Spuren von Blut

Spuren von Blut

Spuren von Blut

Spuren von Blut - Originaltitel: Scènes de crimes - Regie: Frédéric Schoendoerffer - Drehbuch: Yann Brion, Olivier Douyère und Frédéric Schoendoerffer - Kamera: Jean-Pierre Sauvaire - Schnitt: Dominique Mazzoleni - Musik: Bruno Coulais - Darsteller: Charles Berling, André Dussollier, Ludovic Schoendoerffer, Pierre Mottet, Eva Darlan, Djemel Barek, Camille Japy, Frédéric Quiring, Elodie Navarre, Brigitte Bémol, Hubert Saint-Macary, Blanche Ravalec, Yan Epstein, Idit Cebula, Denise Chalem, Maï David u.a. - 2000; 100 Minuten

Inhaltsangabe

Marie, eine halbwüchsige, frühreife Blondine wird vermisst. Eine Woche nach ihrem Verschwinden findet man die enthaupteten Leichen eines jungen Paars. Weil auch in weiteren bisher unaufgeklärten Fällen Blondinen tagelang gequält und ihnen dann der Kopf abgeschnitten wurde, befürchtet die Polizei, dass Marie einem Serienmörder zum Opfer gefallen ist. Die Kommissare Fabian und Gomez ermitteln ...
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Kritik

In seinem spannenden Debütfilm "Spuren von Blut" beschäftigt Frédéric Schoendoerffer sich vor allem mit der Arbeit der Kriminalpolizei. Statt die Bluttaten zu zeigen, lässt er sie in der Vorstellung des Zuschauers entstehen.
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Marie Bourgoin (Elodie Navarre), eine halbwüchsige, frühreife Blondine, die seit sechs Wochen schwanger ist, verabredet sich mit zwei Freundinnen. Während die beiden vergeblich auf Marie warten, stoßen sie in einem Reiseprospekt auf Blutspritzer. Weil Marie verschwunden bleibt und die „Spuren von Blut“ auf ein Verbrechen hindeuten, befassen sich zwei Kommissare der Mordkommission mit dem Fall: Georges Fabian (Charles Berling) und sein älterer Kollege Jean-Louis Gomez (André Dussollier).

Maries Eltern (Hubert Saint-Macary, Blanche Ravalec) betreiben zwischen einer Bahnstrecke und einer Schnellstraße eine Gaststätte, über der sie auch wohnen. In einem Waldstück auf der anderen Seite der Straße finden die Spürhunde der Polizei den vergrabenen Kadaver des Hundes der Bourgoins. Von hier aus scheint der Täter das Haus observiert zu haben.

Eine Woche nach Maries Verschwinden werden die Leichen einer weißen Blondine und eines Schwarzen gefunden. Es handelt sich um ein junges Liebespaar, Penelope und Joseph, das per Anhalter unterwegs war. Die Köpfe fehlen. Der Mörder hat sie ihnen abgeschnitten. Der Gerichtsmediziner findet heraus, dass Joseph rasch getötet wurde, aber Penelope scheint der Mörder nicht nur vergewaltigt, sondern auch schätzungsweise zwei Tage lang gequält zu haben, bevor sie ihren Verletzungen erlag. In ihrem Magen werden „Spuren von Blut“ gefunden, das von Joseph stammte. Das kleine Tattoo, das Penelope auf dem Po hatte, wurde herausgeschnitten.

Auch in einem früheren Mordfall fehlte der Kopf einer jungen blonden Frau. Ein Serienmörder? Ist ihm Marie ebenfalls zum Opfer gefallen? Fabian lässt alle unaufgeklärten Vermisstenanzeigen junger Blondinen aus den letzten fünf Jahren heraussuchen. Es sind siebzehn.

Maries Eltern erhalten per Post ein Polaroidfoto des Mädchens und ein Schreiben, in dem ein Unbekannter ihnen mitteilt, Marie sei ihm an der Kasse der Gaststätte aufgefallen. Danach tötete er den Hund, um sie aus dem Waldstück jenseits der Schnellstraße beobachten zu können, und als sie allein war, entführte er sie. „Wir hatten zusammen drei ganz besondere Tage.“ Aus verständlichen Gründen könne er nicht verraten, wo er die Leiche vergraben habe.

