Kreuzfeuer
Kreuzfeuer
Inhaltsangabe
Kritik
Arnold Glockner (Michael Schottenberg), ein Kommissar der österreichischen Staatspolizei, kehrt von einem Aufenthalt in Peking nach Wien zurück, wo er drei Tage später für seine herausragenden Erfolge im Kampf gegen die Russenmafia bei einem Festakt ausgezeichnet werden soll. Seine Wohnung findet er mit Schweineblut besudelt vor: Eine deutliche Warnung der Mafiosi! Deshalb werden die Polizeibeamten Konrad (Karl Markovics) und Reinheimer zu seinem Schutz abgestellt.
Nach der Laudatio auf Glockner betritt ein Unbekannter ungehindert den Festsaal. Zu spät bemerken die Sicherheitsbeamten, dass er einen Sprengstoffgürtel trägt. Bei dem verheerenden Selbstmordanschlag kommen zahlreiche Personen ums Leben, und es wird angenommen, dass auch Glockner darunter ist.
Als Konrad nach Hause kommt, wird er dort von Glockner überrascht, der sich im letzten Augenblick retten konnte. Glockner fordert den Polizisten auf, sich krank zu melden und ihm bei seinen inoffiziellen Ermittlungen zu helfen. Dass man ihn für tot hält, kommt ihm gelegen. Glockner vermutet nämlich, dass korrupte Polizeibeamte mit der Russenmafia zusammenarbeiten und ihn durch den Anschlag eliminieren wollten. Nur so lässt sich erklären, dass der Festakt trotz des Risikos nicht abgesagt wurde und einige hohe Polizeibeamte wie Sicherheitsdirektor Dr. Schnetzler den Saal unmittelbar vor dem Auftauchen des Attentäters verließen.
Tatsächlich befahl Madame Colette (Sophie Rois) in Moskau den Anschlag. Ihre lesbische Vertraute Tatjana (Inga Busch) flog eigens in die USA und holte einen Mann namens Laschke als Selbstmordattentäter nach Wien. Colette arbeitet für einen Boss der Russenmafia, der den Decknamen Hydra trägt und in Wien die Übergabe einer kleinen Atombombe an irakische Geschäftspartner vorbereitet.
Bei der Observierung des Kollegen Kovacs (Gregor Seberg) fällt Glockner und Konrad Tatjana auf. Sie folgen ihr zum Hafen und sehen sie dort zusammen mit Hydra und dessen Bodyguard Vladimir (Igor Smiljevic).
Eine Spur führt zu dem Nachtklubbesitzer Horst Fischl (Ernst Konarek). In einem hinter dem Gebäude abgestellten Wohnwagen entdeckt Glockner eine verängstigte Zwangsprostituierte aus Russland: Sonja (Gabriela Skrabáková). Geht es um Menschenhandel? Fischls Aussage bei der Polizei deckt auf, dass Glockner lebt.
Am Abend ist Glockner bei seiner Geliebten Cora Horak (Daniela Gäts) zum Essen eingeladen. Als er hinkommt, liegt ihre Leiche blutüberströmt auf dem Fußboden.
Außer sich vor Schmerz fährt Glockner für einige Tage zu seinem für die CIA arbeitenden Freund Lamoth (Johannes Silberschneider) nach Budapest. Lamoth kommt mit ihm nach Wien: Er hat den Auftrag, Hydra zu töten.
Von Kokain stimuliert, fällt Colette ein, wo Glockner zu finden sein wird: An Coras Grab auf dem Zentralfriedhof in Wien. Tatjana will ihn dort aus dem Hinterhalt erschießen, doch der erfahrene Kriminalbeamte bemerkt sie gerade noch rechtzeitig. Bei dem Schusswechsel wird Tatjana tödlich getroffen.
Glockner stellt den Sicherheitsdirektor Dr. Schnetzler. Der zieht ein Kuvert mit 100 000 Dollar aus dem Jackett und drückt es dem Kommissar in die Hand. Glockner verlangt jedoch eine Aufenthaltsgenehmigung für Sonja und ein persönliches Treffen mit Colette.
Colette, die aufgrund der Fehlschläge bei Hydra in Ungnade gefallen ist, erklärt sich im Gespräch mit Glockner bereit, als Kronzeugin auszusagen. Der Polizist geht darauf nicht ein. Sie schießt auf ihn und schreit hasserfüllt, sie habe Cora persönlich getötet. Einen Augenblick nachdem Glockner unverletzt aus dem Gebäude entkommen ist, explodiert in der Wohnung, in der sich Colette noch befindet, eine von Lamoth vorbereitete Sprengladung.
Um keine Zeugen am Leben zu lassen, befiehlt Hydra seinem Bodyguard, alle Kontaktpersonen in Wien zu töten. Vladimir erschießt Horst Fischl und setzt dessen Nachtklub in Brand. Dr. Schnetzler jagt sich selbst eine Kugel durchs Kinn in den Kopf.
Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.
Glockner, Lamoth und Konrad fahren zum Hafen. Auf einem Schiff entdecken sie Hydra, Vladimir und zwei Araber. Während sich Glockner und Konrad anschleichen, bleibt Lamoth mit einem Präzisionsgewehr am Auto zurück und wartet auf eine Gelegenheit, Hydra zu töten. Nachdem Glockner Vladimir ausgeschaltet hat, stürmen er und Konrad die Kajüte, in der die drei Männer verhandeln. Hydra greift zu einer unter seinem Sitz versteckten Pistole. Konrad wird bei dem Schusswechsel verletzt, die beiden Araber kommen ums Leben; Hydra stirbt durch einen von Lamoth abgefeuerten Kopfschuss.
Glockner geht mit einem Koffer von Bord. Aber statt des Koffers mit der Bombe hat er den Geldkoffer erwischt. Der Schiffsmotor heult auf: Vladimir ist wieder zu sich gekommen und will fliehen. Glockner springt zurück auf das Schiff, wirft eine Schiffslampe auf den Russen und setzt ihn in Brand. Das Feuer breitet sich rasch aus. Glockner holt den anderen Koffer – und wird bei der Explosion des Schiffs ins Wasser geschleudert.
Während Lamoth mit dem Geldkoffer untertaucht und Konrad sich wieder mit seiner praktischen Philosophie des Trinkens beschäftigt, fliegt Glockner mit seiner neuen Freundin Sonja nach Japan in die Ferien.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)„Kreuzfeuer“ ist nach „Schnellschuss“ (1995) der zweite abendfüllende Spielfilm von Thomas Roth. Die Drehbuchvorlage stammt von seinem Vater Gerhard Roth (*1942), einem mehrfach ausgezeichneten österreichischen Schriftsteller.
Es handelt sich um einen rasant inszenierten Thriller, der nach Eingangsepisoden in China, Russland und den USA in Wien spielt. Häufig springt die Inszenierung zwischen den Handlungssträngen hin- und her, bis diese sich allmählich immer enger verknüpfen. Der Eindruck von Turbulenz entsteht nicht zuletzt aufgrund unnötiger Nebenhandlungen, die aus einem einfachen Plot eine kompliziert aussehende Geschichte machen. Bemerkenswert ist die in Zeitlupe und ohne Ton gedrehte Szene des Selbstmordanschlags. Insgesamt lässt sich sagen: „Kreuzfeuer“ ist ein spannender Fernsehfilm mit Wiener Schmäh.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007
Thomas Roth u.a.: Trautmann
Thomas Roth: Eine unbeliebte Frau