Rolf Hochhuth

Rolf Hochhuth wurde am 1. April 1931 in Eschwege als Sohn eines Schuhfabrikanten geboren. Den Schulbesuch brach er nach der mittleren Reife ab. Er machte eine Buchdruckerlehre, arbeitete in verschiedenen Buchhandlungen in Marburg, Kassel und München und hörte nebenbei Vorlesungen an den Universitäten Heidelberg und München. Von 1955 bis 1963 arbeitete Rolf Hochhuth als Verlagslektor bei Bertelsmann.

Als Erwin Piscator am 20. Februar 1963 Rolf Hochhuths „christliches Trauerspiel“ „Der Stellvertreter“ auf die Freie Volksbühne in Berlin brachte, kam es zu einem Skandal – und der deutsche Dramatiker wurde weltbekannt. 1978 musste der baden-württembergische Ministerpräsident Hans Filbinger zurücktreten, und zwar aufgrund einer von Rolf Hochhuth ausgelösten Diskussion über die Todesurteile,

die er als Marinerichter noch in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs gefällt hatte.

In seinem 1967 uraufgeführten Drama „Soldaten. Nekrolog auf Genf“ kritisierte Rolf Hochhuth die Luftangriffe der Briten auf deutsche Städte im Frühjahr 1943 und Winston Churchills Rolle dabei. Dabei bezog er sich auf Veröffentlichungen David Irvings. Weil Rolf Hochhuth in einem am 18. Februar 2005 von der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ veröffentlichten Interview den äußerst umstrittenen britischen Autor vor dem Vorwurf, er leugne den Holocaust, in Schutz nahm, löste er noch einmal einen Skandal aus. Die Deutsche Verlagsanstalt lehnte es daraufhin ab, Rolf Hochhuths Autobiografie zu veröffentlichen.

Rolf Hochhuth starb am 13. Mai 2020.


Rolf Hochhuth: Bibliografie (Auswahl)

  • Der Stellvertreter (1963)
  • Soldaten. Nekrolog auf Genf (1967)
  • Guerillas (1970)
  • Die Hebamme (1971)
  • Lysistrate und die NATO (1973)
  • Tod eines Jägers (1976)
  • Juristen (1979)
  • Ärztinnen (1980)
  • Judith (1984)
  • Unbefleckte Empfängnis (1989)
  • Wessis in Weimar (1993)
  • McKinsey kommt (2004)

© Dieter Wunderlich 2005

Rolf Hochhuth: Der Stellvertreter

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.