Eines Nachts wird Fabian, dessen Ehefrau hochschwanger ist, zu einer Prostituierten gerufen: Gomez, der darunter leidet, dass seine Frau Monique (Denise Chalem) ihn verließ, ist zu betrunken, um nach Hause zu fahren und bat die Prostituierte deshalb, mit seinem Kollegen zu telefonieren.

Ein Kriminalbeamter glaubt, Marie auf einem Pornovideo erkannt zu haben und zeigt Fabian den entsprechenden Ausschnitt. Es handelt sich zwar nicht um die Ermordete, aber die Darstellerin – sie heißt Valentine – sieht ihr sehr ähnlich, und weil sie blond ist wie alle Opfer des Serienmörders, warnt Fabian sie. Er hofft, dass sich der Serienmörder bei der Pornodarstellerin meldet und bittet sie deshalb, ihm ihre Fanpost zu übergeben, statt sie weiterhin fortzuwerfen.

In einem Neubauviertel wurde ein Rohbau aufgebrochen. Jemand hauste dort offenbar einige Zeit. An einer Zimmerwand entdecken die Experten der Polizei für das menschliche Auge unsichtbare „Spuren von Blut“, und vom Grund des nahen Weihers holen Taucher sieben abgetrennte Köpfe herauf, darunter die von Marie und Penelope. Der Serienmörder scheint die unfertige Wohnung benutzt zu haben, um seinen Opfern in der Badewanne die Köpfe abzuschneiden. Bei der Untersuchung der Haare im Abflussrohr fällt auf, dass es sich nicht nur um die Kopf- und Schamhaare blonder Mädchen wie Marie und Penelope handelt, sondern auch um Haare eines an einer bestimmten Krankheit leidenden Collies.

Nach einem Besuch bei Fabian springt Gomez‘ Wagen nicht an. Beim Schieben bricht Gomez plötzlich zusammen. Die Notärztin leitet Reanimierungsmaßnahmen ein, aber der Kommissar ist nicht mehr zu retten.

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Bei der Suche nach Kunden, die sich ein Arzneimittel gegen die Krankheit des Collies besorgten, stößt Fabian auf eine Apothekerin (Brigitte Bémol), die sich an einen Mann erinnert, der kürzlich das Mittel und außerdem Augentropfen kaufte. Möglicherweise handelt es sich um einen Hallenbad-Besucher, dem aufgrund das Chlors im Wasser die Augen brennen. Fabian und die Apothekerin beobachten die Männer im Hallenbad. Sie erkennt zwar keinen der Männer wieder, aber eine Tasche, die der Kunde bei sich trug. Die gehört einer jungen Frau, die nach dem Bad Augentropfen verwendet und dann mit ihrem Kind nach Hause fährt.

Fabian folgt dem Bus und beobachtet, wie die beiden vor einem Reihenhaus von einem Mann begrüßt werden. Er wartet, bis sie alle zusammen fortgehen. Dann steigt er durch ein Fenster ein. In einem der Räume winselt ein Hund. Bevor Fabian etwas findet, wird er von dem zurückgekehrten Bewohner überrascht und niedergeschlagen. Der Mann tötet vor Fabians Augen seinen dreizehn Jahre alten, schwer kranken Collie Jimmy. Als seine Frau mit dem Kind in der Tür auftaucht, erschießt der Serienmörder die beiden. Danach hält er sich die Pistole an die Schläfe und drückt nochmals ab.

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In seinem Debütfilm „Spuren von Blut“ beschäftigt Frédéric Schoendoerffer sich vor allem mit der Arbeit der Kriminalpolizei. Die Bluttaten zeigt er nicht, sondern er lässt sie in der Vorstellung des Zuschauers aus Andeutungen, Spuren und Tatorten („scènes de crimes“, so der Originaltitel) entstehen. Das ist spannend, detailbetont inszeniert und vor allem von Charles Berling und André Dussollier gut gespielt. Das Ende des Thrillers ist allerdings unbefriedigend: Kommissar Georges Fabian schließt vom Kauf eines Fläschchens Augentropfen auf einen Hallenbadbesucher und kommt auf diese Weise dem Serienmörder auf die Spur, bei dem es sich um einen Fremden handelt, über dessen Motivation wir nichts erfahren.

Synchronstimmen: Jacques Breuer (Georges Fabian), Thomas Fritsch (Jean-Louis Gomez), Frank Röth (Léon), Fritz von Hardenberg (François), Carin C. Tietze (Clara). Buch und Dialogregie für die Synchronisation: Beate Klöckner.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005

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