebendig wirken zu lassen. Dass zwei unbedeutende Nebenrollen von Isabelle Huppert und F. Murray Abraham gespielt werden, überrascht.

Fazit: „Dead Man Down“ ist ein spannender und sehr gut besetzter Thriller, in dem Niels Arden Oplev keine anderen Ambitionen zeigt, als die Zuschauer gut zu unterhalten.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2013

Niels Arden Oplev: Der Adler. Die Spur des Verbrechens. Codename: Sisyphus
Niels Arden Oplev: Stieg Larsson. Verblendung

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In dem Kriminalroman "Der Nachbar" veranschaulicht Patrícia Melo, wie ein ganz normaler Mensch durch Hass und egozentrische Rechtsansprüche zum Monster wird. Das ist nicht nur in der brasilianischen Gesellschaft ein brisantes Thema.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.